Was ist bisher bekannt?
Homosexualität ist keine Krankheit. Oft ist sie das gerade Gegenteil. Ein Glück für den, der sie aufweist. Zwei Dinge sind allerdings anzumerken. Die
sogenannte unechte Homosexualität ist nach Sigmund Freud und Magnus Hirschfeld durch ein frühkindliches Trauma bedingt. Nur die echte sei angeboren. Das wird heute einfach falsch
wiedergegeben.
Der Verband der Lesben und Schwulen, VSLP, hervorgegangen aus und dominiert von einem Zusammenschluss überwiegend homosexueller Psychotherapeuten, äußert sich auf seiner
neu gestalteten Homepage: "In der Forschung konnte kein kausaler Zusammenhang zwischen einer dieser sexuellen Orientierungen und
Psychopathologie gefunden werden." Dieses Statement ist also schlicht falsch.
Hier kommt der so fragwürdige Passus des VSLP im Original:
Ist Homo- oder Heterosexualität eine psychische Störung?
Text nach APA, übersetzt und überarbeitet von Uta Krüger und Dr. phil. Gisela Wolf (vgl. Quellenhinweis)
Lesbische, schwule, bisexuelle oder heterosexuelle Orientierungen stellen keine psychischen Störungen dar. In der Forschung konnte kein kausaler Zusammenhang zwischen
einer dieser sexuellen Orientierungen und Psychopathologie gefunden werden. Obwohl manche Menschen immer noch dem Vorurteil anhängen, Lesben, Schwule oder Bisexuelle
wären psychisch „krank“, haben jahrzehntelange Forschung und klinische Erfahrung wichtige medizinische Organisationen (z.B. die Weltgesundheitsorganisation) und psychotherapeutische Organisationen zu der Schlussfolgerung gebracht, alle genannten sexuellen
Orientierungen als gesunde menschliche Erfahrungen zu betrachten. Lesbische, schwule und bisexuelle Beziehungen sind also Bindungserfahrungen,
die heterosexuellen Beziehungen in ihrer emotionalen Qualität und Dauer entsprechen und ebenso wie diese gut oder auch mal weniger gut gelingen können.
Letzte Aktualisierung 10.02.2016 Soweit der Text
Viele Psychiater, so auch Sigmund Freud und Magnus Hirschfeld, der Einstein des Sex, berichteten über Zusammenhänge religiöser Traumen und der Entstehung von
Paraphilie. Massive und meist kirchenbedingte Ängste (vor göttlicher Strafe) sind es bei der sog. "unechten Homosexualität", die die so Betroffenen weg vom anderen Geschlecht zum
gleichen Geschlecht hin treiben. Da ist Homosexualität dann schlicht ein "Ersatz" für die normale Heterosexualität. Das kirchliche Trauma trifft meist Drei- oder Vierjährige. Es ist daher als
Trauma selten erinnerlich.
Der Einstein des Sex, Dr. Magnus Hirschfeld, das Aushängeschild des VLSP, ist bzw. war doppelt homosexuell: Er hatte 2 Ehemänner gleichzeitig. So jemand kann also unmöglich
homophob sein. Hirschfeld hält es sogar für möglich, dass "Homosexualität zurückgehen wird", wenn sich die Gesellschaft entschließt, sich von der Kirchensklaverei des Askesedogmas zu befreien und
normale Sexualität angstfrei ausgelebt werden kann. Damals durfte man noch Kirche so herzerfrischend kritisieren. Ein Teil der Homosexuellen habe "Furcht vor dem Weibe" als wirksam werdende
Determinante. Ein schief gegangenes heterosexuelles Erlebnis habe bewirkt, dass "die Rückkehr zum Weibe aus Furcht nicht mehr erfolgt ist" (Quelle: Geschlecht und Verbrechen", Seite 314). Diese
Furcht ist natürlich die Angst vor eventueller göttlicher Strafe, also vor der "ewigen Verdammnis". Und die ist Kirchenreklame. Sie ist ein "Geschäft seiner Kirche, so Bischof N.
Schneider in einem Interview. Bisexualität hänge oft, ja "sehr oft" von Milieu-Umständen ab, so Hirschfeld. Die Kirchen hätten sich mittels Beichte in die Schlafzimmer-Geheimnisse eingeschlichen
und das Heimwesen "durchschnüffelt". So hätten sie nicht sexuelles Glück, sondern nur Unglück geschaffen. Durch kirchliche Sexualkontrolle sei es zu "transmutierter Sexualität" gekommen, also
auch zu Parasexualität wie einer Pädophilie oder einem Sadismus. Dabei habe man den Staat infiltriert und auf seine Seite gezogen. Der Staat habe nichts zu suchen in den Schlafzimmern. Ob
man Sexualität mit der Seele, der Nase, den Genitalien oder der Zunge tut, sei irrelevant. Bravo. Die geschlechtliche Freiheit sei von den Kirchen unterwandert worden.
Bravo.
Durch seine Sexualmoral hat sich der Klerus zum größten Pädophilien überhaupt gemausert. Solches während der Beichte zu praktizieren, Domspatzen in der Beichte zu vernaschen, ist
überhaupt genial, belegt Papst Benedikt ja die heilige Beichte mit dem Beichtgeheimnis. Wer da demnach als Kind in einer Beichte genommen wird, hat den Mund zu halten, sonst droht ihm die
ewige Verdammnis. Ich stelle hiermit den Antrag beim Vatikan, dass auch der Anus der Regensburger Domspatzen unter den Begriff "heilig" gestellt wird.
Der New Yorker Psychoanalytiker J. Bieber und Mitarbeiter schauen auf langjährige Beobachtungen zurück. Homosexualität sei oft eine Art Ausweichen vor der angstbesetzten Heterosexualität (in
„Homosexuality“). Dieses Ausweichen hat Gründe, die es im Therapiefall zu besprechen und zu ermitteln gilt.
Doch zunächst etwas anderes: Homosexualität ist ein dunkles Kapitel der Justizgeschichte: In der Bundesrepublik wurden bis 1969 ca. 50.000 schwule Männer nach Paragraf 175 StGB auch zu
Freiheitsstrafen verurteilt. »Aus heutiger Sicht ohne jede Rechtsgrundlage«, sagt der Strafrechtler Reinhard Merkel. »Da hat der Staat schwere Schuld auf sich
geladen.«
Adolf Köberle schreibt uns: "Man darf nicht vergessen, dass die Bibel... jahrtausendelang die eindeutig im Vordergrund stehende Lektüre der Menschen und Völker
gewesen ist. Von daher hat sich die Verabscheuung der gleichgeschlechtlichen Liebe tief in das kollektive Unbewusste der Menschheit eingegraben und wirkt bis zur Stunde nach."
Noch heute bedient sich unser Staat gern des Fundamentalismus´ der Kirchen, da er selbst keine derartigen Qualitäten aufweisen darf. Ich denke da an die
Androhung zeitlich unbegrenzter Folter (Hölle) und die Auflage eines "Treueides" für Theologieprofessoren (in "freier Lehre"), sich an die geltenden Vatikan-Dogmen zu
halten. Abweichler werden entlassen, so Ratzinger. Ein Theologe solle "Instrument des Glaubens" und nicht "sein Analytiker" sein, so der Kardinal als Chef der Glaubenskongregation. Der
Versuch einer Abweichung bedeute, "dem Heiligen Geist zu entsagen", also die Hölle als Strafe. Zimperlich war die
Inquisition noch nie.
Der Ärztetag 2014 legte zurecht fest: Homosexualität für sich ist keine Krankheit. Die Abweichung von der Heterosexualität nicht als genetisch, sondern als psychisch bedingt zu bezeichnen,
oder sich überhaupt Gedanken über die Kausalität zu machen, wird heute leider von vielen Hetero- und Homosexuellen als diskriminierend empfunden. Doch
zu Unrecht. Im Prinzip eignet sich eine genetische Bedingtheit sogar mehr für eine Diskriminierung als eine Trauma-Genese. Im Grunde adelt eine psychische Irritation den
Patienten und sie sollte von keiner Gruppe einer aufgeklärten Gesellschaft, auch nicht von Homosexuellen, mehr herabstufend beurteilt werden. Eine psychische Erkrankung ist kein Makel. Wer
sich diskriminiert fühlt, weil er eine psychische Auffälligkeit hat, der diskriminiert alle psychischen Auffälligkeiten. Nicht nur mir sind Menschen suspekt, die ständig psychisch unauffällig und
voll Heiterkeit auf unserem Planeten wandeln. Wahrscheinlich gibt es einen derartig "gesunden" Menschen gar nicht. Mir ist ein solches Exemplar jedenfalls noch nicht begegnet.
Ende 2012 ging ein Märchen durch das Internet, und es hält sich dort bis heute. „Forscher seien sich sicher“, dass „epigenetische Faktoren“ Homosexualität bedingen würden. Dabei
hatte die zitierte Forschergruppe nur einen dahingehenden vagen Verdacht geäußert. Die "Übertragung sexuell antagonistischer Epi-Merkmale zwischen Generationen" sei der "plausibelste
Mechanismus für das Phänomen der menschlichen Homosexualität“, urteilt Studienmitautor Sergey Gavrilets vom National Institute for Mathematical and Biological Sciences in Knoxville
(US-Staat Tennessee) im Originaltext. In der Forschung wird also leider viel an den Fakten manipuliert, besonders von homosexuellen Psychotherapeuten, die in
den Diskussionen eine besondere fachliche Qualifikation beanspruchen und jede von ihrer Meinung abweichende Einstellung offen oder versteckt als Homophobie abtun. Zu aufgekocht sind
zur Zeit die Emotionen. Es wird Zeit, das Feld der Wissenschaft wieder mehr einem bunten Mix aus nicht homophoben, heterosexuellen Forschern und betroffenen
Wissenschaftlern zu überlassen.
Zur Zeit beobachten wir eine gewisse Einseitigkeit, passend zur Postmoderne, in der wir uns seit den achtziger Jahren befinden. Wollen wir etwas über
moderne Auffassungen in der Psychiatrie lesen, müssen wir 50 Jahre zurückgehen. So schreibt uns der holländische Psychiater Machiel Zeegers den Artikel "Die Sicht des
Psychiaters" in "Der homosexuelle Nächste", Furche-Verlag. Im selben Buch kann man auch die Ansichten eines de Jonge nachlesen.
Ein Mensch in seiner Zeit glaubt sich immer modern. Er leitet das aus der Technik ab. Kulturell und philosophisch sind wir jedoch heute in einem Rückwärtsgang
begriffen. Die Bewegung um 1968 hatte politisch (Beispiele: Antikriegsdemonstrationen, Anklagen Rüstungsindustrie), psychiatrisch (psychische Erkrankungen = psychisch bedingt), sexuell (Kommune,
alternative Kindererziehung) und religiös (2. Vatikanisches Konzil, Abschaffung des Höllengedankens) moderne Ansätze. Es folgte eine Gegenbewegung: politisch (Überwachung der Bevölkerung,
Teilnahme der BRD an Kriegen), psychiatrisch (psychische Erkrankungen = genbedingt), sexuell (virtuelle Sexualität löst reale ab) und religiös (Reaktivierung des Höllengedankens,
Kondom-verbot trotz Aids-Ausbreitung).
Doch fände man gar das sog. Homo-Gen oder einen Faktor, der dieses Gen aktiviert, und fände man einen dazu passenden genetischen
Voraussage-Test, würde man sich als Schwangere angesichts der sehr hohen Depressivität und Suizidalität bei sexuell anders Orientierten wohl eher oftmals für
ein Hetero-Gen entscheiden, wenn man nicht sogar überhaupt Homosexualität diskriminierend ablehnt und als „Erberkrankung“ betitelt. Diese Befürchtungen äußert man bereits im Milieu.
So sagt der Homosexuelle Roland Gerber in seinem blog kopfkompass.de: "Es ist keine rhetorische Übertreibung, wenn ich
schreibe, dass mir die Forschung zu den Ursachen der Homosexualität Angst macht. Nicht, weil ich die Selbsterkenntnis fürchte oder den eigenen Schatten. Wenn wir wissen, wie Homosexualität
entsteht, werden wir sie abschaffen. Da bin ich mir sicher. Sollte sich bewahrheiten, dass Homosexualität durch Variationen bei der Abschrift der Elterngene entsteht, werden wir Tests
entwickeln, das am Ungeborenen nachzuweisen. Sollte sich herausstellen, dass es tatsächlich der Hormonhaushalt der Mutter während der Schwangerschaft ist, der die sexuelle Orientierung des Kindes
bestimmt, werden wir lernen, diesen Hormonhaushalt zu lenken. Und sollten wir jemals tatsächlich ein Homo-Gen entdecken, werden wir auch Möglichkeiten finden, es abzuschalten."
Denkbar ist, dass dann Schwangerschaftsunterbrechungen resultieren oder eine Genchirurgie, wie sie bei Tieren und Pflanzen
bereits Routine ist. Punktgenau kann man heute in ein Genom (z.B. bei kleinen Embryos) eingreifen und Erbinformationen herausschneiden oder zufügen. Die Forscher, denen dies
gelang, sind Jennifer Doudna und Emmanuelle Carpentier und die Methode heißt Crispr/Cas9. Crispr steht für „clusteres regulary interspaced short palindromic
repeats“ und Cas9 ist eine sog. Genschere. Menschen nach Maß kann man somit herstellen, so der gleichnamige Artikel in der Zeitschrift "Der Spiegel", 49/2015. Man könne die Weitergabe von
Erbkrankheiten verhindern. Noch genauer können die Forscher der Technischen Uni Dresden Genchirurgie betreiben: Mit dem Enzym Recombinase "Brec1". So will man das HIV Virus aus dem Genom
Erkrankter herausschneiden (Zeitung "Die Welt" vom 24.2.2016). Doch das nur am Rande. Und zur Beruhigung der Szene: Homosexualität ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vererbt. Es gibt es
so nicht, das Homo-Gen. Man hat es nicht gefunden und man wird es wohl nie finden.
Von einer traumatischen Bedingtheit, wie ich sie hier vorstelle, will man in der Szene nichts wissen. Ein derartiger Gedanke sei diskriminierend. Wie man zu diesem Schluss kommt, wird
vielen unklar sein. Er hängt mit einer überhöhten, aber einsehbaren Empfindlichkeit im Milieu zusammen. Und starke Gefühle behindern wissenschaftliches Denken. Der Verband der Lesben und
Schwulen... VSLP, hervorgegangen aus und immer noch dominiert von einem Zusammenschluss homosexueller Psychotherapeuten, äußert sich auf seiner neu gestalteten Homepage: "In der Forschung
konnte kein kausaler Zusammenhang zwischen einer dieser sexuellen Orientierungen und Psychopathologie gefunden werden." Dieses Statement ist
schlicht falsch und wird in diesem Buch widerlegt. Viele Psychiater, so auch Sigmund Freud und Magnus Hirschfeld, der Einstein des Sex, berichteten über solche Zusammenhänge. Jahrzehntelange "Forschung und klinische Erfahrung" hätten "wichtige medizinische Organisationen (z.B. die
Weltgesundheitsorganisation) und psychotherapeutische Organisationen zu der Schlussfolgerung gebracht, alle genannten sexuellen Orientierungen als gesunde menschliche
Erfahrungen zu betrachten". Auch diese Ansicht wird, wenn sie denn fachlich überhaupt stimmig ist, in dieser Arbeit widerlegt. Ein als schrecklich erlebtes sexuelles
Trauma in der Vorgeschichte ist keine gesunde Erfahrung, sondern das Gegenteil. Ein solches Trauma kann schon eine andere als die ursprüngliche ("instiktive")
sexuelle Orientierung bewirken. Was ist schon dabei? Wem Grießbrei nicht schmeckt, weil der erste versalzen war, der kann, wird und vor allem darf sich anders orientieren. Schmeckt nicht
Möwenpick-Eis auch lecker? Und erst dieses holländische Produkt - wie heißt es noch gleich...?
Wie sieht nun der scharfe Analytiker Sigmund Freud vor ca. 100 Jahren die Genese der Homosexualität?
Freud war ganz anderer Ansicht als die heute wortführenden homosexuellen Psychiater. Deren unwissenschaftliche Verfechtung der Gen- bzw.
Anlagetheorie ließ er zwar mit den Worten gelten, er könne die „Mitwirkung konstitutioneller Faktoren nicht abweisen“. Wie auch? Doch Freud favorisierte aus stichhaltigen
Gründen die Psychogenese. In seiner Arbeit „Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci“ schreibt er, die „Sehnsucht“ des Mannes nach der Frau mache später über „Ekel“ einem „Abscheu
Platz“, der zur Ursache einer Impotenz (in der Heterosexualität) und einer „dauernden Homosexualität werden kann“. Waren die Genitalien (gemeint sind wohl eher die weiblichen)
"ursprünglich der Stolz und die Hoffnung der Lebenden“ und hätten „göttliche Verehrung genossen“, so wäre im Umgang mit ihnen heute ein „schlechtes Gewissen“ das Resultat. Freud:
Sexuelle Betätigung, hier wird wohl normaler Sex angesprochen, wage man nur „unter den verbitterten Mahnungen eines schlechten Gewissens“. Und weiter: „Widerwillig
nur fügen sich die heute Lebenden in ihrer Mehrheit den Geboten…“ Mir fallen hier speziell die skurrilen Gebote der Religionen und ihrer Priesterschaften ein. Freud spricht von der
„Verachtung der Geschlechtlichkeit“. Und die haben wir dem Klerus und ihren Schriften zu verdanken – und nicht etwa einem Gott.
Homosexuelle Männer würde es lieben, Homosexualität als „drittes Geschlecht“ zu bezeichnen. Sie würden sich als Männer bezeichnen, denen „organische
Bedingungen“, also genetische Bedingungen, „vom Keime an das Wohlgefallen am Mann aufgenötigt, das am Weibe versagt hätten“. Man dürfe gegen diese Theorien „zurückhaltend“ sein, schreibt Freud in
vornehmer Untertreibung. Sie seien „ohne Berücksichtigung der psychischen Genese der Homosexualität aufgestellt“ worden. Freud: „Bei allen unseren homosexuellen Männern gab
es in der ersten… Kindheit eine sehr intensive erotische Bindung an eine weibliche Person…“. Meist sei das die Mutter. Damals sprach man also als Psychiater noch mit den Patienten über deren
Vorgeschichte. Durch ein Trauma bzw. eine spezielle Konstellation (Identifizierung mit der Frau-Mutter-Rolle) werde man homosexuell. Freud sieht hier nicht die augenfällige
Ödipus-Inzest-Situation mit einer Angst vor göttlicher Strafe wegen einer erotisch-sexuellen Beziehung mit Mutter. Seine eigene Neurose, seine eigene Angst verhindert den Gedanken an derartige
Strafen. Freud weiter: Die neuen Lieben der Homosexuellen seien „Ersatzpersonen“. Wenn die Liebhaber Knaben nachliefen, so liefen sie in Wirklichkeit „anderen Frauen davon“. In
Wahrheit unterliege der Homosexuelle „der Anziehung, die von Weibe ausgeht… wie ein Normaler“. So wählen Homosexuelle in der Regel Berufe und Situationen, die sie tagsüber
mit Frauen in sehr engen Kontakt bringen. Etliche heiraten eine Frau. Sie sind ja auf erotischem Gebiet durchaus hetero. Seine „Aufklärungen“, so Freud, würden den „offiziellen
Theorien der homosexuellen Wortführer „grell“ widersprechen. Auch die heutigen homosexuellen und lesbischen Psychiater sind nicht an einer Aufklärung interessiert, ja sie kämpfen massiv und
diskriminierend gegen jegliche Person an, die ihrer Meinung widerspricht.
Die Schülerin Sigmund Freuds in Wien, die Beinahe-Ehefrau Nietzsches und Lebensbegleiterin Rilkes, Lou Andreas-Salomé, schreibt
in ihrem Tagebuch am 21. Nov. 1912 nach einem Vortrag Adlers über Homosexualität: Homosexuelle seien nicht neurotisch, weil sie homosexuell seien, sondern homosexuell, weil sie neurotisch (also in ihrer normalen Entwicklung traumatisch gestört) seien. Die heutige Psychiatrie
muss umdenken. Eine Neurose ist per se keine Erkrankung. Ein Beispiel: Wenn man aus einer transzendentalen, verdrängten Angst heraus Nonne wird, also den Statthalter der Hölle
heiratet, um nicht in dessen Hölle zu kommen, also die größte Angst des Menschen auf diese Art "therapiert", ist man später nicht unbedingt krank. Darum ist man ja neurotisch,
damit man nicht krank ist bzw. nicht so krank, wie man es ohne sie wäre. So kann eine Nonne auch völlig ohne eigenes sexuelles Erleben einer der glücklichsten Menschen auf diesem
Erdball sein. Die Neurose ist ein Heilungsversuch wie auch die Psychose. Auch in einer
Psychose ist man nicht unbedingt krank. Wenn man glaubt, man sei die Mutter Maria, ist man auch vor dem Höllenfeuer ihres Sohnes geschützt. Denn einmal ehrlich: Würde Jesus seine eigene
Mutter in seinen höllischen Kochtopf setzen? Überhaupt die Lou! Sie weiß: Die Angst vor Höllenstrafen würde uns "fernliegen" (8. Dez. 1912). Diese Angst ist halt als Kern
unseres kollektiven Unbewussten sehr sicher verdrängt. Die Hölle mit der Angst davor sei aber "im Unbewussten uns aufbewahrt... als unsere ewige
Wirklichkeit" (2. Febr. 1913). Damit spricht sie die sog. "Glaubensgewissheit" an, welche die Amtskirchen als "Wirklichkeit" in den Köpfen
unserer Kleinen zu implantieren versuchen. Glaube soll, so der Impetus der Amtskirchen, zu einer "Gewissheit" werden. Bezüglich des Höllenglaubens ist das eines ihrer Verbrechen. Denn der
macht krank. Lou erweist sich damit im Gegensatz zu unseren heutigen ("modernen") Nervenärzten noch als gute Analytikerin: Sie weiß noch um den Stellenwert der Hölle in unserem
Unbewussten. Da sie es weiß, wird sie auch nicht psychisch krank - im Gegensatz zu einer Vielzahl der heutigen Psychiater. Diese
werden aus Unkenntnis ihres Unbewussten krank. Aus dieser Unkenntnis heraus können sie die meisten ihrer Klienten auch nicht ausreichend therapieren.
Auch die Analytiker Franz Alexander (Prof. Uni Chikago) und Hugo Staub sehen im Homosexuellen in
der Regel ein Opfer der bestehenden "Ordnung". Angst treibe den Klienten weg vom weiblichen Geschlecht. "Übermäßige Strenge" in der frühen Kindheit mit dem Zwang zur
Sexualverdrängung sei der wichtigste ätiologische Faktor. Nur ein kleiner Teil, so die Autoren, seien "konstitutionell"
homosexuell. Die Opfersituation gelte für alle Formen der Paraphilie, also auch für den Sadismus und die Pädophilie (in "Psychoanalyse und Justiz", Vorwort von Tilmann Moser, suhrkamp, 1974).
Immer anlagebedingt (vererbt) ist die homosexuelle Orientierung also sicherlich nicht: Nur etwa die Hälfte statt der bei einer
genetischen Bedingtheit zu erwartenden 100 % eineiiger Zwillinge weisen nach einer Studie eine Konkordanz für homosexuelles Verhalten auf: Michael Bailey und Richard C.
Pillard ermittelten eine solche Übereinstimmung des Phänotyps (d.h. beide Zwillinge sind homosexuell) von 52 Prozent bei eineiigen Zwillingen und 22 Prozent bei
zweieiigen Zwillingen. Eine so schwache Konkordanzrate weist uns immer darauf hin, dass eine individuelle (oft traumatische) Entwicklungsgeschichte, und
nicht etwa ein Gen ein Symptom hervorruft. Bei eineiigen Zwillingen sind halt die lebensgeschichtlichen Erfahrungen und damit auch die Erziehungsmethoden nahezu identisch. Man wird
identisch aufgezogen und entwickelt sich damit identisch, sogar identischer als zweieiige Zwillinge. Von einer Konkordanzrate auf Vererbung zu schließen, ist schlicht nicht statthaft:
So weisen jüdische Knaben eine 100 prozentige Konkordanz für das Symptom einer fehlenden Vorhaut auf. Und das ist nicht vererbt.
Wissenschaftler des renommierten Karolinska-Instituts in Stockholm haben 2008 die nach ihren Angaben bisher größte Untersuchung (Fallzahl 3800) zu diesem heute brisanten Thema
vorgelegt. Sie glauben, eine Antwort gefunden zu haben. Genetische Faktoren seien demnach für die Homosexualität bei Männern zu 35 Prozent und bei Frauen nur zu 18 Prozent lediglich
"mitbestimmend". Nicht eine Studie belegt die vom Gros der Homosexuellen favorisierte bzw. sogar teils hoch emotional und vehement eingeforderte reine Vererbungstheorie
im Sinne einer "Veranlagung". Diese Arbeit soll zur Klärung einer möglichen psychologischen Genese beitragen. Können sehr traumatische Erlebnisse das sog. Triebziel (hin zum Mann oder hin
zur Frau) beeinflussen? Wenden wir uns zunächst aber bekannten wissenschaftlichen Ergebnissen zu. Von den 9 Autoren des Buches "Der homosexuelle Nächste"
vertritt keiner die reine Gentheorie. Eine "gewisse" genetische Disposition dürfte aber vorhanden sein, so der allgemeine Tenor.
Es werden hier bisherige Forschungsergebnisse namhafter und vielen von uns bekannten Psychiatern und Sexualwissenschaftlern aufgezeigt, die einen, soweit das bei psychischer Kausalität
überhaupt möglich ist, eindeutigen Zusammenhang von Homosexualität und frühkindlichen Ängsten beschreiben. Bei späteren Homosexuellen ist der erste Sexualkontakt sogar öfter
heterosexuell als bei später Heterosexuellen. Es geht in dieser Arbeit um die Fälle, in denen Homosexualität erlebnisbedingt ist. Hier spielen vorwiegend Ängste eine Rolle. Soweit sich
eine Homosexualität auf Ängste gründet, die bei Mitgliedern fundamentalistischer Religionsgemeinschaften entstehen, sprechen wir von einer "ekklesiogenen (kirchenbedingten)
Homosexualität" im Rahmen eines Sacco-Syndroms. Auch dieser, der religiöse
Zusammenhang ist bereits vielfach von namhaften Autoren wie Eugen Drewermann, Sigmund Freud, de Jonge, Hans-Joachim Schoeps, Machiel
Zeegers, Adolf Köberle, Sigusch, Van Emde Boas und Magnus Hirschfeld beschrieben worden. Das Auftreten eines solchen Syndroms hat ganz oft keinen Krankheitswert. Man
ist nach einem möglichen anfänglichen Schock einfach zufrieden in der Art der dann gelebten Sexualität und kann sich Heterosexualität kaum noch für sich vorstellen. Sie kommt einem "pervers" vor,
so die Wortwahl des homosexuellen Autors Hans Blüher. Pervers war zu Freuds Zeiten übrigens noch kein Schimpfwort. Auch Blüher gebraucht es vielfach. Pervers im Freud-Sinn war man als Folge eines Kindheitstraumas dann, wenn man sich aufgrund dieses Erlebnisses nicht heterosexuell
orientierte. Neurotisch war man, wenn man trotz Traumas in seiner Heterosexualität verblieb, aber mit seiner Hetero-Sexualität Schwierigkeiten hatte. Wenn
man heute das Wort "pervers" überhaupt noch gebrauchen sollte, dann nur im Zusammenhang mit strafrechtlich verbotenem Sex (nicht einvernehmlich, Gewalt beinhaltend, mit Abhängigen, mit Kindern).
Am besten man verzichtet auf das Wort. Denn dienen die Quälereien eines Sadisten nicht dem Zweck, Kontakt mit dem anderen möglich zu machen? Produziert nicht eine Gesellschaft ihre Sadisten
und teilweise auch ihre Verbrecher selbst? Der Baseler Tiefenpsychologe Hans Kunz sieht in der Störung der Zärtlichkeit das Merkmal der "Perversion".
Margaret Mead u.a. weisen uns darauf hin dass es in Bevölkerungen mit Gleichstellungen von Jungen und Mädchen (z. B. Mundugumor, z. B. Arapesh) keine Homosexualität
gibt. Man hat dort keine Angst vor dem anderen Geschlecht, dem anderen Geschlechtsteil. Dort sind Charakterunterschiede nicht an das Geschlecht gebunden - und der Inhalt der Bibel ist
"Gott sei Dank" unbekannt. Sigmund Freud schreibt Bemerkenswertes über eine Mit- Ursache der männlichen Homosexualität: "Die Geringschätzung des Weibes, die Abneigung gegen
dasselbe, ja der Abscheu vor ihm, leiten sich in der Regel von der früh gemachten Entdeckung ab, dass das Weib keinen Penis besitzt." Da sieht er zwei Dinge falsch:
1. Abscheu empfindet der Homosexuelle nur vor dem Unterleib einer Frau. 2. Nicht die Penislosigkeit erschrickt ihn, sondern der "Eingang zur Hölle", die nach Kirchen- bzw.
Religionsdogma so sündige Vulva.
Der Psychoanalytiker Josef Rattner spricht es 1973 in „Der schwierige Mitmensch“, Fischer aus: Seelische Krankheiten, er spricht Neurosen,
sexuelle Abweichungen, Delinquenz und Psychosen an, „entstehen durch seelische Verletzungen in der Kindheit… Durch das ganze Leben hindurch bleiben
in den ersten Jahren erworbene Strukturen erhalten. Das Kind ist der Vater des Mannes“. Unbewusst seien die seelischen Motivationen und hätten doch „gewaltige Macht über den Menschen“.
Bewusstmachung der Zusammenhänge führe zur Heilung oder Besserung. Rattner durfte damals noch wissenschaftlich Homosexualität angehen. Das gilt heute oft schon als verpönt. Natürlich kann man
traumatisch entstandene Homosexualität auch therapieren, wenn sie 1. angst-bedingt ist und 2. eine Therapie vom Betroffenen ausdrücklich und aus einsehbaren Gründen gewünscht wird. Letzteres
tritt bei Bisexualität auf, oder wenn sich ein männlicher Homosexueller so unsterblich in eine Frau verliebt, dass Es auch einmal ohne ein Gefühl von Ekel passieren soll. Ekel ist ein
abweisendes und im Prinzip schützendes Gefühl, das das Aufkommen von Angst vermeiden soll.
Was ist überhaupt Krankheit? Der Begriff ist letztlich nicht einheitlich definiert. Krank sei, wer Beschwerden habe, so die Weltgesundheitsorganisation WHO. Ist Verliebt-sein mit seiner manischen und oft
wahnhaften Auskleidung, ist Liebeskummer eine Erkrankung? Ist Homosexualität Krankheit, wenn man sich in ihr erstmals im Leben damit gesund fühlt? Ist Ehe eine
Krankheit, wenn es täglich Streit gibt, weil Männer und Frauen nun einmal nicht zusammen passen (Quelle: meine Schwiegermutter und ihrer Freundin, die übrigens auch sonst viel Humor hatten)? Ganz
frei von Beschwerden ist der an schwerer Manie Erkrankte. Und gerade der muss behandelt werden. Sonst läuft er voller Gottvertrauen bei Rot über die viel befahrene Kreuzung. Und sonst fällt die
depressive Nachschwankung zu heftig aus. Falls Homosexualität schlichter Ersatz für religionsdogmatisch in frühester Kindheit verboten gewesene
Heterosexualität ist, haben wir ebenso wenig eine Erkrankung vor uns, als wenn ein jüdischer Mitbürger auf den Verzehr einer bestimmten Fleischsorte verzichtet oder ein Europäer statt
Schlangen oder Hunde lieber Austern isst. Doch nun zu Definitionen:
Hemmungshomosexualität wird in der Wissenschaft die Orientierung genannt, wenn Wege zur ursprünglich gewollten Heterosexualität gehemmt sind. Es sollen oft stärker
traumatisch geschädigte Männer sein, die sich vor dem fremden (weiblichen) Geschlecht gehemmt und unreif fühlen. Wenn sie stärker geschädigt sind und dadurch ein schlechtes Selbstwertgefühl
aufweisen, tendieren sie häufig zu Beziehungen mit Kindern oder mit „schwächeren oder abhängigen Menschen, die "keine Gegenseitigkeit fordern können und die in einseitiger Weise Objekt
ihrer Triebbedürfnisse sind“, so Prof. Bräutigam in „Formen der Homosexualität“. Phantasiert wird in der Hemmungshomosexualität im Rahmen einer Onanie relativ oft sogar eine
gegengeschlechtliche Person.
Dem gegenüber stellen einzelne Autoren die Neigungshomosexualität, bei der „bei einem seelisch und körperlich normalen und erwachsenen Mann eine Neigung zum
geschlechtsreifen Partner vorliegt, ausgerichtet auf eine volle gegenseitige Liebesbeziehung“ in einer „echten Partnerschaft“, so Bräutigam. Und doch ergibt sich die Frage, ob nicht auch hier
eine frühkindliche Hemmung eingetreten ist, die nur eine quantitative Abstufung aufweist. J. Bieber, New York, spricht von der „homosexuellen Anpassung“ als Resultat verborgener oder
verdrängter, "aber unfähig machender Ängste vor den anderen Geschlecht“. Oft sind diese Ängste religiöser Art, denn wer Homosexualität am härtesten diskriminiert sind
unzweifelhaft die Bibel und der in ihr beschriebene "Gott". Dieser Ungott befiehlt sogar bis zum heutigen Tag die Tötung Schwuler. Gott sei Dank ist dieser Gott aber eine Wunschgestalt der
jeweiligen Autoren dieses "orientalischen Märchenbuches", als das Friedrich der Große die Bibel so treffend betitelte. Es ist auch ein grausames Märchen, dass ein Gott einmal den
gesamten Erdball unter Wasser gesetzt haben soll und damit Folgendes bewies: Man kann einen Holocaust hinlegen und doch noch weltweit angebetet
werden. Da zeigt sich, was maximale Angst im Verein mit seinem Partner (der Verdrängung) alles vermag.
Die Wertigkeit von Sexualität in einer homosexuellen Langzeitbeziehung wird übrigens überschätzt. Mein Ausdruck Homopartnerschaft
wäre ein besserer Ausdruck als Homosexualität, die als gelebte Sexualität in dieser Gemeinschaft in der Regel nur eine Nebenrolle spielt. So sieht das auch Charlotte Wolff.
Es wird hier auch später auf die Sonderform der Pädohomosexualität eingegangen werden, soweit sie sich auch in einer Angst vor Heterosexualität unter Erwachsenen gründet. Oft, so der oben erwähnte homosexuelle
Autor Blüher, wird in einer Mann-Knaben-Beziehung Sexualität nicht ausgelebt. Blüher stellt dem „Frauenheld“, der auf Frauen steht, den „Männerheld“ entgegen. Der ist "nicht schwankend"
homosexuell. Er greift „fraglos" zum Mann. „Er liebt meistenteils Jünglinge, wie wir es schon von Sokrates und Plato her
wissen,“ so der Autor. Hier stellt ein Kenner der Materie die Verbindung von Homosexualität und Pädophilie her. Sie beruht oft auf der Suche eines von der Heterosexualität Verschreckten nach
einer ihm möglichst unschuldigen, unsündigen bzw. angstfreien vorkommenden Form von Gemeinsamkeit oder auch Sexualität, die sich ebenfalls in Onanie, Exhibitionismus
oder einem Fetischismus ausdrücken kann.
Die von Freund oben erwähnte "normale" (heterosexuelle) Sexualität ist heute übrigens in eine virtuelle ausgetauscht. Die Zeit, die wir in virtuellen Feuchtgebieten
verbringen, dürfte die „Realzeit“ bereits um mehr als das Hundertfache übersteigen. Die zu Freuds Zeiten „normale“ Sexualität geschieht oft nur noch in einer Kennenlernphase oder als
sonntägliche Routine im Ehebett unter der Vorstellung: Sie denkt, er braucht es und er denkt, sie braucht es. Insofern, und da ziehen wir den Hut, haben die Amtskirchen ihr Ziel erreicht:
Mühsamer, störanfälliger und zudem noch teilweise kirchlich verbotener Heterosex wird, von den beschriebenen Ausnahmen abgesehen, nur noch zwecks Kinderzeugung angewendet.
Seine Normalität ist abgeschafft.
Warum überhaupt meine Überlegungen über die Ursachen sexueller Orientierung? Sie bringen doch nur
Unruhe in ein Thema, dass sich so sehr nach Ruhe und Schweigen sehnt. Nun, es ergeben sich doch einige medizinisch sehr relevante Konsequenzen:
Die heutige Diskriminierung Homosexueller wird extrem heruntergespielt. Das sich Outen eines Fußballspielers im Jahr 2014 läuft als Sensation durch die Presse. "Im
rosa Winkel" lautet ein Artikel darüber in "profil", dem "unabhängigen Nachrichtenmagazin Österreichs" vom 8. Juli 2013. Dort finden sich erschütternde Fallberichte über dieses Thema. In
Österreich ist Homophobie bei der Hälfte der Bevölkerung stark bis sehr ausgeprägt. Der Psychologe Martin Plöderl, 41, ist an der Uni Salzburg tätig in der Suizidprävention. 30
bis 50 % aller Österreichischen Suizide werden nach seiner Einschätzung von Homosexuellen unternommen. Das sind 350 bis 600 Tote im Jahr. Ein Viertel unternimmt einen
Suizidversuch, drei Viertel quälen sich zeitweise mit Suizidgedanken. Suizidversuche gibt es sieben Mal mehr. Auch Charlotte Wolff weiß aus ihrer Praxis: "Das
Auftreten von Neurosen und Psychosen ist bei homosexuellen Frauen bedeutend häufiger als bei heterosexuellen." Eifersucht spiele eine große Rolle, auch Unsicherheit und
Einsamkeit. Man könne daraus schließen, Homosexuelle seien psychisch krank. "Natürlich ist dem nicht so", meint Plöderl. Später äußert er sich differenzierter. Das schlechte
Selbstwertgefühl könne anfälliger für psychische Erkrankungen machen. Wie stark noch heute die Diskriminierung ausfällt, weiß jeder ältere Homosexuelle selbst,
wenn er an die Scham- und Schuldgefühle denkt, die er ja selbst hatte - vor seinem Coming-out. Oftmals hat er sich in dieser Zeit selbst diskriminiert und die Entdeckung, schwul zu sein, als
Schock erlebt.
Und im Ausland? Homosexuelle werden in 37 (von 57) Ländern Afrikas verfolgt (Quelle Die Welt, 18.3.2014). "Erhängt sie", stand in einer Zeitung in Uganda. Erik Lambebe aus Kamerun fand man mit
"gebrochenem Genick und misshandeltem Körper in seinem Haus". Afrika ist missioniert und sehr gläubig. Man glaubt dort (noch) an die "Gottesbefehle" der Bibel und der Thora, homosexuelle
Männer seien zu töten (3. Buch Mose 18, Paulusbriefe, Buch Lev.18). Aber sind diese Bücher von einem homophoben Gott oder von bösartig gewordenen und sexualfeindlichen Menschen
geschrieben? Wir vermissen die Unterschrift Gottes unter der Bibel. Ohne Unterschrift ist sie juristisch gesehen Makulatur. Als orientalisches Märchenbuch bezeichnete, wie gesagt, der Alte
Fritz die Bibel. Es ist ein gefährliches Märchenbuch, wenn es uns die Tötung Homosexueller vorschreibt. Goethe wusste, es ist das gefährlichste aller Bücher. Wer ein Exemplar hat, der sollte
es in einen Schrank einschließen und den Schlüssel vor Kindern verstecken.
Es wird in meinen Arbeiten die Auffassung vertreten, dass sowohl sexuelle Freiheit als auch die gesamte europäische
Aufklärung einen Rückschlag erlitten haben. Das sexualwissenschaftliche Institut Prof. Sigusch wurde an der Frankfurter Universität geschlossen und so vermissen wir
in Deutschland heute einen so wichtigen Lehrstuhl über das Thema Sex. Schade. Schon die Auffassung Sigmund Freuds war es, Homosexualität wie auch andere Ausdrucksformen eher "ungewöhnlicher" Sexualität in der Genese
mit erlebten Situationen zu verknüpfen, die große Emotionen wie Freude, Trauer
und vor allen Dingen "Angst" erzeugten. Männliche Homosexualität wie auch Fetischismus und
weitere Formen der Paraphilie resultieren nach Freud durch ein "Grausen", wie er schreibt, vor der weiblichen Körperöffnung. Das hat Freud sehr gut beobachtet;
besser als heutige Psychiater, die Homosexualität recht dogmatisch als angeboren deuten wollen. Sigmund Freud und der Heinrich Körber fassen einige Arten von Homosexualität
als einen Komplex auf und stellen sie als sog. "Perversion" (Triebziel anders als heterosexuell) oder Neurose (Triebziel weiter heterosexuell) gegenüber. Das heute missverständliche
(Schimpf-) Wort Perversion ist durch den Ausdruck Paraphilie zu ersetzen. Perversion und Neurose sind eine erlebnisbedingte seelische Angelegenheit, wobei das Erlebnis selbst so verdrängt
wurde, dass es nicht mehr vom Bewusstsein verarbeitet werden kann. Freud spricht vom „Homosexuellen Komplex“. Dieser, so der
Wissenschaftler, würde seinen Ursprung in der Libido, im Sexualtrieb haben. Der könne sich am gegengeschlechtlichen Menschen "aufgrund von Verboten" zunächst
nicht ausleben. Freud in „Die kulturelle Sexualmoral und die moderne Nervosität“: „Als weitere Folge der Erschwerung des normalen Sexuallebens ist die Ausbreitung homosexueller Befriedigung
anzuführen; zu all denen, die schon nach ihrer Organisation Homosexuelle sind oder in der Kindheit dazu wurden, kommt noch die große Anzahl
jener hinzu, bei denen in reiferen Jahren wegen der Absperrung des Hauptstromes der Libido der homosexuelle Seitenarm breit geöffnet wird.“ Freud macht deutlich,
dass nach seinem Dafürhalten nur ein Teil der Homosexuellen primär (als „echte“ Homosexuelle) in einer Konstitution „organisiert“ ist. Oft werde man aber in der Kindheit zum „unechten“
Homosexuellen (aus Angst vor Heterosexualität) oder im Alter (infolge sexueller Frustration in einer Ehe). Nach „drei, vier oder fünf Jahren“ versage eine Hetero-Ehe, „sofern sie die
Befriedigung der sexuellen Bedürfnisse versprochen hat“, so der gute Beobachter Freud. Ich meine hingegen, nur ein schon irgendwo homosexuell ausgerichteter Ehemann wird sich in einer sexuell
unbefriedigenden Ehe nebenbei auch homosexuell betätigen. Die anderen suchen sich eine Prostituierte oder eine Freundin – und oft die beste Freundin der Ehefrau.
Im Jahr 1909 hielt Freud seine berühmt gewordenen Vorträge an der Clark Universität in New York. Sie sind im Buch „Sigmund Freud, Darstellungen der Psychoanalyse, Fischer,
abgedruckt. Freud: „Meine Herren! Ein Satz der Pathologie sagt aus, dass jeder Entwicklungsvorgang die Keime der pathologischen Disposition mit sich bringt, insofern er gehemmt,
verzögert werden oder unvollkommen ablaufen kann.“ Das gelte für die Entwicklung der Sexualfunktion. „Störungen“, so Freud, hinterließen dann „entweder Abnormitäten oder
Dispositionen zu späterer Erkrankung. Wenn das „normale Sexualziel, so Freud auf Seite 90, nicht erreicht werden könne, werde es „durch sein eigenes“
ersetzt. So könne Autoerotismus, also Onanie, „nicht völlig überwunden“ werden oder „sich eine Neigung zur homosexuellen Betätigung im reifen Leben ergeben, die sich unter Umständen
zur ausschließlichen Homosexualität steigern kann. Diese Reihe von Störungen entspricht der direkten Entwicklungshemmung der Sexualfunktion“, so der Analytiker. Von der Perversion
abzugrenzen sei die Neurose. In einer Neurose verbleibt, so Freuds Definition, das Triebziel heterosexuell. „Komplexe und Symptombildner“ seien
jedoch „wie bei den Perversionen“ nachweisbar. Für die heutige Zeit schlage ich vor, die Trennung von Perversion (heute Paraphilie) und Neurose aufzugeben und beide Erscheinungsformen, sofern sie ein frühkindliches verdrängtes Trauma zur Ursache haben, als Neurose zu bezeichnen. Eine
Neurose, und das habe ich oben ausgeführt, ist nur dann eine Krankheit, wenn sie den Träger krank macht, wenn er sich in ihr krank fühlt. Wenn man aufgrund einer Neurose keine Leber mag
und auf Hummer und Austern ausweicht, soll so jemand krank sein?
Es ist also überhaupt nicht korrekt und sogar unglaublich manipulativ, wenn Charlotte Wolff in "Psychologie der Lesbischen Liebe"
erklärt, S. Freud lasse "keinen Zweifel daran, dass Homosexualität ein normale Veranlagung und keine Neurose" darstelle. Sie hat Freud gelesen und hat seine differenzierteren bzw. sogar
gegenteiligen Beurteilungen somit gekannt. Sie verschweigt Freuds Erkenntnis, dass ein Trauma in der Entwicklung zu
Homosexualität führen kann. Sie macht hier als Wissenschaftlerin, und das ist in der Medizin gefährlich, wissentlich eine Falschaussage. Der Wunsch ist hier wie so oft bei Therapeuten der
Vater eines "wissenschaftlichen" Statements. Das gilt gerade für das heute brisante Thema Homosexualität. Auch C. G. Jung und Adler ordneten die
Homosexualität in der Genese als einen erlebnisbedingten Weg ein. Wer noch heute so denkt, gilt bald schon in völlig unberechtigter Weise als reaktionär
und "homophob". Sehr gute und mutige Analytiker, wie beispielsweise Eugen
Drewermann, schreiben natürlich auch heute über die Zusammenhänge. Und diese sind über jeden Zweifel erhaben. Der Einstein des Sex, Dr. Magnus Hirschfeld, hält es für
möglich, dass Homosexualität "zurückgehen wird", wenn sich die Gesellschaft entschließt, sich von der Kirchensklaverei des Askesedogmas zu befreien und normale Sexualität angstfrei ausgelebt
werden kann. Ein Teil der Homosexuellen habe "Furcht vor dem Weibe" als wirksam werdende Determinante. Ein schief
gegangenes heterosexuelles Erlebnis habe bewirkt, dass "die Rückkehr zum Weibe aus Furcht nicht mehr erfolgt ist" (Quelle Geschlecht und Verbrechen", Seite 314).
Diese Furcht ist natürlich die Angst vor eventueller göttlicher Strafe, also vor der Hölle. Auch Hirschfeld wird von Ch. Wolff falsch bzw. unvollständig zitiert. Er habe, wie
auch seine "Mitarbeiter", der Theorie angehangen, die Sache sei "angeboren". Davon ist also so nichts wahr.
Auch Prof. Sigfried Elhardt, Uni München, hat keine Skrupel zu lehren, Homosexualität resultiere auch durch "Abwehr der Angst vor dem
fremden Geschlecht" in der "phallischen Phase" (um das 4. Lebensjahr). Und man hat ihn bisher nicht gesteinigt. Auch Voyeurismus, Exhibitionismus (Kontaktstörungen) und
Pädophilie (Kontaktstörung zum Erwachsenen) sind auf Traumata in diesem Lebensabschnitt zurückzuführen. Für Interessierte: Störungen der intentionalen Phase sind exzessive Onanie,
Transvestitismus und Fetischismus, der oralen Phase Sado-Masochismus.
Die Libidospannung wird bei einer Paraphilie durch ihre Ausübung wie beim normalen Sex und mit oft sogar größerem Lustgewinn abgeführt. Analytisch ist dies eine sog.
„Verschiebung“ von der Vulva, dem "Eingang zur Hölle" (Hirschfeld), hin zu einer anderen, harmloser empfundenen Körperöffnung. Das geschieht unbewusst.
Analog kommt es bei der Essstörung zu einer regressiven Verschiebung. Auch hier ist vaginaler Sex ein (meist religiöses) Tabu und wird in Richtung Mund oral verschoben.
Essen und Nichtessen wird so zum Sexualitätsersatz mit entsprechendem Lustgewinn. Auch mancher migräneartiger Kopfschmerz stellt einen Ausdruck tabuisierter sexueller Spannungen dar. Hier kann
man sich einen Lustgewinn allerdings nicht so recht vorstellen. Auch „Neutralisierung“ homosexueller Neigungen, eine andere
Form der Angstabwehr, tritt im Sinne einer „Sublimierung“ in Kameradschaftsvereinen, Priester- und Lehrberufen (Knabeninternat) auf. Dass es mit der Neutralisierung dort
manchmal nicht klappt, ist inzwischen hinlänglich bekannt.
Entgegen manchen "Wissenschaftsbeweisen" wird Homosexualität nicht klassisch bzw. überhaupt nicht vererbt, da sie das bisher beste und billigste Verhütungsmittel darstellt. Das gilt,
falls sie wirklich rein homo- und nicht bisexuell gelebt wird. Wo kein Erbe ist, da ist keine Vererbung. Ich weiß, heute ist es verpönt, sich überhaupt Gedanken über psychogene
Ursachen von Homosexualität zu machen. Dazu dürften vornehmlich die Homosexuellen selbst und im speziellen homosexuellen Psychiater beigetragen haben. Es liege einfach
Variationsvielfalt jenseits von Pathologie vor, so im Artikel Dt. Ärzteblatt vom 7.2.2014, Seite A 214, von Dr. Lieselotte Mahler, Station Heiliger Franz von
Assisi, Berlin. Es sei für die Klienten wichtig zu wissen, dass ihre sexuelle Orientierung „nicht beeinflussbar“ ist, so Mahler. „Insbesondere dann, wenn eine Ambivalenz der eigenen
Homosexualität gegenüber vorliegt, muss der Therapeut dem Patienten mit Klarheit und Akzeptanz begegnen“ (Der Tagesspiegel 9.10.2011). Ganz so einfach ist es jedoch nicht. Wenn der Klient in
einer Ambivalenz zwischen Homo- und Heterosexualität schwankt, darf sein Arzt nicht auf einer Homosexualität beim Erkrankten bestehen, auch bzw. gerade nicht,
wenn er selbst homosexuell ist. Über den heiligen Franz, den Namensgeber obiger Station, heißt es in "Große Heilige", Nigg: "Das Weib war ihm dermaßen widerwärtig,
dass man glauben konnte, er meide es nicht nur aus Vorsicht und Beispiel, sondern aus Schrecken und Abscheu." Feminophob verabscheute er die Vulva. Erschreckte ihn die hinter ihr nach
dem Dogma "versteckte Hölle"?
Homosexuelle empfinden, und das ist irgendwo sehr verständlich, jedes Diagnostiziert- bzw. Pathologisiertwerden heute meist als verletzend und
übergriffig. Man kann und sollte wissenschaftliches Nachdenken aber nicht verhindern oder es gar verbietend diskriminieren. Denn so manche Forschung hat schon Günstiges hervorgebracht.
Auch diese Arbeit bringt letztlich nur Günstiges für unsere homosexuellen Mitbürger hervor.
Fallbeispiele
Der Erzieher Stefan H. erhielt in Okt. 2013 eine Freiheitsstrafe von 5 Jahren. Er hatte unter anderem eine Vierjährige mehrfach
missbraucht. Wenn so ein Kind schrie, hielt er ihm den Mund zu. Dieses Mädchen kann Männer "nicht mehr ertragen". "Sie läuft dann schreiend raus", sagt die junge
Mutter (Die Welt, 24.Okt. 2013). Dieses weibliche Kind hat offensichtlich das Symptom "Angst vor Männern". Wie wird es sich wohl später aufgrund dieser
seiner Angst sexuell orientieren? Wird es aus bleibender Angst heraus und dem Gefühl Ekel vor einem Penis zunächst oder für immer sexuell
abstinent sein? Wird es sich in der Adoleszenz in anderen Formen als der herkömmlichen Heterosexualität wiederfinden? Wird dieses Kind, wenn es dann eine gleichgeschlechtliche Beziehung
eingeht, es wegen erworbener Angst tun, oder aus einer angeborenen "Veranlagung" heraus? Die Konsequenz für ein derartig geschädigtes Individuum ist nicht immer die
Homosexualität. Es kann auch "kranke" Heterosexualität resultieren: Frigidität, Vaginismus, Nymphomanie, Anorgasmie.
Diese Frage erhebt sich auch für das folgende Beispiel (Quelle: Arte, 22.10.2013, Mea maxima culpa): Ein katholischer Priester führte einem Mädchen erst eine geweihte Hostie
in die zu kleine Vagina ein, bevor er sich an ihm sexuell verging. Meist "weiß" man als Geschädigter später nichts mehr über das Trauma. Nach Baierl ist es tief verdrängt. Je härter
das Trauma ausfiel und je früher es autobiographisch eintrat, umso tiefer die Verdrängung. Auch ein spät missbrauchtes Kind ist oft als Opfer stumm bzw. "vergisst" das Trauma. Hier
kann Psychoanalyse wirksam sein.
Wir sehen an dem folgenden Beispiel, welch maximale Psychodynamik die nach Karl Jaspers größte Angst des Menschen, die Gottangst entfacht. Aus dem erwähnten Buch „Homosexualität“ von Masters
sei nur ein Beispiel von vielen benannt: Ein Patient ist impotent. Sexualität wurde ihm als Kind im orthodoxen Elternhaus als "Sünde und Schuld"
beschrieben. Text: „Er nahm an, dass sein Unvermögen, sexuell zu reagieren, lediglich die Vergeltung für seine Sünden der sexuellen Vergnügungen wäre.“ Er wurde homosexuell,
da Heterosexualität bei ihm mit dem Engramm der Höllenstrafe belegt wurde.
Religiöse Ängste heute
Der Philosoph und Politikwissenschaftler Otto Kallscheuer bringt es auf den Punkt: Seit Mitte der achtziger Jahre nimmt der "Strom der Begeisterung"
für Religion wieder zu (Quelle: Die Wissenschaft vom Lieben Gott", Piper). Wir sind seitdem in der Postmoderne, einem geistig-psychologischen Rückwärtsgang.
Wie Sie dem Buch "Das Sacco-Syndrom" entnehmen können, haben sich die Kirchen unter zwei radikalen Päpsten nach dem
2. Vatikanischen Konzil zu einer gefährlichen Kehrtwendung entschlossen und die im Konzil schon nahezu erreichte Abschaffung einer Auffassung eines mit Hölle strafenden
Gottes gründlich revidiert. Verschiedene Formen der Sexualität, ob nun außerehelich, innerehelich (Coitus interruptus), autosexuell, oder gleichgeschlechtlich, werden
weiterhin nicht nur klerikal diskriminiert, es werden den Praktizierenden regelmäßig und auch in der Suggestivsituation eines Gottesdienstes überharte Strafen in der
Transzendenz, sprich Hölle, angedroht. Man ist da sehr unverblümt-radikal und indoktriniert bereits Zweijährige im Hauptgottesdienst (Beispiel Paderborn) mit Regeln und
Geboten im zwischenmenschlichen Bereich, zu dem unsere Sexualität ja ganz speziell gehört. So bringt der christliche Glaube erhebliche psychische Unruhe ins eben durch diesen Glauben so
schuld- und sündenschwangere Eltern- und Kinderschlafzimmer. Der "modernen" Psychiatrie ist es trotz Aufklärung meinerseits nicht möglich, an die doch recht dominierende Rolle eines Gottes in
unserem Leben und speziell während des Geschlechtsverkehrs zu glauben.
Es entsteht der bereits in der Kinderzeit mittels klerikaler Hypnose injizierte unchristliche Gedanke, frühkindliche Sexualität könne
Sünde sein, die ewige göttliche Strafe nach sich ziehen könne. Wir alle wissen um diesen Mechanismus. In der Story des Sündenfalles wird dem Kind eindeutig, dass es einen
radikalen Gott hat, der, wenn es ihn überkommt, einen Amoklauf hinlegt, wenn es ihm auch nur einen Apfel nimmt. Dieser ebenso kleinliche wie
unchristliche "Gott" quält gar strafend in einer "Ewigkeit" mit "höllischem Feuer" (siehe Bergpredigt). Da sind wir dann bei dem Gottesbild, das Bischof Nikolaus
Schneider (EKD) unseren Kleinen heute wieder zu präsentieren wagt und damit ihr Urvertrauen in diese Welt zuerst unmerklich, so doch aber oft für immer
zerstört. Schneider in "Von Erdenherzen und Himmelsschätzen, S. 52-55): Wer nicht gewisse Voraussetzungen erfülle, komme nach einem Richterspruch Jesu in dessen ewiges Feuer -
und nach Luther in die ewige Verdammnis. Schneider droht, da Jesus definitiv gestorben und damit nicht "existent"
(Staatsanwaltschaft Freiburg) ist, in eigener Täterschaft mit zeitlich unbegrenzter Folter. Offene
Feuerandrohung ist der EKD halt unersetzlich. Der Autor Deppe vom Betanienverlag (Partner Erzbistum Paderborn) schreibt unseren
Kindern in seinem Buch "Wie wird es in der Hölle sein?": "Welche Gnade sei für Sünder jedes nicht in Ewigkeit brennende Körperteil!" (nota bene mit Ausrufungszeichen). Unter Hitler habe es ja noch Trost
gegeben, den man in der Ewigen Hölle aber vermissen werde. Das bagatellisierende und permissive Wegsehen der Bevölkerung bei derartiger Gehirnwäsche
offenbart ihre unbewusste Gottangst und ihren unbewussten Glauben an eine göttliche Folterkammer. Dabei glaubt sich das Bewusstsein frei von
jeglichen Höllenängsten. Ich für meinen Teil sah mich allerdings gezwungen, den Autor Deppe im August 2015 anzuzeigen. Den Kirchen wird vieles offiziell (noch)
erlaubt. Dabei haben unsere Kinder seit dem Jahr 2002 ein gesetzlich verbrieftes „Recht auf gewaltfreie Erziehung“. Das Kinder- und Jugendhilfe Gesetz schützt sie. Es wird nur nicht
beachtet! Verstöße werden nicht geahndet, Verbrechen nicht bestraft.
Ohne die Gnade eines Unberechenbaren geht es also hinab in Schneiders Feuerhölle. Das ist dann für den Bischof Gottes "unendliche
Liebe", die bei näherem Hinsehen das gerade Gegenteil von Liebe ist: Rache und Hass. Unser Gott begeht mit seiner Folterhölle eine böse Menschenrechtsverletzung. Oder wird
Gott dieser Verstoß gegen §7 Völkerstrafgesetz nur klerikal untergeschoben? Ist Gott gar ganz anders zu verstehen? Hat Gott das wirklich im 3. Mose 20,13 bestimmt: "Schläft einer mit einem
Mann..., dann haben beide eine Gräueltat begangen. Beide werden mit dem Tod bestraft." Natürlich nicht. Gott ist homophil, weiß mein Freund, der Priester und Analytiker Norbert
Frenkle. Den Platz des Urvertrauens nimmt also beim Kind sehr schnell die bei so einem "Gott" eigentlich angebrachte Urangst ein,
die klerikal eingeredete und nahezu immer tief verdrängte Gottangst. Der Archetyp Gottangst, der Kern also unseres kollektiven
Unbewussten, verhindert oft, dass meine Schriften selbst von „Atheisten“ und „Agnostikern“ vollständig gelesen werden können. Wenn ein Psychiater ihre Sachen liest,
wird er verrückt, so ein auf religiösem Gebiet autistisch stummer Hannoveraner Nervenarzt im Gespräch mit mir. Jung selbst hat das kollektive Unbewusste mit seinen
Archetypen zuletzt "Gott" genannt ("Das sexuelle Bollwerk", Mulisch, S. 96).
Die genannte kollektive Urangst ist beständig im Hintergrund – ohne uns als Angst oft überhaupt aufzufallen. Sie ist in der Regel auch die berühmte Angst vor der
Angst. Geradezu verrückt vor panischer Angst wird man auch in einer schweren ekklesiogenen (kirchenbedingten) Depression, in einem Sacco-Syndrom. Man vermeidet als Christ daher konsequent und oft schon zwangsneurotisch "Sünden". Freud erkannte in unserer Religion diese
Zwangsneurose. Das Sacco-Syndrom beinhaltet übrigens die härteste aller Depressionen, die ecclesiogene. Ich habe ein Gedicht darüber gemacht.
Depression
Verbrennen ohne Feuer
Ertrinken ohne Wasser
Weinen ohne Tränen
Am Kreuz hängen
und nicht sterben
Vögel, Blumen, Sonne
und doch nur Qual
So hart wie sie ist, so überflüssig ist sie auch, diese Art von Depression. Wo keine Hölle ist, bräuchte es auch keine Angst vor ihr zu geben. Die Sacco-Depression ist masochistisch. Man selbst bietet "Gott" quasi im Austausch die Hölle auf Erden und den Verzicht auf Heiterkeit an - im Austausch zu dessen
ewiger Hölle. Ödipus brannte sich die Augen aus, um nicht für ewig in den Hades zu müssen, siehe dort http://www.frank-sacco.de/die-kostenfreien-bücher-hier-online/die-neurose-der-psychiatrie/2-die-moderne-deutung-der-ödipussage.
Wir alle haben in der Regel uns unbewusste Gottangst. Sie zeigt sich nur indirekt, indem die Gesellschaft den Amtskirchen nahezu alles durchgehen lässt, inklusive das
Indoktrinieren und Krankmachen unserer Kinder mit den übelsten Folterandrohungen. Ja man belächelt oder misstraut jemanden, der, ohne Geistlicher zu sein, heute offen von Hölle
redet und damit die Brachialgewalt dieses Ewigkeits - "Gottes" an die Oberfläche unseres Bewusstseins zu zerren wagt. Dieses Belächeln ist übrigens eine Übersprungshandlung.
Die vergeht aber recht schnell beim Kierkegaard -Test. Den darf nur ein speziell geschulter Spezialist am
Patienten durchführen. Er offenbart dem Klienten sein religiöses Unbewusstes.
Über die Psychogenese der Homosexualität
Was ist nun über die Psychogenese der Homosexualität zu sagen? Der Mensch soll das einzige Wesen sein, das so etwas wie wirkliche homosexuelle Identitäten
entwickelt. Gemeint ist damit eine feste, lebenslange und als naturgegeben empfundene sexuelle Orientierung. Das gibt es bei Tieren so nicht. Bei ihnen ist Homosexualität in der Regel
ein Irrtum über eine Saison, eine Übersprungshandlung, Machtgehabe oder schlichter Lustgewinn.
Meine Überlegung war die: Religion und Homosexualität sind typisch für den Menschen. Wo konnte es da einen Zusammenhang geben? Produzieren sexuelle Gewaltanwendung und/oder gewalttätige
Religion gerade über diese Gewalt Formen von Homosexualität? Das Ergebnis: Ja. Auch Eugen Drewermann sagt an dieser Stelle ein klares "Ja" und ist dabei ebenso wenig homophob wie
ich. Die ersten kindlichen heterosexuellen Kontakte im Alter von 3-5 Jahren sind von ausschlaggebender Bedeutung für unsere weitere sexuelle Orientierung. Relevant
ist: Wurden sie letztlich mit Gewalt beendet, oder nicht? Die führenden Sexualwissenschaftler raten dringend davon ab, Doktorspiele ganz zu unterbinden, schon gar nicht mit
Gewalt, Strafandrohungen oder Strafen. Prof. Giese hat darüber gearbeitet (Quelle: Sexualität ohne Tabu und christliche Moral, Chr. Kaiser-Verlag, Seite 73). Auch Erich Blos (Schotterblume e.V.)
schließt sich dieser Meinung an. Das Doktorspiel im Alter von ca. 3-6 Jahren kommt zumeist, auch bei später homosexuellen, mit einem gegengeschlechtlichen "Partner"
zustande. Während Heterosexuelle diese Vorgänge erinnern, geben einige befragte Homosexuelle oft an, sie hätten erst sehr viel später, oft erst mit 12 oder gar 16 Jahren
den ersten sexuellen Kontakt überhaupt erlebt. Sie haben hier eine Erinnerungslücke. Die mögliche Lösung dieses Phänomens: Der erste heterosexuelle Kontakt im frühen
Kindesalter wurde rigoros mit massiver seelischer Gewalt unterbunden und ist daher als Trauma komplett verdrängt. Meine Vermutung: Der Kontakt mit dem
gegengeschlechtlichen Geschlechtsorgan wurde von einer unvermittelt auftauchenden Drittperson verurteilt bzw. verteufelt.
Bezüglich der Verdrängung frühkindlicher Traumata gibt es neue Erkenntnisse: Die Neurobiologen Gerhard Roth und Nicole Strüber, Uni Bremen,
berichten: Traumata in der frühen Kindheit wirken lebenslang im Unbewussten nach, weil die früh ausgereifte Amygdala (das Angstzentrum) durch sie konditioniert wird und sie abspeichert.
Gleichzeitig ist die Hirnrinde (das Bewusstsein) noch nicht in der Lage, ein autobiographisches Gedächtnis anzulegen. Daher wirke die Psychoanalyse auch nicht als solche. Therapeutische
Rückführung zum Kindheitstrauma führe nur zu Scheinerinnerungen. Siehe "Die Welt", 13. Dez. 14, Literarische Welt, S. 6.
Der erste "Sex", so meine These, wird bei vielen später homosexuellen Menschen als Verfehlung bzw. Sünde dargestellt und vom Kind entsprechend
empfunden. Es resultiert, indem sich ein Kind mit der größten denkbaren Gewalt dieser Welt (Gottes Strafe) bedroht sieht, eine Maximalangst vor dem Geschlechtsteil
des ersten (gegengeschlechtlichen) Sexualpartners. A. S. Neill sagt uns dazu in "Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung": "Für ein Kind bedeutet Religion
praktisch immer nur Furcht. Gott ist ein mächtiger Mann mit Löchern in den Augenlidern: Er kann dich sehen, wo du auch bist. Für das Kind heißt das oft: er kann auch sehen
was unter der Bettdecke geschieht. In das Leben des Kindes Angst zu bringen ist das schlimmste Verbrechen überhaupt. Es wird für immer nein zum Leben sagen, wird sich immer minderwertig fühlen,
immer feige sein. Wem in seiner Kindheit mit dem Leben in der Hölle gedroht wurde, der kann in diesem Leben unmöglich frei von neurotischer Angst um seine Sicherheit
sein... Kinder ohne sexuelle Schuldgefühle verlangen nie nach Religion oder Mystizismus irgendeiner Art. Da die Sexualität als schwere Sünde betrachtet
wird, suchen Kinder, die von Sexualfurcht und Sexualscham ziemlich frei sind, nicht nach einem Gott, von dem sie Vergebung und Gnade erbitten können; sie fühlen sich eben nicht
schuldig." Ende Zitat.
Diese Maximalangst ist natürlich umso tiefer verdrängt, je früher seelische Gewalt stattfand und je größer sie ausfiel. So wird vom Erwachsenen Angst
vor dem gegengeschlechtlichen Sexualorgan gar nicht wahrgenommen, sondern allenfalls ein Gefühl des Ekels, des "Vorgefühls der Angst". Ekel schütz vor dem Aufkommen von Angst.
Das ist seine Funktion. Den von mir bisher interviewten Homosexuellen war in einer Kirche oder sonstwo "nie mit Hölle gedroht" worden. Hier wird die komplette Verdrängung offensichtlich. Dass
Drohung mit Hölle aber massive Auswirkungen auf die kindliche Psyche hat, ist jedem einleuchtend, es sei denn, er ist vielleicht Psychiater oder psychologischer Psychotherapeut. Die
glauben nach der Berliner Psychiater-These anscheinend eher nicht, dass reine "Imagination" ewiger
Feuerfolter überhaupt ein Trauma darstelle und krank im Sinne einer PTBS (posttraumatischen Belastungsstörung) machen könne. Die angesprochene These klingt wie ein schlechter Witz, wurde
aber mir gegenüber schriftlich vom Berliner Prof. Diefenbacher vertreten. Jedes Kind denkt an dieser Stelle wahrscheinlich logischer und sachlicher. Als der
Vatikan Mitte der siebziger Jahre erneut Homosexualität zur Todsünde erklärte, kam es zu einer Suizidwelle bei Erwachsenen. Welcher homosexuelle Psychiater erklärt uns
das? Nun, es waren Suizide vom Iokaste-Typ. Iokaste opferte ihr Leben im Austauch zum Hades. Sie hatte in Inzesten mit ihrem Sohn Ödipus vier Kinder gezeugt. Gottängste führen in Depressionen.
Und die enden oft in einem ekklesiogenen Suizid. Derartige Suizide sind häufig, aber unnötig. Hades, bzw. jede Art von Hölle sind Machtmittel grausamer Geistlicher. Kein Gott hat Gefallen
an einem derartigen Dauer-KZ (Diktion Hürlimann).
Der Gedanke: „Ich habe eine Vagina (einen Penis) angefasst, jetzt werde ich massiv bestraft, jetzt bekomme ich Gottes ewige Strafe“, ist für die kleinen Wesen so furchtbar, dass er
zusammen mit dem Ereignis nach kurzer Zeit und für immer verdrängt wird. Es mag aber auch sein, dass spätere Homosexuelle den ersten geschlechtlichen
Kontakt schon mit 3 Jahren hatte, also in einem für das Bewusstsein nicht erinnerungsfähigen Alter. Der Sexschock Höllenstrafe trifft ein so kleines Kind noch
härter als ein älteres. Charlotte Wolff, selbst lesbisch und eine Ikone auf diesem Gebiet, schreibt: "Man darf annehmen, dass viele Lesbierinnen als Kleinkinder unter traumatischen
Erfahrungen gelitten haben." Gab es die mit einem Penis, wird man später oft kämpferische Feministin und verabscheut alles Männliche. Oft klingt Feindseligkeit an, so in der "Emma" vom
Sept. 2013: Bei Beziehungen von Erwachsenen zu Kindern handele es sich "ganz wie zwischen Männern und Frauen... um ein Herrschaftsverhältnis" im Sinne einer "emotionalen und
sexuellen Ausbeutung Schwächerer". Wir Männer können das verstehen. Aber es geht nun einmal die Initiative beim Sex im Tierreich vom "Mann" aus. Und der will den Sex auch dann zu einem für
ihn und die Natur "glücklichen" Ende bringen. Eingedenk dessen und im tierischen Vergleich ist der Homo sapiens dann doch beim Sex recht zart, sieht man von Ausnahmen ab. Der männlichen
körperlichen Überlegenheit können Frauen etwas sehr Subtiles entgegensetzen: List, Nörgeln und sonst noch Einiges. Auch hier gibt es Ausnahmen. Letztlich haben wir aber kein
Patriarchat. Der plumpe Mann, der Frauen in Witzen und anders diskriminiert, ist meist nur Pose. Dahinter versteckt liegt Schwachheit. Entschließt sich ein Politiker zu einem Gewaltakt,
steckt oft eine (seine) Frau dahinter. Frauen sind halt psychisch stärker. Müssten wir Männer Kinder im Kreißsaal gebären, würden wir umgehend auf jeden ungeschützten Geschlechtsverkehr
verzichten und den Kaiserschnitt für jede Geburt einfordern.
Eine sich zufällig ergebende homosexuelle Orientierung bleibt dem Kind aber lange "erlaubt", da sie zunächst nicht explizit untersagt wird: Der erwachsene Entdecker
eines kindlichen Doktorspieles kommt, nachdem er sich von dem Schock erholt hat, nicht auf den Gedanken, die entdeckten Kinder könnten mit vier Jahren schon schwul werden
oder es bereits sein. Der durchlittene Höllenschock führt über Gottangst zu einer sexuellen Latenzphase, die ich die „posttraumatische sexuelle Abstinenz“
nenne. Sie mündet später oft in eine Homosexualität. Untersuchungen über die sexuelle Anamnese Homosexueller müssen noch in größerem Umfang
erfolgen.
Erst später also entdeckt ein Kind oft zufällig die Sexualität mit einem gleichgeschlechtlichen Partner. Und die wird auch aus dem Grund, da
sie nicht explizit unter ein Verbot gestellt wurde, als sehr schön empfunden. Es ist eine Zärtlichkeit, die rasch angstfrei erlebt werden kann und die bald Spaß macht,
da man ja als homosexueller älterer Knabe oder als lesbisches Mädchen genau weiß, wie durch fachmännisch und fachfraulich gemachte Sexualität Erfüllung resultiert.
Wie geglückter und glücklicher Sex in Homosexualität bzw. lesbischer Liebe so funktioniert, können Sie, lieber Leser, nachlesen in „Homosexualität“ von Masters/Johnson, Ullstein. Auf Seite
71 lesen wir z.B. das Kapitel: „Vergleich des Sexualverhaltens: Stimulation des weiblichen Partners“. Alles ist harmloser und vor allen Dingen sanfter, als wir es uns vorstellen
- aber auch ungleich effektiver. Ich stellte fest: Einen großen Penis oder einen kleinen Vibrator braucht das sexuelle Glück gar nicht. Doch die Allgemeinheit scheint
eine falsche Vorstellung von dem Ausmaß von Sex in lesbischen Langzeitbeziehungen zu haben. Da Sex allgemein, also auch unter Lesben, tiefenpsychologisch als "Sünde" gilt, ist
seine Frequenz auch dort eher seltener. Das lehrt uns Ch. Wolff, die es, da selbst homosexuell, wissen muss. Dass sie homosexuell ist, verschweigt sie uns allerdings in ihrem Buch. Es ist jedoch
interessant, ihre Schriften unter diesem Aspekt zu lesen. Da mehr emotionale Liebe als Sex in lesbischen Beziehungen vorherrsche, schlägt sie statt Homosexualität den Ausdruck
"Homoemotionalität" vor. Wolff meint übrigens an einer Stelle, Lesbischsein entstünde durch "emotionalen Inzest " mit der Mutter. Das glaube ich nicht.
Religiöse Ängste in der Heterosexualität
Die besprochenen Ängste und Unsicherheiten in Sachen Sex spielen auch in heterosexuellen Gemeinschaften eine herausragende Rolle. Alle haben in einer weitgehend
gläubigen Gesellschaftsform die postulierten Ängste Homosexueller ebenfalls in sich. Und gleich zum Trost für meine männlichen Leser: Das, was sich in Sachen
Sexualität in einer frischen lesbischen Beziehung ereignet, bekommen wir auch nach langem Aktenstudium mit unseren langjährigen Kameradinnen, den Ehepartnerinnen, nicht hin.
Ein Grund dafür ist schlicht der, dass wir Kameradinnen im Bett haben, mit denen wir gerade den letzten Steuerbescheid durchgegangen sind. In uns allen ist zudem der
Virus einer verbotenen und sündhaften Sexualität verborgen. Leider. In der Regel können wir uns in einer länger dauernden Gemeinschaft dem Sex nicht völlig
unbefangen zuwenden. 90 % der Eheleute sind im Ehebett einfach und schlicht stumm. Man sagt dem anderen nicht, was einem gefällt. Scham und Scheu sind hier einfach zu groß. Wir
sind Verklemmte in Sachen Sexualität, ohne dass wir daran schuldig sind. Eine lebenslang verordnete Einehe ist ursprünglich durch gesellschaftlichen Druck entstanden, und
die gefängnishaft anmutende lebenslängliche Einehensexualität durch Druck der Geistlichkeit. Scham ist Ausdruck einer empfundenen Schuld mit Angst vor transzendentaler Bestrafung dieser
"Schuld". Eine jetzt neu entwickelte Pille gegen Angst (Wirkstoff Flibanserin) muss die vorher eingeschlafene Lust fördern. Leider muss man sie täglich
einnehmen - und täglich mit Nebenwirkungen rechnen.
Erfunden haben diese "Schuld " Geistliche und sie haben sie als "Sünde", ebenso wie ihre Bestrafung, transzendental
ins Unermessliche erhöht. Erst die schwarzen Männer, und nicht ein Gott, hängten den Evas das Feigenblatt an, wie es heute noch die Missionare tun. Freier Sex und freie
Nacktheit sind Ausdruck einer Freiheit, die man kirchlicherseits nicht möchte. Man stilisiert sie daher zu einer Sünde hoch, die nicht normal als
Schuld, sondern nur transzendental "am Tage des Jüngsten Gerichtes" vergeben werden kann. Eine sexkranke Religion macht ihre
Gläubigen sexkrank. Nur im Kämmerlein oder vor einem Fotografen zieht Mann oder Frau sich völlig aus - oder
in einer Mut machenden Gruppe: 770 nackte belgische Popos im Theater sieht man in Geo kompakt Nr. 20 und 18. Niederländische
Frauen, wie die Natur sie schuf. Ein Anfang also, der Mut macht in einer Zeit, wo das Amtsgericht Erfurt im Jahr 2012 einem 14-jährigen "eine Straftat erheblicher
Bedeutung" vorwirft und ihn per DNA Probe in die Sexualstraftäterkartei aufnehmen will, da zu befürchten stehe, dass er erneut ein "derartiges
Verbrechen" begehe. Was war passiert? Er hatte in Einvernehmen eine 13-Jährige geküsst und fasste ihr "über der Kleidung in den Genitalbereich"! "Ein
Knutschfleck zuviel", stand in der Zeitung.
Die "Realität", die uns im TV als Realität vorgezeigt wird, ist übrigens keine. Die Welt ist für uns nicht so sexuell freizügig (oder immer so grausam), wie sie in der Tagesschau und gleich
danach dahingestellt wird. Jeder gezeigte Orgasmus in Kino und TV, ob nun bei Mann oder Frau, ist natürlich ein gespielter und bezahlter Kraftakt in völlig unromantischer
Scheinwerferhitze. Da steht nichts, da trieft nur alles. Erst nach gut einer Stunde stöhnen beide Akteure so, wie es der Regisseur und der Zuschauer so penetrant verlangen.
Religiöse und andere gesellschaftliche Tabus unterschiedlicher Art verhindern aber den häuslichen Orgasmus der Frau öfter, als sie ihn ermöglichen. Glauben Sie, lieber Leser, ihrem
Fernseher also nicht. Sie sind ganz normal in Sachen Sex, insofern, dass sie es wie die meisten Menschen machen. Schauen Sie den Film an "Wie beim ersten Mal". Kay
(Meryl Streep) und Arnold Soames (Tommy Lee Jones) sind seit 30 Jahren verheiratet. Wie viele andere Paare haben die beiden so ihre kleinen und großen Schwierigkeiten im Bett.
Alice Schwarzer schreibt uns 1975: "Zwei von drei Frauen haben selten oder nie einen Orgasmus". Daran hat sich nichts geändert, denn die Zeiten waren damals, zu Zeiten einer
„sexuellen Revolution“, eher freizügiger. Die Freigabe der Pädophilie wurde von grünen Politikern gefordert und Oswald Kolles Filme von 1960 würde man heute als Pornographie einstufen. Die
neuen „Studien“ über Sex sind keine, denn wer garantiert, dass die Auswahl der dort Interviewten wirklich zufällig und deren Aussagen wirklich ehrlich sind? In Emma Juli/August 2013 wird
Lisa, Katherina und Daniela die „Gretchenfrage“ nach der Häufigkeit von Sex gestellt: "Wir bitten um eine ehrliche Antwort“, heißt es da. Schwer ist es, in Sachen eigenem Sex wirklich
ehrlich zu sein.
Nach dem aufsehenerregenden Hite-Report (1977) liegen bei 70 % aller Frauen Orgasmusstörungen beim Koitus vor, jedoch nur bei 4 % bei Selbstbefriedigung. Nach Rosen et al. gaben
1993 58 % der Frauen eine solche Störung beim Koitus und 27 % Schmerzen beim Verkehr an. Buddeberg et al erfassten 1994 in Zürich bei Frauen 41,3 % mangelndes Verlangen, 7,6% sexuelle Aversion,
9,8 % Vaginismus, 11,9% Dyspareunie, 18,5 % Orgasmusstörungen und 10,9% andere Diagnosen. Bei Männern: Libidomangel 9,7 %. Erektionsstörungen 41,7%. Vorzeitiger Samenerguss 30,6%. Andere
Diagnosen 12,5%. Wer ist hier noch frei von sexuellen Störungen? Das Frankfurter Sigusch – Institut für Sexualstörungen wurde geschlossen, weil man gegen diese
Flut von Erkrankungen ja doch nicht ankommt. Eine andere Deutung für die Schließung haben wir von der Gruppe 49 nicht.
Ein Beispiel: 10 % Vaginismus, also ein Scheidenkrampf, ist schon eine bedeutende Anzahl. Er macht ein Eindringen des Penis in eine "gläubige" Vagina und damit eine Sünde
unmöglich. Kein Sex bedeutet: keine Hölle für Sex. Das Buch "Sexuelle Störungen und ihre Behandlung", Hrsg. Volkmar Sigusch, kommt beim Querlesen ganz ohne die Worte
Religion, Gott oder gar Hölle aus. Freud spricht von einer "männlichen Denkhemmung" in Sachen Religion. Das hat er gut gesagt.
Vaginismus in einer Ehetherapie wird dagegen in einem Literatur-Beispiel skurril erklärt: "Die Patientin hat die unbewusste Phantasie, den eindringenden Penis zu zerstören,
und schützt ihren Partner mit dem Vaginismus vor dem Zerstörtwerden und sich selbst vor dem Gewahrwerden ihres aggressiven Potentials. Der Patient teilt diese
Phantasie unbewusst, misstraut gewissermaßen zu Recht ihrer Friedfertigkeit, flüchtet vor einer sexuellen Beziehung zu ihr und versucht, seines Gefühls der Bedrohung durch die Entwertung ihrer
Person Herr zu werden."
Bei so viel sowohl triefender als auch wahrscheinlich schlicht falscher Tiefenpsychologie ist es nicht verwunderlich, wenn die Therapie Jahre dauert, zumal eine mögliche wirkliche Angst, die vor
Versündigung, nicht einmal im Programm steht. Fortbildungen speziell über ekklesiogene Störungen können Analytiker nicht vorweisen. Man beginne erst
jetzt damit, meinte Tilmann Moser. Eine Patientin mit Schwierigkeiten beim Sex befürchtet wahrscheinlich ein eigenes Zerstörtwerden, bzw. ein "Verlorengehen in Ewigkeit", so die
Autorin Dr. Sonja Düring. Das klingt immerhin schon nach Hölle.
Nicht dem Klerus angehörende Katholiken sollen anscheinende gar keine Lust im Bett empfinden, so Prof. Dr. Uta Ranke - Heinemann in „Eunuchen für das Himmelreich“. Ein herrliches Buch. Der
eheliche Koitus interruptus gilt als todsündig und auch der Samenerguss ins Weib gelte ohne aktuellen Wunsch der Kinderzeugung als schwere Sünde. Mit so einer ungebeichteten Todsünde kommt man,
so die Definition, in die Hölle. Auch ein Orgasmus der Frau sei überhaupt nicht o.k., meint ein Erzbischof. „Reservierte Umarmungen“ heißen Kunststücke nachts im Ehebett, bei
denen man zwar irgendwie entfernt Sex, aber keine Lustgefühle haben darf. Immerhin darf man als Mann ein kleines Stückchen in die Vagina hinein. Aber die Scheide ist der Eingang zur Hölle, wenn
unser Penis nicht höllisch darinnen aufpasst. Der Einstein des Sex, Dr. Magnus Hirschfeld, wusste: Seine Berliner homosexuellen Patienten sahen in der Vulva den "Eingang zur Hölle". Gott misst,
so der Klerus, nachts die Eindringtiefe eines Penis, auch die in atheistischen Schlafzimmern. Denn Atheisten, so das Dogma, werden ja genauso bestraft wie gläubige Katholiken. Unser armer
Gott muss sich überhaupt die meiste Zeit in fremden Schlafzimmern aufhalten. Wird das nicht auf die Dauer langweilig? Denn seien wir mal alle ehrlich: Die meiste Zeit schlafen wir doch. Was macht
Gott dann?
Die „Herren dieses Panoptikums“ haben viele Ehetragödien auf dem Gewissen, weiß die katholische Theologin, der man 1970 ihre Arbeitserlaubnis, ihren Lehrstuhl entzog. Ehetragödien enden oft in
Psychiatrien und / oder am finalen Strick. Das ist der Kirche augenscheinlich einerlei. Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd. Die Theologin hatte gewagt, Mariologen zu kritisierten,
die nach der „Lehre“ behaupten, Jesus sei auf einer Art Lichtstrahl unter Umgehung von Marias intakten Jungfernhäutchen, ohne jede schmutzige Nachgeburt und ohne lästige Schmerzen geboren. Alois
Müller, ein Vertreter dieser Mariologen, versicherte erst 1969, eine normale Geburt ohne einen derartigen Lichtstrahl sei bereits das „Zeichen des erbsündigen
Fluches“. Da ist sie wieder, die klerikale Verfluchung der Vagina. Da bekommt man ja sogar als erwachsener Hetero Vaginalangst und möchte am liebsten homosexuell sein.
Das ist religionspsychologisch eher ungefährlicher.
Was da also bei Frauen heraus- oder hineinkommt, ist Sünde. Überhaupt scheinen Priester eine Phobie zu haben bezüglich Vagina, sexueller Lust, Geburt und Nachgeburt. Das alles macht ihnen in der
Regel Gänsehaut. Am einfachsten tun sie sich dem Anschein nach da noch mit Mädchen (in Afrika) und Knaben (überall sonst) vor der Entwicklung der ersten Schambehaarung. Das ist so unser
aller Eindruck aus dem katholischen Schicksalsjahr 2010. Eine kindliche Vagina flößt weniger Angst ein als eine ausgewachsene und bereits mit Haaren umgebene. "Psychologisch" müsse man an
die Dinge heran. Das meint im Rahmen der Kinder-Missbrauchsdebatte Weihbischof Monsignore Scicluna am 3. März 2013 in der „Die Welt“. Dort fragt er sich, warum (außerhalb von Afrika) Geistliche
so oft homosexuell sind.
"Wie wichtig ist Treue?" Das Kapitel bearbeitet die Zeitschrift NEON, November 2013. Ragnar Beer, er hat die Plattform Theratalk, weiß: "Die sexuelle
Zufriedenheitskurve ist die traurigste Kurve, die ich in meiner Forscherkarriere gesehen habe." Offene sexuelle Beziehungen, die dies ändern könnten, gibt es, so eine Theratalk-Studie, nur
zu einem Prozent - und auch die gehen schief. So etwas ist für eine "Ehe" unbekömmlicher als russisch Roulette.
Gott sei Dank gibt es an dieser Stelle aber auch Humor. Zsa Zsas Gabor hat ihn: "Ich weiß leider nichts über Sex, weil ich immer verheiratet war." Erika
Jong weiß: "Sex ist etwas, das man mit jemand anderem als dem Ehemann hat." Seien Sie also nicht traurig und enttäuscht, wenn es beim hundertsten nicht so ist, wie beim ersten Mal.
Sie sind normal. Sie sind nur immer im gleichen Film.
Kathrin Spoerr bringt es in der "DIE WELT" vom 15.10.2013 so: Frauen haben Sex ...mit dem eigenen Ehemann, und darum selten, ... mit dem eigenen Mann, aus Höflichkeit, ... mit
einem fremden Mann und darum wilden, ...mit einem geträumten Mann, fantastischen. "Ich schlafe eigentlich gern mit Max", meine Magdalena, "aber nach 17 Jahren Wiederholung kann keine Frau der
Welt den gleichen Film spannend finden." Seien wir also froh, Männer und Frauen, wenn das Kunststück Sex uns einigermaßen gelingt. Wir erkennen aber: "You cant always get what you
want."
Wer in jahrzehntelangem Einehen-Sex nicht gestört ist, das lernen wir hier, der ist nicht normal. Und doch wird unter der "Störung" gelitten, weil man sie nicht für normal
hält. Es resultieren die bekannten Eheschwierigkeiten. Man ist frustriert. Ehefrauen wollen schon Sex, wenn er dann aber stattfand, sind sie oft enttäuscht und
genervt. Sie fangen das berühmte Nörgeln und das teure Shopping an, ihre Ehemänner hingegen das Schweigen und den inneren Rückzug. Schafft man sich jedoch eine Geliebte
oder einen Geliebten an, so ist der neue (Zweit-) Partner tief beeindruckt von der Libido und der sexuellen Kraft, die sich da plötzlich vor seinen / ihren Augen auftut.
"Lustlosigkeit war gestern" ist die Überschrift eines Interviews mit der Sexologin Ann-Marlene Henning. Nein, sie ist heute. Täglich kommen in
ihre Praxis Paare, die 10 Jahre keinen Sex hatten. Die lernen Sex neu bei Frau Henning. Das ist ein hartes Brot. Schuld daran sind wir alle nicht. 1865 Personen in
Langzeitbeziehungen befragte Dr. Dietrich Klusmann, Hamburg. Nach 3 Jahren lässt das Sex-Interesse bei 74 % der Frauen "rapide" nach. Frigide habe
man früher gesagt, heute gibt es die FSD (weibliche sexuelle Dysfunktion), die FSAD (weibliche Erregungsstörung) und die HSDD (verminderter
sexueller Antrieb). Praxisthema Nr. 1 ist bei der Gynäkologin Dr. Anne Schwenkhagen, Hamburg, der Libidoverlust der Frauen, der schwere Schuldgefühle auf den Plan ruft. Gibt man
eine Pille gegen Angst, z.B. "Lybridos", geht es im Bett leichter vonstatten. Überleben wir das Säuglingsalter, bekommen wir also alle einmal Probleme mit
Sex. Entspannen wir uns also. Lybridos ist übrigens in Deutschland noch nicht zugelassen.
Sowieso wird der Orgasmus hoffnungslos überbewertet. Wir sind keine Maschinen. Diese Überbewertung ist leistungsgesellschaftlich begründet und macht die Gesellschaft depressiver. Die Berliner
Charite untersuchte es an 575 Frauen: 90 % spielten einen Orgasmus nur vor. Nach Beginn einer Penetration fällt die klitorale Reizung meist weg und die Erregungskurve sinkt bei Ihr unter
Betriebstemperatur. Sex ganz ohne Penetration ist daher einen Versuch wert - oder zwei. Das kann schöner sein, als ein Hinterherlaufen am vermeintlich Allerschönsten. Zur Empfängnis ist der
Orgasmus auch nicht nötig. So gibt es oft Vierlinge bei künstlicher Befruchtung, dem Sex im Reagenzglas. Eine Spermazelle ist, zumindest unter dem Mikroskop, unglaublich fix und zielbewusst.
Sie weiß, was los ist. Kaufen Sie sich ein Mikroskop.
Am besten ist nach intensiver Lektüre der Fachliteratur wohl noch das Selbermachen: Der Oralsex Simulator Squeel 2 (über orion.de, 70 €) macht mir (als Mann) auf den ersten Blick zwar etwas
Angst, ist aber anscheinend für Frauen völlig ungefährlich. Auch bei Dauergebrauch wird man nicht von ihm schwanger und selbst Lukas, Matthäus, Markus und
Johannes haben in der Bibel bisher nichts gegen das Werkzeug vorgebracht. Bei bestimmten Bauchübungen haben über 50 % (!) der Frauen einen Orgasmus, beim Yoga 20 %. Das erschrickt uns
Männer. Sie braucht uns gar nicht - wenigstens nicht nachts. Frauen wissen das. Es braucht das Genießen und das Fallenlassen - und das ist Kopf- und nicht Männersache. Eigentlich und sowieso
ist der Orgasmus reine Männerangelegenheit. Ohne ihn, unseren Männerorgasmus, gäbe es uns nicht, uns Männer. Bei Frauen hat er keine entscheidende Funktion. Im Gegenteil. Ein
regelhaftes Ausbleiben macht ihnen, und vor allem uns, Kopfzerbrechen. Unnötiges Kopfzerbrechen.
Männer kaufen sich bei häuslicher FSAD öfters ihren Sex draußen, "außer Haus", und Alice Schwarzer schimpft nach dem Motto: Alle Schuld den Männern. Ich schrieb Emma ein
Gedicht über ihren Artikel "Männer im Puff" (Fotosession in Emma Juli/Aug. 2013). Kaum ein Verkehr dort findet in Freiwilligkeit statt. Rumäninnen schaffen für kranke
Familienangehörige an. Ludmillas Kind hat Krebs und macht es darum. Würden doch Einige machen, wenn es die einzige Möglichkeit wäre. Eine Krebs-OP ist teuer. Ich verweise auf meine
Arbeit über Masochismus bzw. die Psychoanalyse der Prostitution. Ein Abdruck findet sich auf
meiner Homepage. Im Alltag des Wohnwagens gehört ein Schuss unerforschten Masochismus zu dem Beruf, oder? Viele leichte Mädchen haben viele schwere Probleme. Nicht
jedes lernt als Pretty Woman einen Millionär kennen. Zuviel Gewalt steckt heutzutage in der Sache des gekauften Sexes. Zu allem Überfluss macht er auch noch süchtig. Ich rate von der
Angelegenheit ab.
Unechte Homosexualität und Rollenverhalten
Die alten Meister wussten noch wirklich etwas mehr über die möglichen Ursachen von Homosexualität. Der jüdische Psychiater Dr. L. Levi-Lenz arbeitete ca. 1930 mit Magnus Hirschfeld,
dem Einstein des Sex, am Berliner Institut für Sexualwissenschaft. Dort lehrte man noch: Es gebe auch „echte“ Homosexuelle, die eigentlichen Homosexuellen. Man
erkenne sie auf der Straße nicht als solche. Es sind, wenn es Männer sind, "richtige" Männer, die richtige „Männer“ lieben: Fußballer, Holzfäller, Beamte, Boxer. Männer also, zu denen der
Name Bond, James Bond natürlich, passen würde. Sie fahren Vollgas durch den Schlamm der Wadis, um sich dann schweißnass auf den Planen ihrer Zelte in der Hitze der Nacht zu lieben.
Möglicherweise sind es Männer, deren erste und sogleich befriedigende sexuelle Kontakte zufällig mit einem Gleichgeschlechtlichen stattfanden, ohne dass sie unter Strafandrohungen von
irgendjemanden unterbrochen wurden. Zwei echten Lesben wären beispielsweise Frauen, die beide lange blonde Haare mit Zöpfen tragen, die also beide keinerlei spielendes Rollenverhalten an den Tag
legen (müssen).
In der Regel hätten wir aber nach Lenz den unechten und uneigentlichen Homosexuellen vor uns, wobei unecht neutral zu verstehen ist und keinerlei Wertung darstellt. Der
liebt, wenn er männlich ist, primär bzw. ursprünglich Frauen und schlüpft, um für seinen männlichen Partner überhaupt attraktiv zu sein, in einem perfekten
Rollenspiel in die Rolle einer Frau. Das muss nur sehr angedeutet der Fall sein und wird unbewusst erledigt, aber immerhin. Auch die moderne Psychiatrie sieht im
Feminitätsschub ein Rollenverhalten. Man spiele als Junge ein Mädchen, um den Vater verführen zu können (Quelle: Sexuelle Störungen und ihre Behandlung", Hrsg.
Volkmar Sigusch). Hinter einem feminin aussehenden Schwulen steckt also oft ein richtiger, nur halt etwas verkleideter Mann. "Männlichkeit als Maskerade" heißt dann auch ein Buch
im Böhlau-Verlag. Wir alle tragen Masken, ohne es zu ahnen. Unechte Homosexuelle sind Männer, die die Seelen von Frauen lieben und Berufe ergreifen, die es ermöglichen, möglichst viel
mit ihnen zusammen zu sein. Männliche und vielleicht auch weibliche unechte Homosexuelle sind also auf sexuellem Gebiet homosexuell, auf erotischem aber heteroerotisch bzw.
bi-erotisch. Der ausgesuchte Partner ist dann ideal, wenn er nicht ganz Mann und nicht ganz Frau ist. Die Beispiele sind vielfältig. Im Film Love is all you need,
küsst und liebt der Akteur ein hübsches Mädchen, kann aber keinen Sex mit ihr machen. Beide weinen. Es geht einfach nicht. Psychisch nicht. Eine Erektion findet wohl nicht statt. Wie auch.
Er merkt vorm Traualtar: Er ist homosexuell. Hier kann bei entsprechendem Wunsch eine Trauma-Therapie helfen (s.u.).
Je unechter ein männlicher Homosexueller, umso eher geht er daher auch einmal sexuell "fremd": Mit Frauen (Quelle: "Das Paradoxon der Homosexualität" in Geo
kompakt Nr.20: Liebe und Sex). Er liebt ja primär Frauen: Seine erste sexuelle und erotische Liebe war ein gegengeschlechtliches Kind, ein Mädchen. Auch bei Karl Lagerfeld? Er "macht"
die Zeitung "Welt am Sonntag" am 1.12.2013. Seine Eltern waren katholisch, aber mieden Kirche. Zur Christmesse gehen? "Das durfte ich nicht".
Der Geistliche lauerte ihm aber auf und befahl: "Du musst zum Katechismus kommen". Wohin kommt man in der Ewigkeit, wenn man hier Befehlsverweigerer ist bzw. es sein muss? Hier wurde versucht, Höllenangst zu
vermitteln. Die strenge Mutter erzog mittels Liebesentzug. "Man musste... sehr aufpassen", so Lagerfeld über den Umgang mit ihr. Das Kind Karl wurde hin
und hergerissen zwischen Kirche und Nichtkirche: Es resultiert ein religiöser Konflikt, der vielleicht Gottangst
produziert hat und damit eine Voraussetzung für psychologisch entstandene unechte Homosexualität.
Man kann zu solcher Art Homosexualität später als primärer Hetero nicht „verführt“ werden, wie man es früher annahm, oder heute noch annimmt. Nur wer das angesprochene Maximal-Trauma der
Verteufelung / Verhöllung der Vagina oder des Penis erlebt hat, ist „verführbar“ zu einer unechten Homosexualität, die er ja vordem schon in sich trug. Das unvorstellbar grausame Trauma klerikal
eingeredeter ewiger Höllenfolter, und damit die größte (und verbotene) seelische Folter dieser Welt, führt selbstverständlich, aber entgegen der Berliner
Psychiater-These, zu mehr oder weniger ausgeprägten Depressionen sowie zu Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen. Es resultiert auf diese Weise aber auch Feinsinnigkeit, Sinn für
Schönes und Achtsamkeit für die Belange des Anderen. Eine Depression zu haben, das hat eben auch Vorteile. Für einen selbst und für andere. Jede psychische Erkrankung
adelt den Menschen. Mir ist es verständlich aber unschön, dass heutige Homosexuelle, indem sie sich so außergewöhnlich vehement dagegen verwehren, sie hätten eine Erkrankung, alle
anderen psychischen Erkrankungen diskriminieren. Auf der anderen Seite ist Depression leider oft tödlich. Die Depressions- und Suizidrate bei Homosexuellen ist vielfach
höher als bei Heteros (siehe oben). Daher diese Arbeit. Daher ist sie überhaupt notwendig.
Ganz schön dicht dran an meiner Arbeitshypothese, Homosexualität sei eine Angsterkrankung, ist der Analytiker Tilo Grüttner in „Zwischen Angst und Lust“, Seite 110, rororo. Er
stellt sich bei den Gesprächen mit einem Homosexuellen die Frage, welches „ungelöste angstmachende seelische Problem sich wohl hinter diesem Thema Homosexualität“ verbarg. Sein Patient
vermittelte ihm „eher den Wunsch nach einer guten Mutter als nach einem männlichen Sexualpartner“. In der Analyse wurde dieses spezielle Thema dann nicht weiter verarbeitet. Der
Klient habe sich wohl vor Erkenntnissen insgeheim gefürchtet. Dieses Nichtbearbeiten des Konfliktes, so der Autor, habe sich wohl aber nicht schädlich ausgewirkt, da „Homosexualität keine
Krankheit“ sei.
Wenn es unserer Gesellschaft gelingt, die frühkindliche Sexualität nicht mehr zu verdammen bzw. verdammen zu lassen, sondern im Prinzip gut zu heißen, wird es weniger Homosexuelle und damit
weniger Depressionen geben. Motorradfahren wird wieder gefährlicher werden als ein Schwulsein. Schon Sigmund Freud und Sanitätsrat Koerber lehrten: Die unechte
Homosexualität hat mit Angst zu tun. Sie lehrten: Es ist Angst vor der Vagina bzw. dem Penis. Nie haben Freud und Koerber einen Zweifel daran gelassen, Homosexualität könne
traumatisch bedingt sein. Was Beiden, und was auch Masters und Johnson nicht völlig klar wurde: Hinter dieser Angst steckt nicht etwa Kastrationsangst, sondern Höllenangst. Das von
Freud postulierte Verhältnis Sexualität-Religion ist umzukehren. Wo Freud von Kastrationsangst spricht, handelt es sich eigentlich immer um (Freuds)
Höllenangst.
Dabei waren die Götter nicht immer liebesfeindlich bzw. unerotisch veranlagt. Erst der Christengott hat schreckliche Angst vor jeder Sexualität. Er muss daher Maria über einen Geist,
den Heiligen Geist, befruchten lassen. Er muss gar als Jesus mit 32 Jahren noch ohne die Sünde Sex bleiben. Er muss ungebeichtete Onanie heute noch mit ewiger Feuerhölle bestrafen. Nichts
hasst unser "Gott" mehr als eine freie und damit befreiende Sexualität. Anders der Japanische Shinto-Glaube. Selbst der in Japan um 1100 n. Chr. eindringende, freud- und leidlose
Askese-Buddhismus kann dem japanischen Optimismus, mit der Lust zu leben, einschließlich jener derben, freien und gesunden Sexualität nichts anhaben. Der Gott der Sexualität, Konsei-Mijo-jin, hat
allerorts Tempel, die Muttergöttin wird mit ihren gespreizten Beinen und geschwollenen Brüsten bis heute verehrt. Nach dem Tod geht jede Seele in den 33. Himmel ein, in dem sich alle Götter
befinden. Hölle kennt man nicht. Jeder bleibt ewig glücklich. Es geht also doch anders.
Homosexualität korreliert mit der Gläubigkeit
Man kann nun anführen, dass, wenn meine Überlegungen stimmen, mit dem Grad einer orthodoxen Gläubigkeit auch die Homosexualität zunehmen müsse. Nun, sie tut es. 20 % (!) der organisierten
katholischen Landjugend ist homosexuell, so ein von mir zitiertes Beispiel. 60 % der katholischen Priester sollen homosexuell sein. Israels Ultraradikale im Glauben nehmen
zu. Es sind schon 15 % der Bevölkerung. Sie studieren die Thora und arbeiten in der Regel nicht bzw. nicht anders. Ihre Frauen gehen zur Arbeit. Diese "Haredim" sich nennenden
"zittern vor Gott" und das ist auch die Übersetzung ihres Namens. Und das Zittern kann man vor Jahwe, dem Täter der Sintflut, ja wirklich bekommen. Doch die
Haredim wissen auch um die sündenbesetzte Geschlechtlichkeit. Nur zweimal im Monat ist Es erlaubt. Und auch nur kurz. Die Folge: Homosexualität und Frauenfeindlichkeit.
Man plant für Frauen eigene Bürgersteige in Jerusalem. 20 % der männlichen Einwohner von Tel Aviv sind homosexuell. Stirbt Israel also langsam aus (Quelle Die Welt, 5.5.14)?
Geistliche sind oft von Skrupeln besessen, die zuweilen zu verblüffenden Resultaten führen. 1962 fand eine Diskussion von Psychotherapeuten statt über mehrere
Hundert sexuell auffällige Patienten. Fast 90 % dieser Klienten waren kirchliche Amtsträger, vorwiegend Pfarrer (http://ww.spiegel.de/spiegel/print/d-46173662.html). Im Artikel ist von theologischen
Konflikten die Rede, die zu Homosexualität, Sadismus und Fetischismus führen. Ein Erkrankter fand nur sexuelle Befriedigung, wenn er sich nackt auf einen Ameisenhaufen setzte. Das ist
auch nahezu der einzige Sex, den die Kirchen und ihr Bibel-Gott nicht bestrafen. Der Autor Thomas spricht von Beispielen "schwersten seelischen Krüppeltums". Nicht
Andersartige sind krank, ihre Religion ist es. Erlebt ein Jugendlicher seine Homosexualität als schuldhaft, zieht es ihn oft in den rettenden Priesterberuf, der sexuelle
Abstinenz in jeder Hinsicht vorschreibt. Natürlich wird aber diese "Abstinenz" schon in der Priesterausbildung zu einer homosexuellen Aktivität, da man sozusagen untereinander ist. Da junge
Priester oft schön, etwas feminin und sehr verständnisvoll sind, sind sie für Frauen in vieler Hinsicht interessant: Es sind Frauenversteher, von denen man natürlich annimmt, dass sie keinen
"leidigen" Sex wollen, da sie ihn nicht praktizieren dürfen. So wird der Priester der Liebling der Frauen. Da verzeiht man ihm schon einmal als Mutter den Sex mit dem minderjährigen Sohn oder man
glaubt dem Sohn das geschilderte Missbrauchserlebnis nicht so, wie es geschildert wird.
Ich nenne es den Witz des Jahrhunderts: Die Organisation, die die Homosexualität am meisten verteufelt / verhöllt, ist selbst zum
größten Teil homosexuell und sie ist es selbst, die durch ihre Verteufelung und Verhöllung der „normalen kindlichen Sexualität“ die Homosexualität produziert. Ich nenne dies das Perpetuum mobile
des Schwulseins. Der Theologe David Berger, selbst homosexuell, meint in einem Interview in der Zeitung "Die Zeit" vom 8. Okt. 2015, "mache Katholiken" würden
"enorm" unter ihrer Kirche leiden. Die Zahl homosexueller Priester sei "überdimensional groß". Schwulsein vergrößere die "Aufstiegschancen". Es gebe eine Homosexuellen-Clique, die Cordata
omosessuale, die sich paradoxer Weise homophob verhalte und konservativ an der Homophobie ihrer Kirche festhalten. Die Clique, die sog. Gay-Lobby", diene dem Machterhalt in der
katholischen Kirche. Eigenes Schwulsein halte man in Priesterkreisen für "besser, reiner, richtiger" als die "Alltagshomosexualität". "Sie lehnen die Homo-Ehe ab,
aber treffen sich in Schwulen-Bars", so der Theologe über die Priesterschaft. Der Skandal dürfe nicht an die Öffentlichkeit, da sonst der "Glaubwürdigkeit unserer Kirche ein neuer Schlag"
versetzt würde.
Es ist unglaublich – aber wahr. Im Internet schaute ich heute bei "Ursachen Homosexualität" nach und fand "Homosexualität und Bibel", Autor Michael Seemann. Seemann zählt alle bisher
bekannten Ursachenvermutungen auf, verwirft sie, und meint lapidar: "Somit sind die Homosexuellen nicht unverschuldet Leidende, sondern Menschen, die durch ihre Ablehnung Gottes
und ihre Selbstvergötzung ihr Verhängnis selbst bestimmt haben." Nun, Seemann irrt hier auf grausame Weise. Auf lange Sicht wird diese meine
Arbeit zu einer Verringerung der Diskriminierung Homosexueller führen. Homosexuelle sind oft Opfer, Opfer einer grausamen Kirche, Opfer einer hoch
verängstigten Gesellschaft, die es, so aufgeklärt sie äußerlich erscheint, nicht schafft, sich gegen die grausamen Dogmen ihrer Geistlichen endlich aufzulehnen. Eine
sexuelle Andersartigkeit ist ein Produkt der sie dazu noch diskriminierenden Gesellschaft. Diese unsere Gesellschaft schafft es an dieser Stelle nicht, ein "Nein", einfach zur
bestehenden Amtskirche ein "Halt" zu sagen. Das ausdrücklichste "Nein" ist dabei immer die Strafanzeige. Die ist übrigens kostenlos.
Auch der betagte Priester und verdiente Analytiker N. I. Frenkle, Neustadt a.d.W., den ich zu treffen im April 2013 das Glück hatte, kurierte die auftretenden starken
Versündigungsängste bei klerikalen Homosexuellen, indem er seine Klienten nicht in eine ungewollte Heterosexualität konvertierte, sondern einfach die belastende Gottangst nahm. Diese
massive Angst zu nehmen ist wichtiger, als jemanden konvertieren zu wollen, der nicht konvertiert werden will. Frenkle sagte Folgendes zu seinen Klienten:
"Sehen Sie, die Dreieinigkeit im Himmel, der Gott, der Sohn und der Heilige Geist, das ist doch auch eine homophile Gesellschaft". Gott ist halt alles, Homo und Hetero, Mann
und Frau. Er versteht alles und verzeiht alles. Er ist die bedingungslose Liebe und eben nicht der Täter der Sintflut und von Sodom und Gomorrha. Er ist nicht der Lehrmeister eines Adolf Hitler.
Mit seinen knappen Äußerungen, mit diesen Flashs, hat Frenkle so manchen Suizid verhindert und viele Menschen zurück in das Glück geführt, das ihnen
von ihrer Gewaltkirche genommen wurde. Für ein sehr gutes Buch für jeden Homosexuellen und Interessierte halte ich "Gay Spirit" von John R. Stowe, Bauer Verlag. Hier wird
ein sanfter Weg hinaus aus der bedrückenden Gewaltkirche in eine gelebte Spiritualität aufgezeigt. Das Vorwort ist übrigens von Wolfgang Joop.
Die Angst und der Horror dieses Berufsstandes vor dem weiblichen Geschlechtsorgan Vagina korreliert eng mit dem erstaunlichen Grad der bei Klerikern zu findenden Homosexualität. Der
Papst sollte umgehend den Zölibart als wirklich alten Bart abschneiden, damit die Vagina wieder in den Stand erhoben wird, der ihr naturgegeben zukommt. Natürlich ist klerikales Schwulsein
eine ganz natürliche Angelegenheit. Es ist kein Makel. Natürlich will man als Vatikan den Zölibart beibehalten. Man will unter sich sein – und unerkannt unter sich.
Eine gute Schilderung intraklerialer Homosexualität gibt Daniel Bühling in seinem Buch "Das 11. Gebot". Als sehr gläubiges Kind wurde Bühling folgerichtig
homosexuell und als gläubiger junger Mann wollte er trotz seiner Neigung Priester werden. Besonders unbewusste Gottängste treiben in einen solchen Beruf. Man wähnt sich in ihm vor Sex geschützt.
Im Priesterseminar erlebte der Autor aber plötzlich vielerlei Homosexualität in der Bierbar des Seminars. Dazu kamen Leistungsdruck, Alkohol, massive Erkrankungen mit Fegefeuerhalluzinationen.
Das 11. Gebot lautet nach Bühling: Nicht über die Zustände sprechen.
Doch nicht nur Homosexualität ist öfters ein Symptom unbewusster kirchenbedingter Angst. Der Mensch ist ein Angstwesen ohne Beispiel, denn nur ihm wird illegal (weil am Art. 1 GG vorbei)
eingeredet, dass ihn ewige Folter erwarten kann. Neben der offensichtlichen Depression sind Symptome der angesprochenen Angst auch die Flucht in eine
Hyperaktivität (Aktivismus der Erwachsenen, ADS des Kindes), der seelische Rückzug aus dieser Welt (Schizophrenie des Erwachsenen, Autismus oder
Verstocktheit des Kindes), die schnelle Flucht in das kurze Glück (Alkohol, Essstörungen, Nikotin, andere Drogen) oder die Entscheidung zu
einem kompletten Aufgeben aller seelischen und körperlichen Funktionen (Suizid).
Ein Beispiel, wie die Angst vor einer „sündigen“ Homosexualität Betroffene auch in eine Schizophrenie treiben kann, bietet der Fall des Senatspräsidenten Daniel Paul Schreber. Freud berichtet
darüber. "Veranlassung für die Erkrankung" sei ein „Vorstoß homosexueller Libido“ gewesen. Der Patient „verkehrte mit Gott“ und sah sich als Gottes Weib. Schizophrene denken halt „praktisch“:
Seine Ehefrau wird Gott sich nicht im ewigen Feuerofen (Diktion Matthäus) braten wollen. Freud konnte aufgrund einer „Sünde“ (er hatte gemeint, Jahwe sei Wahn), nicht in der nötigen Logik über
jenseitige Gottesstrafen nachdenken und meinte, wenn sich dem kranken Schreber „der Kampf… als ein Konflikt mit Gott enthüllt, so müssen wir diesen in einen infantilen Konflikt mit dem geliebten
Vater übersetzen“. Dieses „Übersetzen“ ist schlicht unstatthaft. Nervenärzte praktizieren es aber bis zum heutigen Tag. Man hat die Neurose Freuds ebenfalls. Man gibt lieber dem Vater bzw.
den Eltern die Schuld an einer psychischen Erkrankung, als einer Religion oder einer Kirche mit ihrem jeweilig zuständigen Gott. Mit letzterem will man es nicht ganz verderben.
Therapie bei Homosexualität
Die ärztliche Option zu einer Therapie ergibt sich wie immer aus dem Patientenwillen. "Professionelle psychotherapeutische und psychiatrische Organisationen
rufen ihre Mitglieder dazu auf, das Recht von Menschen auf Selbstbestimmung zu respektieren", so der Verband der Lesben und Schwulen... VLSP auf seiner Homepage 2015. Dort überlässt man es
also sehr richtig dem Willen des Klienten, ob er in eine Therapie gehen will oder nicht. Verliebt sich ein Homosexueller unsterblich in eine Frau, und will er Es auch einmal mit Vergnügen mir ihr
tun, sie unter Umständen auch ehelichen, steht einer Behandlung nichts im Weg. Steht ein Homosexueller aber unter einem von außen kommenden Zwang zu einer "Umpolung", soll man ihn in
seiner bestehenden Orientierung bestärken, statt seiner Psyche Gewalt anzutun.
Der New Yorker Psychoanalytiker J. Bieber und Mitarbeiter schauen auf langjährige Beobachtungen zurück. Homosexualität sei oft eine Art Ausweichen vor der angstbesetzten Heterosexualität (in
„Homosexuality“). Dieses Ausweichen hat Gründe, die es im Therapiefall zu besprechen und zu ermitteln gilt.
Wie Bieber äußert sich auch S. Rado in „A critical examination of the concept of bisexuality“. Psychotherapeutische Behandlung wird von Homosexuellen oft abgebrochen. Sie führte
bisher auch zu nichts, denn der therapeutische Versuch, die Klienten wieder an Sexualität mit Frauen heranzuführen, musste bisher scheitern. Massive unbewusste Höllenängste, die sich vorwiegend
in Ekel äußern, werden aufgetreten sein. Und die konnten von einer selber höllenangstkranken und Hölle verdrängenden Psychiatrie nicht aufgefangen werden. Es wird nichts zu ändern sein, und es
muss auch gar nichts geändert werden, wenn Homosexuelle in ihren gleichgeschlechtlichen Bindungen und mit ihrem Rollenverhalten zufrieden und irgendwo glücklich sind. Das wird in der Regel der
Fall sein. Höllenangstreduktion in der Kindheit kann und wird aber eine Reduktion gewisser Formen von Homosexualität
bewirken. Da bin ich mir nun ganz sicher. Eugen Drewermann berichtet in "Kleriker" von der (vom Betroffenen erwünschten) Therapie homosexueller Priester. Die war sogar erfolgreich. Verheiratete
Frauen wurden in Verhaltenstherapie ausgebildet. Es entstanden sexuelle Beziehungen und langandauernde Freundschaften. Alle Verhaltenstherapie bei der ekklesiogenen Homosexualität setzt aber
zuvor und begleitend den Einsatz einer EAT voraus, einer Rückgängigmachung kirchlicher GehirnwäschEin Trost
für uns alle: Sex kann auch Spaß machen. Das wissen wir. Und das soll auch so sein. Die uns so vertraute klerusverordnete Monosexualität mit dem Ehepartner hat als eine Art Gefangensein, das es
über die Jahrzehnte hinweg für viele ist, nie so ganz richtig funktioniert. Gestern sah ich den neuen Film: „Wie beim ersten Mal“. Anstrengend so ein Film! Doch auch die oft krank machenden
Schwierigkeiten in einer heterosexuellen Verbindung hängen natürlich mit unserer sexualfeindlichen Religion zusammen.
Spaß an Sexualität
Der Zwang zum Treusein ist oft ein Feind der körperlichen Liebe. Wenn ein heißes verheiratetes Girl uns Verheirateten zuzwinkert, wer würde es nicht einmal fragen: „Hat Ihre Schwester auch so
schöne blaue Augen wie Sie?“ Es liegt in der Natur jedes Menschen, Es auch mal mit einer / einem Fremden zu tun, die / der einem an der Kasse bei Edeka so nett die heruntergefallene Banane
aufhob. Vielleicht müssen wir lernen, daran Spaß zu haben, den Spaß auch dem Partner zu gönnen, nicht gleich eine bestehende Ehe aufzugeben und jeden Sex mit einer neuen großen Liebe zu
verwechseln. Flirten kann übrigens auch schon reichen. „Es“ muss nicht immer passieren. Er kann auch beim Flirt bleiben.
Früher gingen wir Männer Zigaretten holen – und kamen nicht wieder. Heute machen es die Frauen. Oft werden sie unglücklich, oder besser: noch unglücklicher. Sie merken, sie sind, wie so sehr
viele Eheleute, der „Tyrannei der Hoffnung“ (Sven Hillenkamp. „Das Ende der Liebe“) verfallen, alles könne optimaler sein, als es ist, wir könnten Lebenspartner im Rhythmus unserer Autos
wechseln. Das Entweder – Oder beobachten wir bei unseren Schauspielern und Politikern. Man hat keine Sexgeliebte, man heiratet sie standesgemäß jeweils für einige Jahre in einer Art
pluralistischer Monogamie.
Treue in der Ehe ist mit das Schönste, das wissen wir alle. Doch wem ist sie gegeben, diese Liebe, diese Kraft, dieser stille enthaltsame Schmerz, dieser lange Atem? Können wir Eifersucht, die
meist nicht Machtgehabe sondern bloße Angst vor dem Verlassen werden ist, eines Tages soweit ablegen, Ehen ein wenig freizügiger zu gestalten?
Kann jemals offen und einigermaßen flächendeckend mit dem Thema unter Eheleuten umgegangen werden? Es wird auf alle Fälle länger dauern als die anstehende Kirchenreform. Mein homosexueller Freund
meint: „Wir gehen schon freier mit der Sexualität um.“ „Wie Händewaschen“ sei es nach der one night, wenn beide Ehepartner einverstanden seien. Da ist also eventuell ein Erfahrungsaustausch bzw.
ein Einholen von Erfahrung bei unseren schwulen Freunden möglich. In Büchern wie "Guter Sex trotz Liebe" und "Wenn Liebe fremdgeht" plädiert Ulrich Clement für respektvolles Fremdgehen.
Geheimnisse dürfe jeder Partner haben. Die eisernen Regeln: Kein ungeschützter Verkehr, keine Geldgeschenke, keine heimlichen Kinder. Der Philosoph Oliver Schott schreibt eine Abhandlung über
Liebe, Sex, Vernunft und Glück in "Lob der offenen Beziehung". Monogamie sei nicht "eine Art sozialer Naturzustand". Mein Rat: Erstmal in der bestehenden Beziehung Sprechen lernen und
ausprobieren, was da noch alles so geht. Und: Es gibt keinen schmutzigen einvernehmlichen Sex außer im Moorbad der Rehabilitationsklinik.
Die lesbische Liebe
Die Situation bei homosexuellen Frauen sieht etwas anders aus. In der Regel möchten sie, so scheint es, keine Erotik mit dem Gegengeschlecht. Ja schon beim small talk spürt man eine Wand, eine
Abwehr. Was ist der Grund? Der homosexuelle Mann weiß genau, dass er bei aller Erotik doch nicht von einer Frau zum Sex verführt werden wird. Für Frauen ist der Homosexuelle da einfach Tabu.
Einer lesbischen Frau macht ein Mann aber doch schon einmal schöne Augen – und flüstert ihr etwas Nettes ins Ohr. Zu „unserer“ Entschuldigung führe ich an, dass man eine lesbische Mitbürgerin
auch nicht so einfach ausmachen kann wie einen homosexuellen Mann. Aber nun wird uns der Grund für das unterschiedliche Verhalten ersichtlich. Irgendwo ist da auch die Urangst der Frau, ein Mann
könne Geschlechtsverkehr auch mit Gewalt durchsetzen. Das geht ja tatsächlich, und es geht anders herum tatsächlich nicht, oder nicht so einfach. Diese Abwehr der Männerwelt ist schade, „muss“
aber wohl sein, solange man sich nicht näher bzw. genau kennt. Während schwule Männer liebend gern "Party mit Frauen" machen, bleiben Lesben lieber im Schutz der Weiblichkeit, ja sie können der
Männerwelt gegenüber zunächst unverständliche Aggressionen aufbringen, bzw. gar so etwas wie Feindschaft zeigen.
Auch ist die Partnerin einer lesbischen Frau verständlicher Weise in Unruhe, wenn ein Mann auftaucht, der ihr die Geliebte wegschnappen will, zumal Bisexualität wahrscheinlich bei Frauen öfters
vorhanden ist. Eifersucht heißt diese zweite Barriere, also die Angst des Partners, wieder einsam zu werden, allein zu sein. Ein T-Shirt mit dem Aufdruck: "Ich bin anders" zieht man als Frau wohl
auch nicht gern jeden Tag über. Es würde die Situation aber entspannen und sogar so etwas ermöglichen, was homosexuelle Männer im täglichen Kontakt mit Frauen empfinden und so schätzen: Einfach
etwas Spaß. „Partymachen“. Meine Anregung: Ein kleiner blauer Knopf im linken Ohr oder ein blauer Ohrring nur links könnte so ein solches T-Shirt im Alltag ersetzen.
Homosexualität im Tierreich
Echte Homosexualität ist im Tierreich nahezu ebenso selten wie Höllenangst bei Tieren (Quelle: Formen der Sexualität, S. 83). Auch das spricht für einen Zusammenhang mit religiösem Terror, dem
nur wir Menschen ausgesetzt werden. „Warum es Homosexualität überhaupt gibt, bleibt bislang jedoch ungeklärt“, so in www.welt.de/wissenschaft/article997823/Von-schwulen-Schwaenen-und
lesbischen-Pavianen.html. Falls tatsächlich Homosexualität nicht erlebnis- sondern „genetisch“ bedingt ist, müssten unsere Neffen, die Primaten, auch in gleichen Maß schwul sein, wie wir. Ihr
Erbgut unterscheidet sich nur zu einem Prozent von dem unsrigen. Eine Nachfrage beim Leipziger Zoo ergab nichts. In Zusammenarbeit mit dem dortigen Max Planck Institut beobachtet man zwar den
ganzen Tag Primaten, hatte aber noch nicht auf diese Dinge geachtet.
Die Norweger „Szene“ hat sich indes intensiv mit der Frage beschäftigt. Allerdings mit der Intention, als „normal“ zu gelten. Mehr als 1500 Tierarten seien auch schwul. Elfenbeinsittiche würden
den Rekord halten. Die Hälfte sei homosexuell. Es wird aber eingeräumt, dass es meist um Dominanz, komplexe Rangordnungen bzw. Sozialstrukturen geht oder einfach nur um eine Reizung erogener
Zonen. Dabei ist es ziemlich einerlei, wer dort reizt, ein männliches oder ein weibliches Wesen oder gar „nur“ eine Sache wie ein Vibrator. Einige Affenarten, so die Bonobos, sind in
Gefangenschaft so sehr und in jeder Richtung sexuell aktiv, dass sie einen Vibrator wahrscheinlich nur zum Batteriewechsel herausnehmen würden. Darum sollte man diese Affen aus Kosten- und
Entsorgungsgründen auch erst gar nicht mit Vibratoren ausstatten.
Recht objektiv und professionell geht der Verhaltensforscher Paul Vasey von der Universität Lethbridge, Kanada, mit dem Thema um in seinem Buch „Homosexual Behavior in Animals:
An evolutionary Perspective“. Nur bei einer Handvoll Tiere komme Homosexualität so häufig vor wie beim Menschen, das seien aber lediglich homosexuelle Verhaltensweisen und nicht „sexuelle
Identitäten“ wie beim homo sapiens. Vielleicht muss man sich zur Vermeidung jeder Diskriminierung von den Wörtern „normal“ und „nicht normal“ verabschieden, wenn es um Sex geht. Unterwassersex,
so zum Beispiel im Plöner See, ist zu selten, um wirklich als normal gelten zu können. „Für uns“ muss man einschränkend sagen. Fische kennen es ja nicht anders. Sex an Land können und wollen sie
auch nicht. Wer als Mensch vier Bananen am Tag isst, ist nicht normal, so normal er auch sein mag. Homosexualität ist normal, weil es normal ist, in einer hochgläubigen Gesellschaft homosexuell
zu werden.
Onanie als Ausweichsexualität
Zur Masturbation: Auch sie ist leider ein Tabu. In NEON vom Okt 13 steht es: Über Masturbation werde "nie geredet". Die kirchliche Verdammung habe vor 300 Jahren begonnen und besonders seit 1712
in England das Buch Onania erschien. 100% der Männer und 80 % der Frauen machen es sich regelmäßig. Bei diesem Tun gehen 100% der Männer und 80% der Frauen regelmäßig "fremd". Man
halluziniert sich einen anderen als den Lebensabschnittsgefährten. Die sind dann leider und völlig zu Unrecht beleidigt, wenn am Frühstückstisch darüber berichtet wird, wie das so
war mit dem Fremdgehen. In der Öffentlichkeit ist dem Menschen als übrigens einzigem Tier die Onanie nahezu weltweit untersagt.
Diese sog. Autosexualität findet nicht im Auto statt, sondern an sich selbst. Dieses Onanieren ist ebenfalls heute dem katholischen Kind kirchlich und damit streng als höllenwürdige Todsünde
untersagt. Ein Patient, 43 Jahre alt, berichtete mir, seine Mutter habe seine Onanie mit den Worten unterbunden: „Das darf der liebe Gott nicht sehen und du wirst blind davon.“ Blind und dann
auch noch blind in der Hölle, das löst schon Angst aus.
Das kann einem Kind die im Grunde doch sehr schöne Sache tatsächlich verleiden, ist es doch der liebe Gott, der es mit Blindheit straft und später noch mit der Hölle. An solchen
Stellen stöhne ich immer zum Himmel: „Lieber Gott, müssen es denn immer gleich die Augen sein?“ Doch da bleibt die Bibel hart. Besser sich ein Auge rausreißen, als einer verheirateten Frau
hinterher sehen (Quelle: Ich glaube Bergpredigt, Matthäus 5, 28-29). Drewermann berichtet von einer Mutter, die meint, ihr Sohn habe sich "berührt". Man werde davon schwer krank und vom
Teufel geholt (in Kleriker), ruft sie ihrem Kind entsetzt zu, denn sie hat letzten Sonntag in der Kirche aufgepasst. Prompt wurde der Sohn homosexueller Priester.
Priester und Nonne wird man zum Großteil aufgrund einer frühkindlich begangenen „Sünde“. Und die wurde oft auf sexuellem Gebiet begangen. Als Priester oder Nonne fühlt man sich dann erst einmal
durch diese „Heirat“ mit Jesus grundsätzlich vor Jesu Hölle geschützt. So richtig lieben von Herzen kann man als Nonne den Bibel-Jesus wohl nicht, will er doch den Holocaust Apokalypse und dann
das Groß-KZ Hölle ausrichten.
Eine Mutter warf ein Messer nach ihrer Tochter. Sie hatte ihr Kind beim religiös verbotenen Onanieren erwischt und wird auch mit göttlicher Strafe, d.h. Höllenstrafe gedroht haben, um ihr Kind
vor einer der Mutter klerikal eingeredeten „Hölle Jesu“ zu retten. Das Kind gestattete sich dann zunächst keine sexuelle Befriedigung mehr. Später onanierte es mit Messergriffen, dann mit den
Klingen der Messer. Blutend kam es zum Analytiker Wilhelm Reich, der uns diese Geschichte erzählt. Das Mädchen wurde später zu einer Nymphomanin und
verkehrte mit jedem, ohne je einen Orgasmus zu bekommen. Denn Sex blieb für die Frau immer eine in die Hölle führende Todsünde. Auf den Gedanken, Nonne oder lesbisch zu werden, kam das Mädchen
nicht. Und bei dem Gedanken, dafür mit ewigem Feuer bestraft zu werden, fällt es ja auch wirklich schwer, einen Orgasmus hinzulegen, bei dem sich ein entspanntes sich Fallenlassen günstig
auswirken soll. Die andauernde Beschäftigung mit dieser Sünde führt anscheinend und auf irgendeine Art zu ihrer suchtartigen ständigen Wiederholung.
Das masochistische, ekklesiogen bedingte Selbstverletzen weisen 80 % aller heutigen Borderline-Patientinnen auf, wenn diese auch heute mehr den linken Unterarm zum Einritzen
benutzen. Auch heute beobachten wir aber unverändert ein ambivalentes Verhalten bei diesen Patientinnen bezüglich ihrer Sexualität. Es passiert gar kein Sex oder im Gegenteil viel Sex, ohne dass
eine wirkliche Befriedigung resultieren kann. Der Penis ist einerseits sexuell anziehend, andererseits verletzt er religiöse Tabus und kann, speziell nach einem Verkehr, Ekel hervorrufen. Es ist
der gleiche ekklesiogene Ekel, den homosexuelle Männer bei der Vorstellung oder der Ansicht einer Vulva, einer weiblichen Genitalöffnung empfinden. Auch religiös erzogenen heterosexuellen Männern
kommt eine deutsche Vagina oft recht spanisch vor.
Jede Form von Onanie wird heute offiziell weiter im Katholizismus verteufelt. Da hilft auch nicht, wenn Nina Hagen es uns im Fernsehen vormacht. In der Kinderbeichte wird regelmäßig nach Onanie
gefragt und sie wurde, so zwei Beispiele, bei einem Patienten und einer Patientin von mir mit regelmäßiger Strafe belegt (5 „Vaterunser“, 10 „Gegrüßet seist du Maria“). Oder auch mal das „Gebet
der Fatima“. Es wird dreimal täglich bei K-TV für unsere Kinder in einem Langzeit-Hypnosegebet ausgestrahlt, dem Rosenkranzgebet. Was in unserem Land bezüglich Religion geschehe, sei „grausame
Gehirnwäsche“, so stand es in der Zeitung „Die Welt“ am 4.2.12. Dies zu ermitteln und zu kontrollieren sei „eigentlich Aufgabe unserer Regierungen“. Wie lautet nun das Gebet? „Jesus, verzeih uns
unsere Sünden und bewahre uns vor dem Feuer der Hölle.“ Das ist verbotener, weil krank machender Fundamentalismus.
An sich, so wird die Kirche meinen, soll das die Kinder beruhigen, denn es wird ihnen suggestiv erzählt, dass Bibel-Jesus wohl nicht jeden von ihnen dauerhaft brennt. Er sei die Liebe und habe
daher bezüglich dieser Verbrennungen ein Vetorecht. Vom Vater habe er aber den „Schüssel zur Hölle“. Das sagt angeblich „er selbst“. Nachdem im Jahr 2012 in der Köln-Arena dieses Feuergebet auch
gebetet werden musste, regte sich sogar die Zeitung „Die Welt“ in einem Artikel über dieses Jesu - Feuer auf. Jedes Kind wird also vom Klerus dankbar gemacht, da der Christ Jesus, glaubt man den
Altarbildern, nur die Hälfte der Menschheit verbrennt. Keiner darf hierzulande Kindern mit brutaler Folter drohen. Das ist strengstens nach nationalem und internationalem Recht verboten. Keiner
darf hier Kinder krank machen. Die ehemalige Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, Dr. C. Goesmann war wegen der "Grausamkeiten" der Kirchen, die ich ihr am 17.11.2009 berichtete, aus der Kirche
ausgetreten. Die Äußerung durfte übrigens nicht in das offizielle Protokoll der Niedersächsischen Ärztekammer. Kirchenkritik wird dort nicht gern gesehen. Und einem Kirchenkritiker wie mir stellt
man böse und illegale Fallen.
Die Deutsche katholische Bischofskonferenz teilt mir aber mit, ein Zusammenhang von Androhung ewiger Folter und Krankheitsentstehung sei nirgends valide belegt. Das betitele ich
als die „Berliner Psychiater-These“, denn auch der Berliner Prof. Diefenbacher meint auf meine Anfrage, die reine „Imagination“ von Hölle könne nicht schaden. Erst das wirkliche Erleben
der Hölle könne eine posttraumatische Belastungsstörung ergeben. Diefenbacher ist Chefarzt einer Christlichen Psychiatrie. Sein Einkommen erhält er wohl von der Kirche. Doch die
offizielle Definition der posttraumatischen Belastungsstörung, über die Diefenbacher auf Mallorca uns Internisten einen Vortrag hielt, benennt auch gerade die Störung der seelischen Integrität
als eine Ursache ihres Auftretens.
Ausblick und Zukunft
Wir brauchen ein neues Gottesbild. Wir brauchen einen Gott, der unsere Geschlechtlichkeit von unseren Kindesbeinen an akzeptiert und sich an ihr erfreut. Wir brauchen einen Gott, der uns
allenfalls am Ende „richtig macht“, uns erklärt, was wir hätten besser machen können, der uns aber nicht richtet und straft. Wir brauchen einen christlichen Gott, der sich auch selbst christlich
verhält und sich gegen jede Art von Folter wendet.
Alice Miller weiß: „Jedes Kind wird unschuldig geboren“. Das widerspricht der Praktik unserer Geistlichkeit in Bezug auf die skurrile Lehre von der Erbsünde, mit der sie auch die
„Gerechtigkeit Gottes“ im Holocaust Sintflut begründete, alle jüdischen Babys zu ertränken. Diese wirklich paranoide Theorie ist nicht und war nie ethikkonform. Sippenhaftung
bzw. ererbte Schuld war zu allen Zeiten objektiv eine Ungerechtigkeit. Bis ins vierte Glied darf man nicht strafen. Schuld war und ist immer individuell und nie kollektiv. Es muss eine baldige
Änderung stattfinden, da es ein paralleles Kirchenrecht nicht gibt und niemals geben darf. Die Freiheit der Kirchen und damit die Religionsfreiheit muss dergestalt auch in der Praxis eingedämmt
werden, dass sie wenigstens unter die großen Flügel unseres Grundgesetzes und des Strafgesetzbuches passt.
Kein Kind darf Angst vor Strafen haben. Damit ist auch und gerade die Angst vor Folter, vor Höllenstrafe gemeint. Und: Jedes Kind ist sensibler als Erwachsene. Das sollten wir lernen. Die
Aufforderung an unsere Kirchen und ihren Pseudogott der Rache lautet demnach: "Hände weg von Gewalt." Die Aufforderung an die Gesellschaft: Sie soll auch endlich den seelischen
Missbrauch der Kirchen erkennen und ihn ebenso verurteilen, wie im Schicksalsjahr 2010 den sexuellen. Sie soll ihre Angst verlieren. Gott ist nicht Kirche. Er ist das Gegenteil der offiziellen
Amtskirchen.
Machen Sie´s gut, Ihr Frank Sacco
Postskriptum:
Wenn Sie sich, lieber Leser, als Patient von irgendeiner Kirche (es muss nicht die Ihre sein, sie können auch Atheist sein) oder von der Psychiatrie geschädigt fühlen, steht Ihnen frei, einen
finanziellen Ausgleich einzufordern bzw. Klage zu erheben. So etwas ist zunächst kostenfrei (Staatsanwaltschaften, Schlichtungsstellen der Ärztekammern). Argumente für eine derartige Klage bieten
Ihnen diese Arbeit und die hier zitierten Schriften. Ihre Schädigung verjährt auch nicht, wenn Sie immer wieder mit Höllenandrohungen der Kirchen offiziell und schriftlich konfrontiert werden.
Wenn Sie meinen, Ihre Homosexualität sei kirchenbedingt und irgendwie doch eine Last oder Belastung, können Sie Klage erheben und finanziellen Ausgleich fordern. Das gilt auch für den Fall,
dass Sie als Atheist oder Andersgläubiger mit Hölle bedroht werden. Nicht Jesus ist der Bedroher, es sind die Kirchen. Jesus ist gestorben und also, so die Staatsanwaltschaft Freiburg i.
Br., "nicht existent". Aufgrund dieser Nichtexistenz kann er nicht foltern oder Folterungen planen. Sie haben grundrechtlich garantierte Religionsfreiheit, die nicht bedroht werden kann und darf.
Sie haben die Freiheit, nicht religiös zu sein. Niemand, nicht einmal der nach Kirchenaussage so "wahre lebendige Mensch" Jesus, darf sie in Deutschland zu einer Religion zwingen. Mission in dem
Sinn: "Kein Weg geht zum Vater, denn durch mich", ist demnach unerlaubte Nötigung unter Folterandrohung. Der historische Jesus hat derartiges auch nicht geäußert. Ein derartiger Satz setzt eine
krankhafte Hypertrophie voraus.
Psychiater (Ausnahmen) verweigern dringend notwendige Hilfe kassenversicherten Patienten und damit für ärztliche Leistung bezahlende Schwerstkranke, denen als Kinder vom Klerus Angst vor einem
entsetzlich strafenden, hitleroiden Gott gemacht wurde. Psychiater haben aber die Pflicht, sich auch um die größte Angst des Menschen zu kümmern, wie sich ein Chirurg auch um alle Wunden, ja auch
und speziell um die größten Wunden kümmern muss. Psychiater sind die Spezialisten für Angst. Darum werden sie vertrauensvoll aufgesucht. Verantwortliche Stellen habe ich über das Fehlverhalten
der Psychiatrie bereits gründlich aufgeklärt. Eine Psychiaterin, die Kirchenkranke zum verursachenden Klerus überweist, wurde von mir wegen unterlassener Hilfeleistung im August 2012
angezeigt. Man "bescheinigte" ihr Unschuld. Doch man begeht nicht gerne als Staatsanwalt Rechtsbeugung.
Frank Sacco, Internist, Doktor der Medizin, Mitglied der Ärztekammer Niedersachsen. Rechte beim Verfasser.