Homosexualität im Tierreich
von Frank Sacco
Echte Homosexualität ist im Tierreich nahezu ebenso selten wie Höllenangst bei Tieren (Quelle: Formen der Sexualität, S. 83). Auch das spricht für einen Zusammenhang mit religiösem Terror, dem nur wir Menschen ausgesetzt werden. „Warum es Homosexualität überhaupt gibt, bleibt bislang jedoch ungeklärt“, so in www.welt.de/wissenschaft/article997823/Von-schwulen-Schwaenen-und lesbischen-Pavianen.html. Falls tatsächlich Homosexualität nicht erlebnis- sondern „genetisch“ bedingt ist, müssten unsere Neffen, die Primaten, auch in gleichen Maß schwul sein, wie wir. Ihr Erbgut unterscheidet sich nur zu einem Prozent von dem unsrigen. Eine Nachfrage beim Leipziger Zoo ergab nichts. In Zusammenarbeit mit dem dortigen Max Planck Institut beobachtet man zwar den ganzen Tag Primaten, hatte aber noch nicht auf diese Dinge geachtet.
Die Norweger „Szene“ hat sich indes intensiv mit der Frage beschäftigt. Allerdings mit der Intention, als „normal“ zu gelten. Mehr als 1500 Tierarten seien auch schwul. Elfenbeinsittiche würden den Rekord halten. Die Hälfte sei homosexuell. Es wird aber eingeräumt, dass es meist um Dominanz, komplexe Rangordnungen bzw. Sozialstrukturen geht oder einfach nur um eine Reizung erogener Zonen. Dabei ist es ziemlich einerlei, wer dort reizt, ein männliches oder ein weibliches Wesen oder gar „nur“ eine Sache wie ein Vibrator. Einige Affenarten, so die Bonobos, sind in Gefangenschaft so sehr und in jeder Richtung sexuell aktiv, dass sie einen Vibrator wahrscheinlich nur zum Batteriewechsel herausnehmen würden. Darum sollte man diese Affen aus Kosten- und Entsorgungsgründen auch erst gar nicht mit Vibratoren ausstatten.
Recht objektiv und professionell geht der Verhaltensforscher Paul Vasey von der Universität Lethbridge, Kanada, mit dem Thema um in seinem Buch „Homosexual Behavior in Animals: An evolutionary Perspective“. Nur bei einer Handvoll Tiere komme Homosexualität so häufig vor wie beim Menschen, das seien aber lediglich homosexuelle Verhaltensweisen und nicht „sexuelle Identitäten“ wie beim homo sapiens. Vielleicht muss man sich zur Vermeidung jeder Diskriminierung von den Wörtern „normal“ und „nicht normal“ verabschieden, wenn es um Sex geht. Unterwassersex, so zum Beispiel im Plöner See, ist zu selten, um wirklich als normal gelten zu können. „Für uns“ muss man einschränkend sagen. Fische kennen es ja nicht anders. Sex an Land können und wollen sie auch nicht. Wer als Mensch vier Bananen am Tag isst, ist nicht normal, so normal er auch sein mag. Homosexualität ist normal, weil es normal ist, in einer hochgläubigen Gesellschaft homosexuell zu werden.