Masochismus, Ursachen von Frank Sacco
Vorwort Müller: In einem weiteren Artikel wagt sich Frank Sacco an eine Analyse des Masochismus', mit dem Fazit, die Kirchen seien schuld an der Prostitution. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe der Anzeige gegen den Pastor Traugott Giesen, den Sacco wegen Mordes an Jesus angezeigt hatte (siehe auch Mutiger Arzt klagt an: Selbstanzeige wegen Mordes). Sacco wendet sich mit Fragen und Ratschlägen an den Leser, um ihn quasi zu analysieren.
Masochismus, Ursachen
Untertitel:
Analyse des Masochismus am Beispiel der Straßenprostitution
Prostitution ist Knochenarbeit, Ausbeutung, Zwang und Gewalt. Warum bekommt man die Mädchen aber so schlecht von der Straße? Warum protestieren Prostituierte in Frankreich gegen den neuen Gesetzentwurf, der die Sache unter Strafe stellt? Warum hängen sie an ihrem Beruf, wenn für sie selbst am Schluß nichts übrig bleibt? Es ergibt sich also für den Psychoanalytiker die Frage:
Hat Prostitution etwas mit einem Masochismus der Prostituierten zu tun?
Wir sollten dem Gedanken nachgehen. Doch vorher noch eine kleine Frage an Sie, liebe Leser: Hat Sie schon jemals jemand beschimpft, Sie hätten jemanden ermordet, und das sogar auf eine sehr unschöne Art und Weise? Sind Sie ein Mörder? Kreuzen Sie hier einfach an, in Gedanken, sozusagen:
Ja Nein
Wenn Ihnen jemand allen Ernstes diese Schuld jemals gab, und sie sind, was ich annehme, unschuldig, dann hat Ihnen jemand Gewalt angetan, z.B. als Sie ein wehrloses Kind waren. Sie haben eine posttraumatische Störung, eine PTBS entwickelt, ohne es zu wissen oder es auch nur zu ahnen.
Doch nun zum Thema Prostitution. Diese Arbeit befasst sich nicht mit dem sog. direkten Zwang zur Prostitution, bei dem sich ein rumänisches Mädchen, dem man eine Anstellung als Kindermädchen angeboten hatte, in einem Bordell in Schifferstadt wiederfindet – angeschmiedet an eine metallene oder psychische Kette. Hier geht es um indirekte unbewusste Zwänge, denen leichte Mädchen ohne es zu ahnen unterliegen. Es gibt ja in jeder größeren Stadt Organisationen wie die Mannheimer Amalie-Beratungsstelle, wo man Hilfen zum Ausstieg findet, wenn man denn will. Auch Behörden helfen. Auch hat die Streetworkerin Jana Koch- Krawczak das Buch "Du verreckst schon nicht", mvg-Verlag, geschrieben – als Ehemalige. In ihm werden Zukunftsängste besprochen und es wird Zutrauen gegeben, dass man ohne den Job nicht verhungern wird. Aber warum kleben so viele am Milieu?
Es gehört doch schon Selbstüberwindung oder auch mehr dazu, tagtäglich die Wohnwagentür Unbekannten zu öffnen, denen die Mädchen nicht wie im Wilden Westen zuerst den Rücken und dann noch allerhand mehr abschrubbten. Ich verweise auf diverse Italowestern mit Terence Hill. Wir stellen uns vor, dass Prostituierte auf irgendeine Weise leiden, wenn der Tag und die Schwänze im Wohnwagen lang und ungewaschen waren. Also selbst ich hätte gewisse Schwierigkeiten, als Frau die Angelegenheit, ob nun oral, anal oder gar normal, auch nur eine Woche lang halbwegs durchzustehen. „Schwänze, Schwänze, Schwänze“, ruft eine Rumänin verzweifelt nach einem Tag im Bordell (Quelle „Emma“). Wirklich freiwillig macht es dort keine. Im Milieu herrscht eine Mischung aus Depression, Verzweiflung, Gewalt, Lügen um die Ware Liebe, Neid, Drogen, Zigaretten und Alkohol. "Ich ekele mich vor euch", schreibt die Dänin Tanja Rahn, Kopenhagen, in der "Die Welt" vom 13. Jan. 2014. Sie ist dem Milieu entkommen. "Mein Unterleib brannte. Von Gleitcreme und Kondomen." Benutzt und entwürdigt fühlt sie sich und irgendwelche Lust spielte sie immer nur vor. Sie schreibt ihren Freiern, für die sie nur Verachtung übrig hat, einen Brief und bietet den Männern an, sich für deren Verhalten zu entschuldigen. Heute ist sie Therapeutin in Koge und hat den Blog (tanjarahm.dk).
Früher war es vielleicht in einigen Ecken der Welt noch gemütlicher und es war irgendwie auszuhalten im Gewerbe. Heute schätzt das Bundeskriminalamt, dass 20.000 Minderjährige in der Prostitution oder bei Pornoproduzenten arbeiten müssen. Die Opfer werden immer jünger. Überhaupt liegt Porno im Trend. 300.000 Klicks im Jahr gibt es im britischen Parlament. Der häusliche Sex hingegen unterbleibt. Viel zu schwierig, zu langweilig und immer der gleiche Film. Man schaut lieber Pornos, als sich selbst hinzulegen
Masochismus, um dies hier kurz anzusprechen, ist analytisch eine der vielen Möglichkeiten, sich seelisch Erleichterung zu verschaffen. Unbewusst quält man die eigene Person, um eine oft verdrängte Schuld, oder religiös gesprochen, eine verdrängte „Sünde“ abzutragen. Steckt aber Masochismus in der Angelegenheit käuflicher Liebe, so ist fundiertes Wissen um diesen Zusammenhang therapeutisch wichtig. Man bekommt entsprechende Mädchen nur von der Straße, wenn man ihnen ihre Arbeit als unbewusst selbstauferlegte Qual erklärt und einen Weg aufzeigt, sich von der Krankheit Masochismus zu lösen. Im Fokus Nr. 50/13 steht, es sei unglaublich: Ehemalige Sex-Sklavinnen würden später "freiwillig" im Rotlicht-Milieu arbeiten. Hinter dieser "Freiwilligkeit" steckt jedoch oft ein selbst auferlegter unbewusster Zwang, verursacht durch eine von außen eingeredete "Schuld" bzw. durch eine "Sünde". Die klerikal erfundene Sünde ist eine transzendentale Überhöhung der Schuld ins Unermessliche. Aus winziger Schuld (einen Biss in Gottes Apfel) macht der Klerus höllenwürdige Sünde. Sie werde oft unermesslich hart bestraft, so die Geistlichkeit – zur Not sogar mit ewiger Pein oder Qual. Pfui! Bewusst meidet man als Geistlicher das Wort Folter.
Was ist denn nun, nach Aussage meiner Kirche, die größte Sünde jeder Prostituierten? Wer kommt drauf? Überlegen Sie bitte, lieber Leser. Die Frage wird später hier beantwortet. Je mehr man sich selbst an Leid zufügt, umso mehr reduziert sich, so vermutet der Masochist, die jenseitige Strafe des jeweiligen „Gottes“ wegen dieser Sünden. Einfacher gesagt: Je mehr man leidet, umso milder wird ein Zeus oder ein Jesus am Tag eines Jüngsten Gerichtes sein. Bei etwas Glück, und wenn dieser „Bibel-Jesus“, der mit dem wirklichen Jesus übrigens nichts gemein hat, einen guten Tag hat, kommt man nicht in seine Feuer-Hölle, in das "höllische Feuer", dessen Existenz er und sein Kollege, Bischof N. Schneider, in der Bergpredigt schon mal allen kommentarlos ankündigen. Zum Glück ist dieser Jesus natürlich eine Erfindung der ersten Christen, die nicht wirklich Christen oder gar christlich eingestellt waren. Je größer die Sünde ist, ob sie nun wirklich stattfand oder nur eingeredet wurde, sei dahingestellt, je härter fällt die Selbstbestrafung aus, je unerbittlicher erscheint uns, von außen betrachtet, der Masochismus. Das alles passiert natürlich unbewusst. Wir sind in der Tiefenpsychologie. Tanja Rahm beschreibt das so: "Ja, ich habe es freiwillig getan. Aber verschiedene Umstände in meinem Leben haben bewirkt, dass ich gar keine Alternative sah, es war, als ob andere für mich entschieden hätten." Diese "Anderen", das sind vielleicht unbewusste Zwänge – und um die geht es hier.
Ödipus war ein solcher „religiöser Masochist“. Um nicht in den Hades zu müssen (er hatte ja seine Mutter geschwängert, was seinem Gott nicht gefiel), bot er Zeus im Austausch zu ewiger Qual selbstzugefügtes irdisches Leid an und brannte sich beide Augen aus. Das tat weh, war aber völlig unnötig. Zeus, das wissen wir heute, gab es ja gar nicht und den Hades somit auch nicht. Der ganze schöne griechische Götterhimmel war eine Erfindung oft böser Geistlicher. Überhaupt sind von allen über 8 Millionen Göttern, die es bisher gibt (allein in Indien gibt es 8 Millionen von ihnen), rund 7.999.999 Erfindungen. Nur der Christengott der Bibel und sein Sohn sollen keine sein. Das predigt meine EKD. Ödipus’ Ehefrau Iokaste bot Zeus sogar ihr Leben im Austausch zum Hades an und erhängte sich ebenso folgerichtig wie überflüssig in einem „ekklesiogenen“ Suizid. Hätte sie keinen Strick gefunden, hätte sie ihre "Schuld", die gar keine war, auch in einem Bordell abarbeiten könne. Das wäre, analytisch betrachtet, auch gegangen.
Solche Suizide gibt es heute übrigens unverändert und unverändert oft, ohne dass die Psychiatrie die Zusammenhänge wissen oder erkennen will. Man will dort nicht „transzendental“ denken oder es gar von mir lernen. Die Protagonisten Kafkas bringen sich oft selbst um und erfüllen in masochistischer Weise so das Urteil. Georg springt von der Brücke in den Tod (siehe unter Psychoanalyse Kafkas). Ich habe dem Sigmund Freud Institut in Frankfurt, dem die Professorin Leuzinger-Bohleber als Präsidentin und Freudnachfolgerin vorsteht, wiederholt Fortbildungen angeboten – und nicht einmal eine Antwort erhalten. Kastrationsangst habe Ödipus gehabt, hatte Freud konstruiert, das sei die größte Angst "jedes Knabens". Dabei kommt das Wort Kastration in der griechischen Sage gar nicht vor. Wegen eigener Jahwe-Angst hatte Freud die Kastrationsangst erfunden, um sich vor der schwarzen Schlammflut seiner überstrengen jüdischen Religion zur retten, die 600 statt der christlichen Zehn Gebote vorhält. Freuds "Sünde": Er hatte seinen Jahwe mit den drei Worten getötet: „Religion ist Wahn“, was meint: Jahwe ist Wahn (siehe unter Psychoanalyse Freuds). Freud rauchte sich, nur im Oberflächenbewusstsein Atheist, wegen seiner aus der Gott-tötung resultierenden Gottangst, der Angst vor der jüdischen Hölle Gehinom, zu Tode. Er verdrängte das Religiöse noch mehr als das Sexuelle. Das wusste sein Arzt und Analytiker C.G. Jung. Die Angst vor seinem Gott war Freud als Kind eingeredet worden. Verrückt vor Wut hatte sein Jahwe die Sintflut und zwei Feuersbrünste angeordnet: Sodom und Gomorrha. Damit schießt Jahwe in der bisherigen Geschichte der Grausamkeiten eindeutig den Vogel ab. So grausam wie er, wenn es ihn denn so gibt, war bisher niemand auf dieser Erde. Trotzdem soll es noch menschliche Exemplare geben, die ihn fleißig anbeten und lieben, statt beides umgehend zu unterlassen. Juden und Christen sollten sich umgehend ein neues Gottesbild zulegen, und sich z. B sich einer Religion nach Auschwitz (nach Sacco) zuwenden.
"Aber Herr Sacco, meint die heutige Psychiatrie, im Versuch, mich zu belehren, „Religion spielt doch heute gar keine Rolle mehr, höchstens noch in der Kita. Sie hat doch ausgespielt. Kein gesunder Erwachsener glaubt doch heute noch, und wer sich mit Glauben oder gar Hölle beschäftigt, der ist wahnkrank, den weisen wir ein und dem geben wir Neuroleptika“. So in etwa. Und alles dies ist falsch. Wer glaubt, was ihm ab dem 2. Lebensjahr über beinahe 2 Jahrzehnte in der Suggestivsituation "Gottesdienst" gelehrt wurde, soll nun plötzlich nicht gläubig (gemacht), sondern genbedingt wahnsinnig („paranoid“) sein? Damit ist die "moderne Psychiatrie" völlig neben der Spur. Glaubt ein Patient an den Himmel, lächelt der Nervenarzt in seinem Sprechzimmer. Er bleibt gelassen. Glaubt indes jemand an Hölle und äußert gar Angst davor, weist er ihn ein. Das ist unglaublich. Unsere Psychiatrie hat die Gott-Angst Freuds übertragen bekommen und sträubt sich gegen eine kausale Therapie der ihr nun eigenen Gottangst. Ich hatte ihr diese Behandlung in Form von Fortbildungen angeboten. Frau Hofmann ermittelte kürzlich in ihrer Doktorarbeit, dass deutsche Psychiater sich in ihrer orthodoxen Gläubigkeit von ihren hochreligiösen amerikanischen Kollegen nicht unterscheiden (Quelle an anderer Stelle angegeben).
Dabei sind die Archetypen oder "Meme" „Religion“ und „Folter-Hölle“ nahezu unerschütterlich und so alt wie die Menschheit. Es gibt beim Menschen Schwämme in seinem Unbewussten, und die saugen alles wie eine Muttersprache auf, was sie an Infos schon im Mutterleib bekommen. So ist auch der Atheist (mit atheistischen Eltern) nach Jung tief im Inneren ein religiöser und gläubiger Mensch. Dostojewski: "Einen Gottlosen habe ich noch nie gesehen." Natürlich gibt es zu allen Thesen und Statements, besonders zu meinen, immer Ausnahmen. Doch weiter: Bekommen wir als Kind atheistischer Eltern eine Tageszeitung, so ist da zu lesen: „Vietnam war die Hölle auf Erden“, oder „Es war wie im Fegefeuer“. Schon saugen sich die Schwämme das hinein. Gerade heute, am 5.11.2013 steht in der "Die Welt" in Großbuchstaben: "Fahrt zur Hölle". Vor Weihnachten gab es sogar einen kommentarlosen Quiz in der "Bild", wie heiß es in der Hölle sei: 333, 666, oder gar 999 Grad. Busweise herangeschaffte Kinder rufen es betenden Frauen an der Klagemauer zu, dass Frauen dort nichts zu suchen hätten. Ein Bild im Museum (Jesus am Kochtopf, sich Sünder kochend) kommt sofort als dauerhaftes Engramm in den Schwamm bzw. den Archetyp Folter-Hölle. Wächst ein Kind in einer irgendwie religiösen Gesellschaft auf, wird es religiös, oft ohne es zu wissen oder es auch nur zu ahnen. Kinder lernen superschnell. Im Unbewussten religiös, sind bzw. erscheinen solche Kinder im Bewussten atheistisch. Religiöses Erleben im Bewussten und Unbewussten ist also oft diametral gegensätzlich. In gefühlt aufgeklärteren, und wissenschaftsgläubigen Epochen werden religiöse Angstgefühle oft nur stärker wegrationalisiert und wegintellektualisiert und auf diese Art leider noch tiefer verdrängt. Das veranlasste Jung zu dem Ausspruch, je aufgeräumter es in der Oberwelt sei, desto archaischer sei es im zur Zeit geltenden kollektiven Unbewussten.
Ein simples Beispiel über kindliches Lernen: Wächst ein Kind hier bei ausländischen Eltern ohne Deutschkenntnisse auf, lernt es fließend und akzentfrei Deutsch. Es entsteht der Archetyp „Deutsch“ so ganz nebenbei. Das Deutsch-lernen läßt sich nicht wirklich verhindern, geschweige denn mit 3 Worten verlernen. Und auch die Eltern erlernen irgendwann unsere Sprache. So ist es auch mit dem Archetyp Religion. Man kann nicht mit drei Worten seinen Kindheitsglauben "verlernen" und sich davon lösen.
Nun, Prostituierte leiden also. Sie leiden sogar sehr massiv. Wie kann es auch anders sein, im Winter, im Minirock. Inwiefern ist aber dieses Leiden unbewusst gewollt, also krankhaft masochistisch? Wir haben am Ödipusbeispiel gesehen, wie eine fundamentalistische Religion in den Masochismus treibt. Wir sehen es auch bei den Märtyrern. Die bohrten sich zu Ostern die Handflächen an, Stellen aber, die für eine Kreuzigung mit Nägeln absolut nicht taugen. Da muss man schon die Nägel oberhalb (proximal) des Ligamentum carpi transversum einschlagen, sonst reißt der Körper durch sein Eigengewicht vom Kreuz, und die Orgie der Gewalt fällt ins Wasser, oder besser: auf den Boden. Dazu gibt es heute Experimente – an Leichen natürlich. Jesus hatte, wenn bei ihm Nägel benutzt wurden, sie woanders als in der Handfläche. Das wussten die Märtyrer aber nicht. Es waren ja keine Anatomen. Sie ritzten sich anatomisch verkehrt. Das ist für sie heute peinlich.
Die Verletzung des eignen (und eines fremden) Körpers spielt beim Menschen eine große und noch recht unerforschte Rolle. Nach der Verletzung geht es psychisch besser. Es kommt zur Angstabfuhr vergleichbar mit dem abschließenden Segen in der Kirche. Denken wir an das Ritzen der Borderline-Patientinnen. Es wirkt wie eine Gabe von 10 mg. Diazepam intravenös – und hat weniger Nebenwirkungen. Das Piercing, wir kennen es von den Naturvölkern, ist eine SM-Praktik. Der Gepiercte leidet beim Anbringen der Verletzung und ist sich zusätzlich in der Folgezeit ständig bewusst: Er ist verletzt. Und die Umwelt sieht es auch – und hat irgendwie Mitleid. Das muss doch wehtun, dieser Ring durch die Zunge, durchs Augenlied, durch den Penis. Piercing ist so beruhigend, dass es zur Sucht werden kann.
Die Akupunktur ist neben weiterer Wirkungen auch eine SM-Technik. Sie wirkt umso besser, je schmerzhafter sie ist, je mehr Nadeln in möglichst schmerzhafte Stellen eingebracht werden und: Je mehr der Patient am Ende zahlen muss. Bei der Moxibustion wird die in situ liegende Nadel mit Feuer erhitzt. Jeder Zahnarzt quält seine Patienten und man meint, dass daher, weil er dieses Quälen nicht aushält, es der Beruf des Zahnarztes ist, der die höchste Suizidrate aufweist. Es mag auch anders sein: Er ergreift unbewusst diesen "sadistischen" Beruf, weil er psychische Probleme hat und sie mit Sadismus zu bewältigen hofft – und es nicht schafft. Unerkannt durch die heutige Psychiatrie ist auch, dass die endogene Depression ein Masochismus ist. Der Erkrankte gönnt sich nicht unbeschwerte Fröhlichkeit. Warum: Er meint, er habe Schuld an irgendetwas. Und sein Unbewusstes glaubt, er habe sich versündigt. Er trägt mit seiner Krankheit Sünde oder vermeintliche Sünde ab. Geschieht auch z. B. in der Akupunktur ein Abtrag unbewusster Schuld? Zur Klärung dieser Frage sind gute Psychologen gefragt, die auch über Religion und Sünde sprechen und nachdenken können, die nicht auf diesem Gebiet autistisch stumm sind.
Ist also der Masochismus der Prostituierten, auf den wir noch kommen werden, religiös bedingt? Sind Prostituierte in ihrer tiefenanalytischen Motivation Märtyrern gleichzusetzen? Auffällig ist es beim Italowestern schon: Wer da sonntags um 10 Uhr in der ersten Reihe sitzt, ist oft vom horizontalen Fach und damit gläubig. Masochismus ist meist ekklesiogen, also kirchenbedingt. Warum also nicht auch der, über den wir uns jetzt unterhalten? Gehen moderne Prostituierte in die Kirche? Mehr als wir? Sind sie grundgläubig bzw. orthodox gläubig und glauben dem Geistlichen als seine Schäfchen das Vermittelte ebenso naiv, wie ihrem Zuhälter dessen angebliche Liebe? Albert Einstein äußerte: "Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu könne, muss man vor allem ein Schaf sein." Schaf soll in diesem Artikel nicht negativ gemeint sein. Aiuch Jesus war ja ein Schaf: Ein Lamm Gottes, das dieser Gott sich opfern ließ. Glauben Prostituierte die Dogmen ihrer Kirche? Glauben sie im Unbewussten an die ungeheure Schuld, die sie angeblich alle haben? Welche Schuld? Nun:
Sie alle haben angeblich einen üblen Foltermord begangen (s.u.).
Im Kindesalter hat man ihnen damit ungeheure Schuldgefühle und Angst vor Strafe eingeredet. Und wenn es nicht ihre "Schuld am Kreuz" war, so mag es eine andere Sünde gewesen sein, z. B das kindliche "inzestuöse" Doktorspiel mit dem eigenen Bruder. Jung gibt so ein Beispiel an, dass seine Patientin allerdings in eine Schizophrenie und nicht in die Prostitution führte.
Die Psychose ist ein Verschluss der Lebenswunde Sünde bzw. Höllenangst.
Das Pflaster heißt hier nicht Masochismus – sondern Wahn. Und dieser Wahn ist nach Freud ein Heilungsversuch. So gibt Jung das Beispiel an, wo sich eine Erkrankte als Mutter Gottes vorstellt. Warum dieses? Nun, wird Bibel-Jesus die eigene Mutter in seiner Hölle mit Feuer foltern? Wohl kaum. So ist man als eingebildete Maria auf der sicheren Seite, ebenso wie als Nonne, als quasi Ehefrau Jesu. Überhaupt ist, und das sehen wir hier sehr deutlich,
Sicherung und Sicherheit der Urgrund des psychotischen Symptoms.
Das Symptom "Wahn" sollte also nicht mit Neuroleptika bekämpft werden, sondern die Angst mit Gesprächen und Anxiolytika, Tabletten gegen die Angst. Gelingt es im therapeutischen Prozess, Sicherheit anderswie als in der Psychose zu vermitteln, z. B. in einer EAT (siehe dortHYPERLINK "http://www.frank-sacco.de/die-kostenfreien-b%C3%BCcher-hier-online/das-sacco-syndrom/die-eat-ekklesio-adversative-therapie/"), schwindet die Psychose ganz von alleine. Sie ist dann nicht mehr notwendig. Es ist dann nicht mehr notwendig, Maria, eine Nonne, Jesus oder Gott zu sein.
Ohne Gottangst ist es nicht mehr nötig, Masochistin im Wohnwagen zu sein.
Polizisten, mit denen ich mich unterhielt, wissen aber, dass die Eltern dieses Kindes ihm wohl selten das Gefühl, geliebt zu werden, mitteilten und es oft oder nahezu regelhaft in einem Gewaltmilieu aufwuchs, in dem es körperliche und seelische Gewalt erfuhr. In Hamburg wurde bei 98 % der untersuchten leichten Mädchen mindestens ein traumatisches Ereignis in der Vorgeschichte festgestellt. Bei 83 % fand sich ein Trauma in der Kindheit (familiäre Gewalt 70 %, körperliche Misshandlung 65 %, sexueller Missbrauch 48 %). Während der Prostitution erfahrene Traumata fanden sich bei 83 % (körperlicher Angriff 61 %, Vergewaltigung 61 %, Bedrohung mit einer Waffe 52 %). 53 % davon hatten Krankheitswert im Sinne einer posttraumatischen Belastungsstörung. Missbrauch und Abhängigkeit von illegalen Drogen gab es bei 74 %.
Das Unterbewusste dieser „Gewalterfahrenen“ saugt die drei Worte „Ich liebe Dich“ des Zuhälters wie ein Schwamm auf und macht die Mädchen abhängig von dem Einzigen, der es liebt, oder der es vorgibt. Sie tun dann alles für diesen Einzigen. Gleich gibt es auch Sexualität und danach den ersten Blumenstrauß im Leben. Seien Sie also vorsichtig, meine Leserinnen, wenn Ihnen jemand schon beim 2. Rendezvous die Drei Worte sagt. Es könnte ein „Lude“ sein, Ihr späterer Zuhälter. Oder ein Heiratsschwindler, was im Prinzip das Gleiche ist.
Der spricht dann schnell von der Zukunft, einer Zukunft, die dem naiven Mädchen im Vergleich zu dem bisher Durchgemachten als ein Paradies in trauter Zweisamkeit erscheint. Natürlich kostet diese Zukunft. Wie kommt man aber an dieses Geld? Der Mann hat nichts dagegen, wenn das Mädchen durch Prostitution dazuverdient. Das werde nichts an der Liebe, dem hocherotischen Liebesverhältnis der beiden Verliebten ändern, Dabei ist oft nur die Frau wirklich verliebt ist. Da nun, und das ist analytisch wichtig, das Mädchen sehr viel auch an wirklichem Leid, vertragen kann, ja sogar aufgrund einer masochistischen Psychostruktur im Leid seelisch gewisse Erleichterung findet, hat es nicht viel dagegen. Sie lässt die Sache über sich ergehen. Sie hat durch ihren Masochismus einen Krankheitsgewinn. Sie trägt eine unbewusste Schuld ab, und das erleichtert. Hat sie ein Sacco-Syndrom wie ihr Vorgänger Ödipus? Auch Ödipus fühlte sich nach dem masochistischen Ausbrennen seiner Augen deutlich leichter. Er fühlte, er hatte die Inzestschuld (die gar keine war) wohl abgetragen und er fühlte: Zeus war zufrieden. Zeus ersparte ihm wohl den Hades, die Hölle. Ich nenne dies die
"Hoffnung des Ödipus". Es ist dies die Hoffnung nahezu jedes Masochisten.
Diese Hoffnung ist ja gerade der Sinn und Unsinn eines Masochismus. Der christliche Märtyrer quält sich selbst oft mehr als Jesus gequält wurde. Ja das ist gerade seine Intention. Er arbeitet so seine religiöse „Schuld“ ab, da er durch seine Sünden, so das offizielle Dogma meiner Kirche, mitschuldig an einer Kreuzigung ist, der Kreuzigung Jesu. Ja er ist aktueller
„Mittäter an der Kreuzigung Jesu“, wie Pastor Traugott Giesen
uns in seinem Buch mit dem völlig unverständlichen Titel „Glauben heilt“ schreibt. So ein Glaube macht sehr krank. Dabei ist doch Jesus lange tot und er soll doch auferstanden und bereits glücklich im Himmel sein. Der Märtyrer und jedes christliche Kind fühlen sich aber als der eigentliche Judas in dieser Kreuzesstory. Stellvertretend, wie es heißt, sei Jesus für jeden Märtyrer (und auch für unsere Kinder) gestorben. So eine Schuldzuschreibung wirkt sich im Einzelfall natürlich katastrophal aus. Sie beugt den seelischen Rücken und bewirkt Demut, kranke, lebenslange Demut.
Den Gedanken an diese persönliche Schuld, der schon in der Kita Vierjährigen vermittelt wird, halten nicht alle unsere Kinder aus, oder besser: ihn hält kein Kind aus. Und Märtyrer waren einst Kinder, als man sie mit dieser Sühnegeschichte seelisch missbrauchte. Dass der Sühnegedanke, und damit das angeblich heilige Abendmahl Missbrauch sind, schreibt uns Papst Benedikt in „Einführung in das Christentum“, Kösel, Seite 231. Gift bekommt man dort zu trinken, wusste uns sagte uns schon Rilke. Das Gift einer bösen, bösartigen und illegalen Schuldzuschreibung. Der nach dem 2. Vatikanischen Konzil moderne Katholizismus war demnach milder als meine heutige EKD. Leider wurde das Konzil wieder eingestampft und man wurde wieder brutal-fundamentalistisch. Seitdem gibt es auch wieder vermehrt religiös bedingten Masochismus. Leider ist diese Art religiös bedingten Selbstquälertums der heutigen Psychiatrie unbekannt. Wir arbeiten aber daran, dass dort Logik und Vernunft rasch wieder einziehen, und dass eine an dieser Stelle autistisch stumme Psychiatrie wieder über Religion und das Thema seelischer Kindesmissbrauch durch unsere Religion sprechen lernt. Richard Dawkins hält die gesundheitlich negativen Auswirkungen dieser Art von kirchlicher Gewalt für noch erheblicher als die Folgen sexueller Gewalt in den kirchlichen Knabenschlafsälen. Glauben wir ihm doch einfach.
Wenn der erste Freier erst einmal geschafft ist, schafft man auch weitere. Die Angelegenheit wird schnell Routine und das Medikament Alkohol auch. Es fließt schnell das erste große Geld. Schnell sind in wenigen Monaten 100.000 € auf seinem Konto. Man bekommt auch „Liebe“ vom Freier, der auch mal „nette“ Sachen sagt, wie „Du bist phantastisch“. Das Üble wird verdrängt. Dazu haben wir ihn ja, diesen aktiven Prozess der Verdrängung allen Übels. Einfach in den Spam damit – und aktives Vergessen tritt ein. Trotzdem rumort alles Vergessene auf der Festplatte im Unterbewussten. Es macht depressiv. Die Depressivität macht die Prostituierte noch abhängiger von der „wirklichen und echten Liebe“ ihres Zuhälters. Er wird ihr einziger Halt, denn untereinander sind sich leichte Mädchen nicht grün. Man sieht sich als Konkurrentinnen um die Wahre Liebe.
Man bekommt gleich auch viele Vorteile als frisch gebackene Prostituierte. Jede Woche zum Friseur. Man sieht toller aus. Man hat die tollsten Klamotten. Er kauft sie ihr. Man sieht in seiner jugendlichen Unbefangenheit dann auch ein, dass man dem Mann die „Schulden“ für diesen Luxus zurückzahlen muss. Er verlangt es eines Tages. Aber wie denn? Man arbeitet also länger und macht mehr die Sachen, die der Kunde will, auch wenn sie ekelig sind. Man leidet oft 18 Stunden am Tag und kann das nur aushalten, weil man tief in der Seele irgendwo auch „gern“ leidet, oder besser gesagt, mit diesem Leid (meist eingeredete) unbewusste religiöse „Schuld“ abträgt.
Die persönlichen „Schulden“ werden mehr, während das geheime zweite Bankkonto des Luden sich immer mehr füllt. Der kauft einen Sportwagen, in dem man als quasi „Ehefrau“ auch herumgefahren wird. Auch hat man sich einen ausgesucht, der eine stattliche Figur hat und ins Fitnessstudio geht. Eine Zeitlang, so bei Riecker zu lesen, wollte man die eigenen Zuhälter möglichst dick. Dicke können auch fest zuschlagen, wenn es sein muss. Sie können einen Menschen, der nie Schutz hatte und sich nie im Leben beschützt fühlte, beschützen. Das fühlt die seelisch und körperlich schwache Prostituierte.
Der Masochismus geht so weit, dass sich einige Mädchen schon von sich aus einem Mann anbieten, für ihn, für sein Wohlergehen auf den Strich zu gehen. Bei Riecker steht: Zuhälter sei man oft nicht, man werde zu einem gemacht. Die Prostituierte braucht jemanden, sie zu quälen. Die uns allen bekannte Domenika, St. Pauli, schreibt, sie habe alleine „Hanne“ DM 500.000 bezahlt. Naiv sei sie gewesen. Vielleicht steckt aber mehr dahinter als Naivität. Wer verliebt ist oder liebt, der ist oft in einem tatsächlichen Wahn befangen. Er ist „blind“. Als sehender Mensch ist man blind für die Realität. Realitätsverlust, das wissen wir, ist das Kardinalsymptom einer Schizophrenie. Dort resultiert die Blindheit aus dem Faktum, dass man die Realität nicht aushält. Eine Wohnwagenprostituierte muss auch in der einen oder anderen Richtung blind sein, um die oft unzumutbaren Wohnwagenerlebnisse auszuhalten. Sie entwickelt sich zu einer gespaltenen bzw. multiplen Persönlichkeit. Dort arbeitende Nutte, dort treusorgende Fast-und-hoffentlich-endlich-Ehefrau. Länger im Geschäft, nehmen Prostituierte einen harten Gesichtsausdruck an. Sie sind hart geworden, hart zu sich. Ihre Stimme wird männlicher. Aus Sopran wird – auch mit Hilfe von reichlich Zigaretten, ein raues Alt. Solange die Zigarette brennt, ists im Bordell etwas besser auszuhalten. Den ihr eigenen Masochismus entspringt es auch, wenn sie nichts dagegen hat, dass der Zuhälter mehrere Frauen laufen hat.
Dann kommt ein Streit. Und mit ihm bald die ersten Schläge von Ihm. Man hat Ihm ja tatsächlich nicht immer alles Geld abgegeben und sich damit an der „Liebe“ „versündigt“. Man hat ihn enttäuscht. Die Schläge werden mehr. Dann, eines schönen Tages, „verkauft“ der Lude das Mädchen an einen anderen Zuhälter. Ja, lieber Leser, sie haben sich nicht verlesen. Das ist gängige Praxis im Gewerbe. Der Neue ist auch zuerst nett und überhäuft mit Geschenken und Klamotten. Er ist netter und reicher als der Vorgänger. 50.000 € hat er für das Mädchen bezahlt.
50.000 € Schulden habe die Übergewechselte nun bei ihrem „Neuen“,
erklärt der ihr eines Tages. Und das Essen bezahle er ihr ja schließlich auch. Sie sieht das auch alles ein. Sie ist ja von der neuen Liebe in identischer Weise seelisch und finanziell abhängig. Sie hat nie ein anderes Gewerbe gelernt als das horizontale. Wie kommt sie aber nun weg von den Schulden, die gar keine echten sind, sondern nur eingeredete? Nun, sie arbeitet noch länger, noch schneller und macht im Auftrag des Zuhälters noch ekeligere Dinge, z.B. „warmen Sekt“. Oder sie peitscht aus oder lässt sich auspeitschen oder anders quälen, z. B. mit dem "Spiel" Kaviar – was eine besonders ekelige Sache ist. Fragen Sie einen Polizeibeamten auf St. Pauli danach. Ich will Ihnen den angefangenen Abend in der Adventszeit hier nicht verderben.
Indem die Kirchen normale Sexualität verdammen, produzieren sie perversen Sex. Der ist laut Bibel nicht unerlaubt. Warmer Sekt und Kaviar sind nicht biblisch von Johannes untersagt, aber halt pervers. Es tut der Seele weh. Die Kirchen haben den Eros pervers gemacht, wusste schon Nietzsche.
Pro Dienstleistung bekommt manche Frau letztlich für sich nur 8 €. Und davon kauft sie Ihm sein Weihnachtsgeschenk und Seine neue Uhr. Er soll es ja gut haben. Er ist irgendwo auch ihr Kindersatz. Nie würde sie Ihn, ihr Kind, bei der Polizei anschwärzen. Das ist oberstes Gesetz auf St. Pauli. Zudem würde sie dann Einiges aufs Maul kriegen. Das weiß sie.
Männliche Wohnwagenbesucher glauben nicht, dass es den Mädchen keinen Spaß macht. Sie sind stolz, wenn sie erst nach 25 der 30 Minuten "kommen". Und sie sagt ja auch lächelnd: "Toll, du warst toll." Aber ich frage mal alle die Männer, ob ihnen das wirklich Spaß machen würde, vorwiegend ältere ungebadete Damen normal, anal und oral, und bei 10 € mehr auch "ohne" (ohne Kondom) im Wohnwagen zu befriedigen, und das 16 Stunden, und das für ein Taschengeld. Aber so stark ausgeprägt ist männlicher Masochismus an dieser Stelle anscheinend nicht. Lieber ein Job bei Aldi.
Diese oben gestellte Frage ist eine rhetorische, zeigt sie doch den Wohnwagenmännern und uns, wie viel tatsächlicher Masochismus in der Straßenprostitution steckt. Von seinem radikalen Ausmaß her gesehen muss er religiös sein, denn die erwartete Gottesstrafe Hölle verlangt von der meist unbewusst gläubigen Prostituierten die Herstellung einer der Hölle in etwa vergleichbare Eigenqual hier auf Erden. Dafür bietet sich die Straßenprostitution ja geradezu an, da ein Augenausbrennen heute nicht mehr zeitgemäß ist. Auch das Augenausbrennen des Ödipus muss ein religiöser Masochismus gewesen sein, wenn wir überhaupt die Meinung Jungs infrage stellen wollen, dass
jeder Masochismus den Urgrund Religionskonflikt
und damit Gottangst in sich trägt. Mit einer Künstlerin in Timmendorf diskutierte ich am 1. Advent 2013 die Form von Masochismus, die oft nötig ist, um überhaupt sexuelle Erregung zu erlangen. So lässt sich jemand von einer „Herrin“ in Lackstiefeln auspeitschen und erniedrigen. Nur auf diese Weise erlangt er sexuelle Erfüllung. Was ist da los? Normale Formen von „Sexualität“ wurden ihm als Kind nach bis heute geltendem Dogma religiös unter der Strafandrohung Hölle untersagt: die Onanie, die kindliche Heterosexualität und auch jede Form von Homosexualität. Was bleibt ist der Lackstiefel. Da aber Onanie etc. trotzdem als Kind stattfand, büßt man in sexuell orientiertem Masochismus diese „Sünde“ ab. Sex mit einem Lackstiefel ist nahezu die einzige Sexualität, die lt. Bibel nicht in die Hölle führt. Nietzsche sagt, religiöse Dogmen seien Urgrund „sexueller Perversität“. Das sadistische Quälen von Menschen wie Steinigen und Lebendig-Verbrennen wird in der Bibel ja vielfach als Gottesstrafe hingestellt (Buch Mose), ebenso das masochistische Selbstquälen wie das grausame Auge-Ausreißen (Bergpredigt), der perverse Befehl zur Kindstötung (Abraham-Isaak-Story) und die Strafen-Auferlegung im Beichtstuhl. Dem Buch Bibel darf man halt als christlich eingestellter Mensch nichts glauben. Das Buch lästert Gott, wenn man Gott als Liebe definiert.
Aller Sadomasochismus ist aber Unfug. Warum? Gott straft nicht und rät daher von jedem Quälen und Selbstquälen ab, so auch von der Straßenprostitution ab. Von jeder Gewalt hat jeder Gott, auch wenn es der Klerus nicht gern hört, spätestens nach Auschwitz die Nase gestrichen voll. Insofern war Auschwitz auch nicht ganz umsonst. Wir alle, Götter und Menschen, haben durch Auschwitz dazugelernt. Aber wenn Sie mich persönlich fragen: Gott war schon immer gewaltlos – nur sein Fußvolk nicht. Aber ich arbeite daran, dass Geistliche sich wenigstens an unsere bestehenden Gesetze halten – was sie müssen! Sie dürfen nach Art. 1 Grundgesetz (Würde) und § 241 StGB unseren Kindern nicht mit ewigem Feuer drohen, zumal sie es nach Johannes 20 leicht verhindern könnten. Nach § 131 StGB dürfen sie in Kitas den Holocaust Sintflut und die göttlichen Verbrechen in Sodom und Gomorrha nicht als Akte höherer Gerechtigkeit feiern lassen. Sie dürfen Kindern (§19 StGB) und seelisch Kranken (§20 StGB) im Abendmahl eine angebliche Mittäterschaft an der Kreuzigung Jesu nicht vorwerfen. Es bekommt keinem Kind zu „wissen“, es sei über seine „Sünden“ ein Meuchelmörder am eigenen Gott. Unsere Kleinsten sind in der BRD aus guten Gründen schuldunfähig (!). Und Jesus ist entweder längst tot oder längst glücklich im Himmel – aber sicher nicht bereit, die Orgie der Gewalt nochmals durchzustehen, nur damit Geistlichen das Kunststück gelingt, wehrlosen Kindern die Angelegenheit als grausame „persönliche Schuld“ einzureden. Ein geltendes Kirchenlied, dass evangelische Kinder singen müssen, geht in etwa so: „Gib Herr, dass ich durch Sünde nicht, foltre dich aufs Neue“. Das ist pervers. Auch das Lied 184 in vielen katholischen Gesangbüchern ist pervers: "Wir schlugen ihn, wie folterten ihn, wie durchbohrten ihn." Das müssen Kinder singen! Jesus möchte auch endlich einmal seine Ruhe haben und nicht ständig unter dem Zweck einer Schuldindoktrination missbraucht werden. Er hatte doch gesagt, „lasset die Kindlein zu mir kommen“ – und nicht damit gemeint, „damit sie mich aufs Neue ans Kreuz schlagen“. Nein, Jesus liebt Kinder, gerade weil sie Kreuzigungen in der Regel nicht vornehmen. Jesus will sich am kirchlichen seelischen Kindesmissbrauch also nicht beteiligen.
Die Liebesdienerinnen sind also unsere Weltmeisterinnen im Masochismus, diesem Schulden- und Sündenabtragen. Ich behaupte einmal, hier wird, analytisch bzw. tiefenpsychologisch betrachtet, auch religiös eingeredete Schuld in Rückenlage abgearbeitet. Das Heer deutscher Psychoanalytiker möge mich da widerlegen – man wird sich dabei aber schwertun. Ich behaupte sogar, die leichten Mädchen mit ihrer so schweren Arbeit leiden mehr als so mancher offiziell zum Märtyrer ernannte. Was ist schon dabei, sich zu Ostern die Handinnenflächen zu ritzen und asketisch zu leben, gilt man deshalb doch schon auf Erden als halber Heiliger, bekommt Essen gebracht und die Füße geküsst. Die Füße küsst man keiner Prostituierten. Aber ab jetzt sind sie für mich die wahren Heiligen, in meinen und hoffentlich auch in Ihren Augen, lieber Leser. Dass sie zur Abtragung einer Schuld, einer „Sünde“, ja auch ihrer angeblichen Sünde „Kreuzesschuld“ leiden wollen, ja leiden müssen, ist ihnen nicht bewusst. Das Handbuch der Pastoraltheologie, Band II/1 gibt uns deutlich Auskunft. Ich bekam es von einem katholischen Priester geschenkt. Was ist dort zu lesen? Der Masochismus sei eine der vielen Abwehrreaktionen gegen Angst, der Sadismus sei es ebenso. In „Hexen-, Ketzer- und Heiligenverbrennungen“ zeige sich diese Abwehr. Angst stelle Angriffskräfte bereit und „hungrige Grausamkeit“. Die Theorie wird Ihnen, liebe Leser, zunächst noch etwas unglaubwürdig und skurril vorkommen. Doch weiter.
Der Masochismus in der Prostitution nimmt oft schon Zwangscharakter an. Schwere eingeredete "Schuld" zwingt den Menschen zur Selbstqual. Wir erkennen aber, dass Zwangsprostitution beides ist: Äußerer, direkter Zwang in Form des Zwanges zur Prostitution durch Schlepperbanden etc., sowie innerer, indirekter Zwang zum Masochismus durch fundamentalistische-terroristische Ideen, die man als sog. "Schläfer" kleinen Mädchen in deren Unbewusstem verankerte: Die Ideen von Sünde und Hölle. Wenn Sie so wollen, wird eine Prostituierte von zwei Zuhältern zur Arbeit gezwungen, von ihrem "Mann" und von der ihr Angst machenden Kirche. Und unser Staat verdient noch an dieser Zwangsprostitution. Von der religiösen Zwangsneurose spricht auch Josef Rudin in „Therapie und Religion“, Walter-Verlag. Sie müsse durch „eine analytische Behandlung angegangen werden“.
„Impotenz, Frigidität, Fetischismus, und Exhibitionismus“ würde man „nicht selten bei sehr religiös ausgerichteten Menschen“ treffen. Das gelte auch für Sadismus, Aggressivität und Hassgefühle.
Wo die innere Gegensätzlichkeit dem Analysanden selbst nicht bewusst ist, da manifestiere sie sich äußerlich in Zwangssymptomen oder organischen Beschwerden: Migräne zum Beispiel oder einer Störung den des Darmtraktes. Es ist m.E. verkehrt, einen Zwang verhaltenstherapeutisch zu behandeln, da er zunächst Erleichterung verschafft. Das ist der Grund dieser Handlung. Der Grund muss angegangen werden. Überhaupt wissen wir vom Zwang, dass er der Psychose von allen Neurosen am nächsten steht. Jung beschreibt eine Patientin in einer schweren Psychose, deren Schwester Prostituierte ist. Es sind dies zwei "Lösungsmöglichkeiten" desselben Problems. Die Psychotikerin hängt ihre Schuld an den Nagel, indem sie seelischen Suizid betreibt, die andere nimmt, wie kirchlich befohlen, das Kreuz des Lebens auf sich – im Wohnwagen. Da sie niemand an ein Kreuz schlägt, bestraft sie sich masochistisch und zwanghaft mit Straßenprostitution. Das ist ihr Kreuz. Luther scheuerte sich seine Knie wund, Domenika ihre Vagina. Alles das geschah wohl nicht für Gott, weil wir ihn so lieben, sondern eher, um dessen Hölle zu entkommen, weil wir Gott fürchten. Die masochistische Durchscheuerei ist aber völlig unnötig. Gott (in Wirklichkeit die Liebe) will heile Knie und intakte Vaginen. Mit Lust an Sexualität hat die Sache im Wohnwagen nur für den Freier zu tun. Die Vagina dient dort tiefenanalytisch dem Mädchen nur dem Abarbeiten einer "immensen" Schuld. Weibliche Orgasmen kommen dort nicht vor. Sie sind da auch nicht gewollt bzw. gelten als verpönt. Wenn sie vorkommen, sind sie gespielt. Die Frauen pochen auf ihr Recht, sich zu verkaufen. Aber haben Männer das Recht, sie zu kaufen? Analytisch wird jetzt deutlich, warum sich der Berufsstand der Prostituierten so sehr gegen seine Abschaffung wehrt. Die massiv erniedrigende, masochistische Handlung wird als unbewusste Zwangshandlung irgendwo benötigt, um unbewusste "Sünde" abzutragen. Dieser seelen-erleichternde Mechanismus ergibt sich in anderen Jobs nicht immer. Hätte man Ödipus am Auge ausreißen gehindert, er hätte es nicht gewollt. Der Mensch ist halt kompliziert – besonders tiefenpsychologisch. Ist nun jeder Masochismus ekklesiogen bzw. ein Sacco-Syndrom? C.G. Jung meint: Ja.
Jede Neurose habe einen religiösen Kern, so der Analytiker Freuds.
Auch die Psychose ist nichts weiter als eine Spielart der Neurose. Das masochistisch befreiende Ritzen der eigenen Haut bei Borderline-Patientinnen ist ebenfalls in der Regel und im Urgrund in ekklesiogen.
Es ist unseren Psychiatern ja auch nicht bewusst, dass sie sich wegen eigener religiösen „Versündigung“ aus unbewusster Angst nicht mehr mit Patienten über Religion unterhalten (können). Was, außer Angst, sollte sie sonst derart stumm machen? Ihre Sünde: Sie sind vom Kindheitsglauben zum Agnostizismus übergelaufen. So macht unbewusste Angst einen ganzen Berufszweig taubstumm bzw. autistisch krank oder zumindest unfrei. Ob ich glaube, Analytiker seien feige, fragte mich ein Analytiker. Nun, feige ist es nicht, von der giftigsten Suppe dieser Welt einen Löffel nicht zu essen. Wer als Therapeut ängstlich ist, kann ja aber mit homöopathischen Dosen starten und dann desensibilisierend steigern. Schließlich merkt man, die Suppe schmeckt gar nicht schlecht, und man erkennt zum ersten Mal den wirklichen Gott. Der straft eben nicht, wie der Klerus behauptet, und schon gar nicht Analytiker, und schon gar nicht mit einer Feuer-Hölle, mit der Bischof Schneider unseren Kindern droht. Schneider und seine EKD wollen uns weismachen, unser Gott sei zwar die Liebe,
Gott sei aber im Zorn mit seinem Feuer schlimmer als Hitler, so H. W. Deppe.
Das sollten wir den Herren nicht glauben. Denn mit einem solchen KZ Hölle, wie es der Schweizer Hürlimann betitelt, würde Gott sich ja auf eine Stufe mit Hitler stellen. Oder auf eine Stufe unter Hitler. Und dazu hat er wirklich keine Lust. Auschwitz hat ihm schon nicht gefallen. Dort liess Hitler alles das machen, was Gottes alter Ego Bibel-Gott ihm in der Schrift schon in Ekel erregender Weise vormachte: Lebendigertränken (Sintflut), Lebendigverbrennen (Gomorrha), zu Tode foltern.
Der hier beschriebene masochistisch-religiöse Mechanismus war auch Kierkegaard, dem dänischen Religionsphilosophen, unbekannt. „Das Leid ist das Schönste im Leben“, hatte der doch gesagt und opferte deshalb, für viele völlig unverständlich, seinem „Gott“ das Wertvollste, was er hatte. Er wollte religiöse Schuld abtragen – wusste aber nicht um diesen Zusammenhang. Was opferte er? Seine geliebte Freundin. Er opferte die Beziehung zu ihr seinem „Gott“ und gab ihr den Laufpass. Schade und völlig unnötig. Auch dass Luther auf Knien zum Petersdom heraufrutschte, war unnötig und schadete nur seinen Kniegelenken. Gott will aufrecht gehende Gläubige und er will Widerstand gegen eine Kirche, die das Gegenteil von ihm ist. Gott will keine Demut vor dieser Kirche – und schon gar keine vor ihm selbst. Er will nicht nur Buckel sehen. Das unterscheidet ihn von der Kirche. Wenn der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof N. Schneider, schreibt, gewisse Sünder kämen nach einem angeblichen „Richterspruch“ Jesu in das „ewige Feuer“, so missbraucht er Gott, Jesus und unsere Kinder in finanziellem Eigennutz. Die Hölle war neben der uns allen unterstellten Kreuzesschuld schon immer die beste und finanziell einträglichste Reklame meiner Kirche. Dass ihr religiöser Fundamentalismus (wie jeder Fundamentalismus) krank macht, weiß sie. Ich habe es ihr oft geschrieben. Es ist ihr völlig einerlei.
Wenn wir genauer hinsehen, so sehen wir als Urgrund so manchen Verhaltens oder manch einer Erkrankung tatsächlich religiösen Masochismus. In der Regel ist dies, noch unentdeckt von der Psychiatrie, bei der endogenen Depression der Fall (siehe dort). Der Erkrankte "erkennt" eine "Sünde" und bestraft sich mit dem Entzug aller Freude. Ich führe hiermit den Begriff der "masochistischen Depression" in die psychiatrische Nomenklatur ein. Das Die-Augen-Ausbrennen eines Ödipus ist halt selten geworden. Wir sprechen hier von der "Verschiebung" einer Symptomatik.
Auch im Arztberuf steckt so Einiges an Masochismus: Das Helfer-Syndrom (nach Sacco)unterscheidet sich vom bisher bekannten: Wolfgang Schmidbauer unterstellt Helfern im Buch "Hilflose Helfer", rororo, sie wollten aufgrund einer frühen narzisstischen Kränkung bei ihren Patienten Macht ausüben und hätten daher den Beruf ergriffen. Analytisch liegt "meinem" Helfersyndrom ein Helfen-Müssen zugrunde, ein sich aufopfern müssen. Der Arzt opfert im Beruf nicht seine Augen oder Knie, er opfert Freizeit, Freiheit und viel an Unbeschwertheit. Wem? Seinem Gott. Tiefenpsychologisch liegt in der Bergpredigt seine eigentliche Motivation, wo Bibel-Jesus Helfer in den Himmel schickt, Nichthelfer dagegen in die Hölle. Hinzu kommt auch beim Arzt seine verdrängte "Schuld", die ihm eingeredete schwere "Sünde" des Jesumordes. Wer will, mag sich Kafkas "Der Landarzt" als klassisches Beispiel eines ärztlichen Masochismus zur Hand nehmen. Dort legt sich der Arzt, was nicht jeder Nichtarzt kann, gleich mit ins Krankenbett – zu einem Patienten mit offenen Wunden voller Würmer. Er wird bzw. ist selbst krank. Das quasi ärztliche Helfen-Müssen ist auch Motivation bei Prostituierten, denn sie helfen als Liebesdienerinnen Männern in ihren sexuellen "Notlagen". So engagierten Masters und Johnson Prostituierte, um ihren Patienten bei sexuellen Problemen zu helfen. Es gab auch Ärzte und Ärztinnen, die sich aus therapeutischen Gründen tatsächlich gleich selbst auf ihre Patientinnen oder unter ihre Patienten legten – natürlich gegen Rechnung. Da sind wir dann wieder bei Kafka – in der Horizontalen. Wenn die Patientinnen nicht hübsch oder gar hässlich und sehr alt – oder gar zahnlos waren, wird Einiges an Masochismus dazugehört haben, meinen Sie nicht auch? Das Gesetz hat heute dieser ärztlich-helfenden "Prostitution" einen Riegel vorgeschoben. So weit müssen wir Ärzte heute nicht mehr gehen, ja wir dürfen es nicht einmal, selbst wenn wir wollten. Wir sehen aber hier am Beispiel zweier auf den ersten Blick so unterschiedlicher Berufe, wie sie sich doch in analytischer Motivation (ekklesiogener Masochismus) und Ausführung (Liebesdienste) gleichen können. Wussten Sie, dass auch manche Formel 1 – Fahrer aus Angst so schnell fahren? Das Spiel mit dem Leben ist tiefenanalytisch eine Therapie einer ihnen unbewussten Angst Niki Lauda geht nicht gern allein in den Keller. Soll er gesagt haben. Er hat in seinem Beruf, wie alle seine Kollegen, ein (ödipales?) Verbrennen seiner Augen zumindest billigend inkauf genommen.
Auch der Zölibat ist eine asketisch-masochistische Auferlegung sexueller Abstinenz. Als Kind hat der spätere katholische Priester onaniert, seinen ersten heterosexuellen Kontakt als große Sünde bzw. Todsünde erlebt und den sexuellen Ausweg in der zunächst nicht als Sünde "erkannten" Homosexualität gefunden. Mit dem Eintritt in das Priesterseminar ist er bereits homosexuell. Der Zölibat mit seiner vollständigen sexuellen Abstinenz erscheint ihm als letzte Rettung vor der befürchteten finalen göttlichen Ewigkeitsstrafe (Hölle). Nun, er hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Sex ist ein so starker Trieb, dass er ihm auch als fertiger Priester immer wieder erliegt. Sex mit Knaben erscheint (ihm unbewusst) weniger schmutzig bzw. sündig als der mit einer erwachsenen Frau oder einem erwachsenen Mann. Es fängt ja auch harmlos an. Erst muss er einem Knaben dessen sexuelle Erlebnisse im Beichtstuhl vergeben, was ihn sexuell stark erregt, später erst zitiert der Geistliche den Kleinen zum nachmittäglichen Flötenspiel zu sich nach Hause. Aus der kleinen Flöte wird dort schnell ein großer Penis. Natürlich gibt es auch andere priesterliche Lebensläufe als den hier beschriebenen – aber es ist wohl der häufigste. Auch die Nonne oder Diakonisse hat oft schlechte (sündige) Erfahrungen mit Sex und flüchtet sich in die Heirat mit einem zwar lebendigen, aber sicher asexuellen Mann. Manchmal entwickeln sie einen "sexuellen" Sadismus und züchtigen Kolleginnen mit einem Stöckchen auf den nackten Popo. Davon hat man schon gehört und es im Fernsehen gesehen. Wie aber Nonnen wirklich und in der Regel mit ihrer Sexualität umgehen, ist mir unbekannt. Fragen wir sie doch einfach.
Es gibt also viel nächtliches Leid auf den kalten Straßen Europas. Und wenn Sie mich fragen, es ginge auch ohne dieses „selbstgewählte“ Prostituierten-Elend. Besonders, wenn es sich in einem religiösen Masochismus, also in einem Sacco-Syndrom gründet, der ja nicht sein muss. Wir alle haben Jesus nun wirklich nicht ans Kreuz geschlagen, wie es meine Kirche so penetrant behauptet. Ich würde mich daran auch erinnern. Ich habe ein sehr gutes Gedächtnis. Es ist ein übler Taschenspielertrick des Klerus, dieses unerlaubte Schuldigsprechen ja auch und gerade an die Adresse von Kindern, das Schuldigsprechen dieser Wehrlosen an einem Foltermord am eigenen Gott. Diese Schuldinokulation, auch Inhalt vieler suggestiv wirkender Kirchenlieder, „vergisst“ kein Kind. Sie wird im Archetyp „Schuld“ für immer und damit bewusstseinsfern (in allen unbewussten Abläufen ist ein Stückchen Bewusstsein) abgelegt, gleich neben dem Archetyp „Gottkritik nicht erlaubt!“. Die EKD macht unsere Kinder hier mit jedem „heiligen“ Kinderabendmahl unerlaubt zu Mördern – mit allen psychischen Konsequenzen. Dieses unglaubliche, nach § 19 StGB sogar gesetzeswidrige Schuldigsprechen von Kindern mit den Worten „Für Dich am Kreuz vergossen zur Vergebung Deiner Sünden“, produziert im unheiligen Abendmahl als die nahezu größte überhaupt denkbare „Schuld“ nach einer für die Neurose typischen Latenzphase Depressionen, Psychosen, Autismus, Süchte und, wie wir hier vermuten oder sehen, auch Masochismus jeder Art, und damit, in seiner Extremform, auch Prostitution. Die bringt erheblich mehr individuelles Leid mit sich, als die paar Stunden am Kreuz.
Die Kirchen sind somit schuld an Prostitution.
Wer widerlegt mir diesen Satz? Diese Art von Prostitution, die ich hier umreiße, ist natürlich nicht immer in dieser Form gegeben. Die Studentin, die sich einen älteren gepflegten Herrn hält, um sich eine moderne Dreizimmerwohnung im 5. Stock mit Alsterblick gönnen zu können, sie erlebt vielleicht nicht das Leid, das ich hier anspreche. Und doch bleibt sie vielleicht im Milieu hängen und rutscht ab. Möglicherweise sieht sie irgendwann keinen „Sinn mehr im Leben“, wird depressiv und weiß nicht den wirklichen Grund. Der liegt in ihrem Unbewussten verborgen. Dort fühlt sie sich vielleicht beschmutzt und schuldig – oder gar sündig. Sie hat, so meint sie, dort vielleicht ihre Ehre verkauft, ihr Selbstbewusstsein – und letztlich auch ihr Leben, denn vielleicht springt sie ja auch – irgendwann.
Doch nun zur Eingangsfrage. Die Kirchen behaupten, so auch im Abendmahl, Sie, liebe Leser, seien Mittäter an des Auferstandenen Kreuzigung – durch Ihre Sünden. Ein Kirchenlied geht so: Herr gib, dass ich durch Sünde nicht, foltre Dich aufs Neue. In unserem Bewusstsein, schon gar nicht in einem kindlichen, ist für so Grausames kein Platz. Dieser Mord am eigenen Gott wird sofort als Gedanke ins Unbewusste verdrängt, bleibt dort aber als ein krank und demütig machendes Engramm virulent. Darum werden Sie die Eingangsfrage wohl nicht spontan richtig haben beantworten können. Wenn Sie mich als Analytiker fragen, so sind Sie keine Mörder oder Folterknechte am Auferstandenen. Die EKD hatte das Abendmahl für Vierjährige eingeführt, es dann aber, und erst nach unserer Strafanzeige wegen Kindesmisshandlung, wieder eingemottet. Man wird wohl weitere Anzeigen gefürchtet haben.
Die Staatsanwaltschaft Flensburg gibt mir Recht.
Ich hatte, um die entscheidende Frage endgültig offiziell juristisch klären zu lassen, Pastor Traugott Giesen wegen Mordes an Jesus angezeigt. Er habe behauptet, den Auferstandenen ermordet zu haben. Die Antwort der Staatsanwaltschaft: Giesen ist komplett unschuldig. Seine angebliche Mittäterschaft an der Kreuzigung Jesu hat er sich nur ausgedacht, oder er hat bisher selbst an sie geglaubt. Er hat mich und die Behörde in die Irre geführt, wie auch seine Behauptung viele Patienten über schwere, unbewusste Schuldgefühle ins Irrenhaus führt. Hoffentlich hält meine Kirche ihre These nicht weiterhin aufrecht. Eine Dauerkarte im Irrenhaus ist für die Allgemeinheit so richtig teuer, und im Irrenhaus fühlt man sich als von der Kirche krank Gemachter auch nicht so richtig gut. Analytisch gesehen wird Jesus, das werden Sie bemerkt haben, am Kreuz gern besonders stark leidend gezeigt, stark blutend, gefoltert, zerstört. Es dient dem Zweck, das Schuldgefühl unserer Kinder möglichst groß bzw. maximal werden zu lassen. Sie sollen ja an dieser Straftat Mittäter gewesen sein, so eine rücksichtslose Kirche. Stellen Sie sich vor, Polizisten kommen zu einem Kind und eröffnen ihm,man habe gerade seinen leiblichen Vater zu Tode foltern müssen. "Warum?", fragt das Kleine. "Wegen deiner Sünden", so die Antwort. Wie wird sich wohl diese "Schuld" auf das Kind auswirken? Katastrophal. Ebenso katastrophal wirkt sich die "Schuld" am Foltermord am eigenen Gott aus, unserem zweiten Vater. Kinder glauben alles, was man ihnen in Kirchen erzählt oder vorsingt. Sie schlucken diese Schuld hinunter, verdrängen, und werden arme Schlucker.
Wenn Sie nun ihr Taschengeld wieder aufbessern wollen, weil Sie sich geschädigt fühlen, so zeigen Sie meine Kirche doch einfach an und verlangen Schadensersatz. Schreiben Sie in der Anzeige, die Kirche hätten Ihnen als Kind (!) und in der Folgezeit (Abendmahle) die Schuld an einem Foltermord gegeben, den sie lt. Staatsanwaltschaft Flensburg aber gar nicht begangen hätten. Das sei Verleumdung und üble Nachrede, mit der Intention, Sie schuldkrank und damit zahlungswillig zu machen. Beides wäre geschehen. Es hätte eine PTBS (posttraumatische Belastungsstörung) bei Ihnen bewirkt, sie bedrückt und unfrei gemacht. Berufen Sie sich in Ihrer Anzeige auf die Bundesärztekammer, deren Vizepräsidentin Goesmann 2009 in öffentlicher Sitzung erklärte, die Kirchen seien grausam und sie sei deshalb ausgetreten. Und gerade das Kinderabendmahl sei der Diskussionspunkt gewesen. Jesus hätte sich übrigens im Grabe umgedreht, hätte er erfahren, dass die Hochintelligenz Klerus das von Jesus als Abschiedsessen gedachte und begangene Mahl umfunktionierte in eine kindermisshandelnde Schuldinfusion. Papst Benedikt und der Analytiker Frank Sacco hätten Ihnen erklärt, dass sie gar nicht schuldig sind und der Sühnegedanke, so weit er auch verbreitet sei, wie der Papst schreibt, Unfug darstellt. Das hätte Sie erleichtert. Schreiben Sie das aber nur, wenn es sie in der Tat erleichtert hat. Sie können aber auch die EKD und ihren Führer, Bischof Nikolaus Schneider anzeigen, weil sie Ihnen mit ewiger Feuerfolter gedroht hätten, mit der Hölle. Der angegebene angebliche Richterspruch Jesu sei aber nicht von Jesus unterschrieben und daher Makulatur. Auch habe Schneider Einfluss auf die Ausführung der angedrohten Straftat Jesu, da auch er als Apostelnachfolger jesugleich uns die Sünden nach Johannes 20 ("Wem Ihr vergebt, dem vergebe ich auch") vergeben könne.
Erst wenn die Kirche wirklich zahlen muss, regt sie sich – und wird vielleicht human. Wir sehen das am sexuellen Kindesmissbrauch, wo es um viel Schmerzensgeld ging. In dem Geschäft, das Religion ja nun auch einmal ist, in dem Wirtschaftszweig Religion also, geht nur um eines: Um Geld. Um Ihr Geld. Bezüglich der Methoden, an dieses Geld zu kommen, geht meine Kirche, treu alter Tradition, über Leichen – über ekklesiogen produzierte Leichen. Ihr psychischer und finanzieller Aufkauf der Psychiatrie bewirkt ein Schweigen der Medizin über diesen ausgewachsenen Skandal, den Skandal einer, laut Goesmann, seelisch grausamen Kirche.
Natürlich kann man auch einen Psychiater anzeigen, wenn er, anstatt selbst zu helfen, seine Patienten zur "Behandlung" zum verursachenden Klerus schickt, siehe dazu Musteranzeige 5 im Buch "Sacco-Syndrom". Das ist vergleichbar so, als wenn wir Internisten Alkoholkranke in die nächste Kneipe schicken würden. Der Suff "hilft" ihm zwar für einige Stunden, macht ihn aber im Prinzip nur noch schwerer krank. Dem Klerus ist sowohl vom Vatikan als auch von der EKD das zu vertretende Dogma Hölle vorgegeben und die "Behandlung" sieht so aus: Zunächst werden die Sünden besprochen und dass die Erkrankung vielleicht Strafe sein könne oder eine (sadistische) "Prüfung" Gottes. Dann kommt ein Gebet, Gott möge doch vergeben – und nicht strafen. Gemeint ist selbstverständlich: Nicht mit Hölle strafen. Die Angst des Erkrankten steigert sich so aufgrund der vermittelten Unsicherheit ins Unermessliche. Ein Suizid droht. Also: Den Bock macht die Psychiatrie hier zum Gärtner. Wir arbeiten aber daran, dass der Psychiatrie diese Zusammenhänge klar werden.
Es mag sein, dass keine Anzeigen verfasst werden, selbst nicht von "Atheisten". Die globale bzw. kollektiv vorhandene, klerikal eingeredete Angst der Bevölkerung vor der Hölle ist einfach zu groß ist, und man hat tief im Unbewussten schreckliche Sorge, sich mit dieser Anzeige zu versündigen. Das Unbewusste setzt halt kritiklos Kirche mit Gott gleich. Dann ist der Kampf der Gruppe 49 allerdings verloren. Dann geben wir auf. Dann waren die Kirchen einfach stärker und intelligenter.
Dann wird es sie weiter geben, die vielen ekklesiogenen Angsterkrankungen, die zu dem Schlimmsten zählen, was wir Psychotherapeuten kennen, weil sie durch die nach Karl Jaspers größte Angst des Menschen bewirkt werden: Ekklesiogene Depressionen, Sadomasochismus jeglicher Art, schwere Psychosen bis hin zum kirchenbedingten Autismus etc.. Es wird sie geben, weil die Schätze in Jesu Hölle nicht gehoben wurden. Sie waren zu schwer.