Die Aufforderung Bibel-Jesu in der Bergpredigt, sich gegebenenfalls selbst ein Auge auszureißen oder sich gar einen Arm abzuhacken, sind ebenso hochgradig pathologisch wie krankmachend. Bibel - Jesus muss also dringend zum Psychiater. Diese Forderungen stellen aber Grund, Urheberschaft und Anleitung für masochistische Verhaltensweisen bei Gläubigen dar. Früher waren dies das Mönchwerden, die Bußgürtel, die Askese, das Märtyrertum und die Selbstverbrennung. Heute ist ekklesiogener Masochismus in der „endogenen“ Depression, der „depressiven Episode“ oder der „Angst vor der Angst“ versteckt und dort als solcher noch völlig unentdeckt von unseren Psychiatern. Höllenangst führt zu ganz unterschiedlichen Krankheiten. Der Gedanke bzw. die Angst Hölle kann Kinder derart erschrecken, dass sie sich in einem ekklesiogenen Autismus völlig von dieser Welt zurückziehen. Bei seiner Geburt hat der Autist bereits neun Monate Lebenserfahrung hinter sich und die Ängste der Mutter in sich. Der Autist Birger Sellin heilte sich selbst, indem er ein ihn befreiendes Buch schreibt mit dem Titel: „ich will kein inmich mehr sein“. Dort heißt es: „Ein Gott, der Autisten macht, kann doch nicht in Liebe... unausgesetzt strafen... / werden wir wegen unserer Sünden verdammt werden... / idiotische Panik bringen mich fast zur Verzweiflung.“ Und später: „der Birger ist wieder normal, er hat seine gerechte Strafe abgebüßt, eine sicher desinteressierte Gottheit straft in willkürlicher Weise...“ Und: „... ein Autist ist aber unausgesetzt unter Feuer.“ Hier kommt eigentlich nur Höllenangstfeuer in Frage. Er schreibt uns seinen Wunsch: Die Gesellschaft solle endlich ihre Autisten begreifen, begreifen, warum sie erkranken. Helfen wir also der Gesellschaft dabei! Alle Angehörigen von Autisten sind speziell zu diesem Helfen aufgefordert. Sellins Äußerungen haben für mich Beweischarakter. Doch auch in diesem Fall bleibt die Staatsanwaltschaft Hannover dabei: Nichts Strafwürdiges von Seiten der Kirche, auch nicht nach namentlicher Nennung des Opfers, des massiv Geschädigten. Der Casus Sellin gibt mir auf jeden Fall von meiner, von medizinischer Seite, die Pflicht zu einer Religionsreform auf.
Ärzte müssen Autisten erklären, dass nicht Gott straft und verdammt, dass es im Gegenteil die Kirchen sind, die hier ein schreckliches Gottesbild in verbotener und verbrecherischer Lehre vermitteln, denn Folterandrohung ist nach Art. 1 GG verboten. Kinder in schwerste Erkrankungen zu führen, ist selbstverständlich Straftat. Auch angeborener Autismus kann schon ekklesiogen sein: Ruthild Kohlmann, Bundesvorsitzende er Lebensrechtsbewegung KALEB zitiert in idea Spektrum Nr. 26/2012 den „Der Spiegel“. Der spannendste Teil des Lebens liege bei der Geburt schon hinter uns. Es sei ein „glasklarer Befund“ in der Embryologie, dass sich psychische Krankheiten schon intrauterin entwickeln können. Höllenangst der Mutter geht als die größte überhaupt denkbare Angst schon auf den Fötus über. Der Mutterleib solle „wieder der Ort der größten Geborgenheit auf der Welt“ werden, bittet die Autorin. Helfen wir also aktiv, es durchzusetzen.
Eine neuere amerikanische Studie erbringt den Beweis, dass Ängste der Mutter Autismus bewirken können. Es gibt sie also, die autistogene bzw. schizophrenogene Mutter. Bei Müttern mit massiver Gewalterfahrung erhöht sich das Risiko für ein autistisches Kind um 60 % (Nurses Haelth Study II, veröffentlicht im Fachmagazin Jama Psychiatrie).